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Dossier
Einmaliges Sortier- und
Verpackungszentrum in der WR
Von der Obstwiese zur Fabrik
Märkte wie Verbraucher erwarten zu
jeder Zeit Obst von gleich bleibend hoher
Qualität. J.-P. Morrier hat sich mit anderen
Obstanbauern zusammengeschlossen,
um sich durch ein in Wallonien einzigartiges
Sortierungs- und Verpackungssystem
hervorzuheben.
Aus alter Obstanbaufamilie stammend,
lag es nahe, dass sich Jean-Philippe Morrier
und sein Bruder 1989 dazu entschlossen,
ausschließlich Obst bester Qualität
zu produzieren. Für seinen integrierten
Anbau erhielt der Familienbetrieb bereits
vor 10 Jahren die Zertifizierung, die
sowohl Umwelt- als auch Verbraucherschutz
garantiert. In jenen Tagen wurde
das Obst noch im Betrieb selber gelagert,
sortiert und abgepackt. Da jede Ernte eine
große Menge an Früchten erbrachte, stieg
das Interesse daran, den Prozess des Sortierens
und Abpackens zu automatisieren
und zu verbessern.
Dank der Investitionshilfen der Wallonischen
Region wurde gemeinsam mit
zwei weiteren wallonischen Obstbauern
vor zwei Jahren eine neue Kooperative
geschaffen, an der sich außerdem die
Gruppe Portier Industries beteiligte, die zu
jener Zeit in Droixhe über ein passendes,
neues Gebäude verfügte: Condifruits.
Herr Morrier empfing uns vor Ort in
Droixhe, um uns in den neuen Anlagen
von Condifruits herumzuführen.
Die ursprünglichen Eisschränke wurden
durch sechs Ultra Low Oxygen-Eisschränke
(ULO) von je 300 Tonnen Fassungsvermögen
ausgewechselt. Durch
präzise Überwachung von Temperatur
und Atmosphäre ist eine lange Lagerungsfähigkeit
der Früchte garantiert. Um
die Kältekette aufrecht zu erhalten und
die Qualität der Früchte zu gewährleisten,
wird das gesamte Gebäude auf eine Temperatur
von 10°C heruntergefahren.
Keine Phase der Sortierung wurde dem
Zufall überlassen. Im ersten Arbeitsgang
landen die Früchte in einem bewegten
Wasserbad, in welchem sie zunächst von
Verunreinigungen wie Blättern, Erde usw.
befreit und sodann in einem konstanten
Fluss vorwärts geschoben werden. Die
Verwendung von Wasser hat unter anderem
den Vorteil, dass schädliche Schockbehandlungen
vermieden werden. Danach
werden die Früchte über Schaumstoffrollen
weiter befördert. Hier werden sie vollends
mit Bürsten gereinigt und getrocknet.
Jede Frucht wird außerdem elektronisch
erfasst und automatisch nach Gewicht,
Umfang und Farbe bewertet. Die abschließende
Kontrolle erfolgt durch das menschliche
Auge, danach werden die Früchte
sorgfältig verpackt. 550 Tonnen Obst können
so jeden Monat kalibriert werden.
Bis zum Versand lagern die Kisten in
einem Kühllager. Dieser erfolgt bei Condifruits
innerhalb von 24 Stunden nach
Eintreffen der Pallox-Paletten. Zur Zeit
wird noch per Kühllastwagen ausgeliefert,
einem Transport per Bahn stünde
allerdings auch nichts im Wege, da das
Betriebsgelände über einen Gleisanschluss
verfügt, der direkt in der Sortierhalle endet.
Den Obstbauern stehen Anlagen und
Gebäude von insgesamt 6000 m 2 zur Verfügung,
die diversen Qualitätsnormen
L e s n o u v e l l e s W I N T E R – 1 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 4
Foto: Profruit
Foto: Profruit
genügen. Die beteiligten Höfe können die
Sortieranlage nicht nur gleichberechtigt
nutzen, sondern behalten dabei auch ihre
volle Freiheit bei der Wahl des Vertriebes.
Für den Produzenten liegt der Hauptvorteil
von Condifruits in dem Potenzial,
das die derzeitigen Anlagen bieten. Es ist
geplant, die Kapazität der Eisschränke, die
der Lagerung dienen, zu vergrößern, eventuell
auch den Verpackungsservice für die
großen Vertriebsunternehmen zu diversifizieren.
Angesichts der Flexibilität der
Anlagen ist auch die Sortierung anderer
Obstsorten als Äpfel und Birnen denkbar.
GUY FOCANT, PROFUIT
Weitere Informationen
Condifruit, filiale du Groupe
Portier Industries
110, sart d’Avette
4400 Flémalle
siège d’exploitation
20, rue du Pré commun
4020 Bressoux
T. : 04 / 340.39.39
F. : 04 / 340.39.31
GSM: 497 / 42.63.68
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