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Dossier 34 Jean-Paul Cornette ließ sich 1970 in Hainin nieder. Auf einer Gesamtfläche von 30 Ar begann er mit der Aufzucht von Chrysanthemen (großblütigen Sorten und Töpfen) sowie einjährigen Pflanzen (Geranien, Tagetes usw.). Zum Gelände gehört auch ein Gewächshaus von 100 m 2 . Bis zum Beginn der achtziger Jahre bildete der Verkauf von Zierpflanzen auf Märkten die hauptsächliche Einnahmequelle. Wachsender Kundenzulauf und gestiegene Nachfrage erforderten dann allerdings eine Erweiterung der Palette angebotener Sorten. Der Verkauf auf den Märkten wurde daher eingestellt. Stattdessen wurden neue Investitionen getätigt mit dem Ziel, den Betrieb der Nachfrage entsprechend zu erweitern. So wurde zunächst ein Glasgewächshaus von 270 m 2 errichtet, es folgte ein Glasgewächshaus vom Typ große Kapelle von 500 m 2 und schließlich ein Folien- Gewächshaus von 600 m 2 . Weitere Auskünfte: Pépinière JP Cornette 3, rue Notre-Dame – 7350 Hainin T. : 065 / 65.43.77 F. : 065 / 65.14.34 Foto: Ph. DELAUNOIS Foto: Ph. DELAUNOIS In Hainin baut eine Baumschule ihre Tätigkeiten aus, dabei verfolgt sie die Tendenzen sehr genau Zurzeit erstreckt sich die gesamte Anlage der Gärtnerei und Baumschule über 1,4 ha, davon sind 14 Ar unter Glas und Folie, 75 Ar Freiland und 50 Ar mit Planen geschützte Beete für den Anbau in Pflanzcontainern. Aktivitäten: Produktion von Pflanzen entsprechend der Nachfrage der lokalen Kundschaft (pro Jahr): – einjährige Pflanzen: 54,9 % – Geranien: 27,5 % – Pompon-Chrysanthemen : 3,3 % – großköpfige Pflanzen 1,1 % – Produktion von Koniferen für Hecken 11 %. Diese hat dazu beigetragen, den Ruf als Baumschule zu begründen. – Ankauf von blühenden Gehölzen und ihre Aufzucht in Containern: 2,2 % Ankauf und Wiederverkauf von Zierbäumen, -sträuchern und Stauden. Der Umfang dieses letzten Standbeines nimmt von Jahr zu Jahr zu. Es stellt heute ca. 70 % aller verkauften Pflanzen dar. Um eine anspruchsvoller gewordene Kundschaft zu befriedigen, muss zudem eine immer größere und neuartige Vielfalt von Pflanzen angeboten werden. Daher ist es unverzichtbar, die Entwicklung auf diesem Sektor aufmerksam zu verfolgen und zudem ständig nach neuen Sorten und Züchtungen zu suchen, die auf dem europäischen Markt verfügbar sind. Der Betrieb beschäftigt drei Personen in Vollzeit und eine weitere auf der Basis von Teilzeitarbeit. Es ist beabsichtigt, die Verkaufsstelle zu verlegen und damit die Schaffung einer Verkaufsfläche zu ermöglichen, die auf die größtmögliche Vielfalt an Gärtnereipflanzen und Gehölzen spezialisiert ist. Auf die Frage, mit welchen Schwierigkeiten er eventuell kämpfen muss, nennt der Inhaber der Gärtnerei und Baumschule das immer mehr verbreitete Vorgehen der großen Verbrauchermärkte, Zierpflanzen als Lockprodukte einzusetzen, sowie den zunehmenden Konkurrenzdruck durch Privatanbieter, die nicht immer vom Fach sind, und den immer noch mangelnden Schutz des Berufsstandes. Welche Erwartungen setzt er in die zuständigen Behörden? Außer den Ratschlägen seitens der Beratungsdienste, die er in die Praxis umsetzt, sähe der Unternehmer es gerne, wenn Maßnahmen entwickelt würden, um den Anbietermarkt zu ordnen oder sogar entsprechenden Tendenzen wie oben genannt, entgegen zu wirken. Wünschenswert wäre auch eine Hervorhebung der Zierpflanzen, wie es bei den holländischen Produzenten üblich ist. Seiner Ansicht nach werden Beratungsstellen zur Bekämpfung von Krankheiten oder Schädlingen im Sektor Zierpflanzen immer wichtiger. Dasselbe gilt auch für den Informationsstand hinsichtlich neuer Genehmigungen oder auch deren Rücknahme in Bezug auf Pflanzenschutzmittel in diesem Bereich, der immer auf dem neuesten Stand sein sollte. PH.D L e s n o u v e l l e s W I N T E R – 1 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 4
Von den Märkten zum KMU, rasche Entwicklung innerhalb von 15 Jahren Foto: Ph. DELAUNOIS Technologie, Automatisierung und Management Daniel Deprez und seine Frau starteten ihre Berufslaufbahn mit Gemüseanbau, genauer gesagt mit dem Verkauf von pikierfähigen Gemüsepflänzchen an Privatkunden. Angesichts der geringen Gewinnspannen, die dieser Betriebszweig abwarf, beschlossen sie 1989, parallel dazu mit der Zucht einjähriger Blumen zu beginnen. Etwa zur selben Zeit errichteten sie einen ersten Folientunnel mit einer Fläche von 8m x 60m. Die folgenden Umsatzsteigerungen veranlassten sie, diese einträglichere Aktivität weiter auszubauen. Dennoch beliefern sie bis Anfang 1998 weiterhin vor allem Privatkunden. In den darauf folgenden Jahren aber nehmen Kapazität und technische Möglichkeiten zu und steigern so ständig den Produktionsumfang. Das Ehepaar Deprez beschließt, ihre Produktionsanlagen soweit zu perfektionieren, dass sie in Zukunft ausschließlich Fachhändler beliefern und zum Teil auf der Grundlage vorher abgeschlossener Handelsvereinbarungen arbeiten können. 1999 werden daher große Investitionen getätigt (Traktor, LKW, Umtopfanlage und Folien-Gewächshaus von 30 Ar). Die Anstrengungen für eine betriebsumfassende Innovation werden im Jahr 2000 mit dem Erwerb eines Pikierroboters fortgesetzt. Im Jahr 2003, stets mit dem Ziel einer weiteren Optimierung der Produktionsanlage vor Augen, wird das Fertigungsband mit einer Befüllanlage vervollständigt, die in einem Arbeitsgang 24 Töpfe pro Partie einsetzt. Für dieses Jahr ist vorgesehen, ein neues Folien-Halbcabriolet- Gewächshaus von 40 Ar einzurichten. Derzeit erstreckt sich der Betrieb über ca. 6 Ha. 5 Ar Freiland sind für die Zucht von Pompon-Chrysanthemen bestimmt, 1 Ha besteht aus Tunnel-Gewächshäusern. Für die nahe Zukunft ist geplant, die Oberfläche unter Schutz zu vergrößern. Der Betrieb beschäftigt jetzt acht Personen Vollzeit und sechs bis sieben Saisonarbeiter. Im Jahr 2003 betrug die Produktion ca. 1.230.000 Pflanzen; dazu L e s n o u v e l l e s W I N T E R – 1 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 4 Foto: Ph. DELAUNOIS kommen Ankauf/Verkauf von ca. 400.000 Gemüsepflanzen und 30.000 Tomatenpflanzen zum Pikieren. Die Empfänger der Produktion verteilen sich folgendermaßen: Export (25%), Gärtnereien (20%), Grossisten und Wiederverkäufer (45%), Blumengeschäfte (10%). Die Optimierung aller Aktivitäten sichert eine rationelle Nutzung der Kulturflächen und die ganzjährige Beschäftigung von qualifizierten und motivierten Mitarbeitern: Januar-März: Primeln März-April: Stiefmütterchen April-Juni: Geranien, einjährige Pflanzen, bepflanzte Hängeampeln Juli-August: Stauden im Topf September-Oktober: Chrysanthemen November: Pikieren der Frühlings- Stiefmütterchen und Umsetzen der Stiefmütterchen Dezember: Blumenarrangements für Weihnachten, damit die ständigen Mitarbeiter das ganze Jahr über Vollzeit beschäftigt werden können. So wie er die Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Verbesserung für den Sektor einschätzt, wünscht sich dieser Gärtnereibesitzer mehr Unterstützung von den zuständigen Behörden. Er wäre froh über bessere Trendprognosen und stärkere Bemühungen, neue Marktnischen zu entdecken. Es ist von ausschlaggebender Wichtigkeit, innovative Ideen zu entwickeln und dort zu ermutigen, wo Verbesserungen und Investitionen zu konkreten Ergebnissen oder einer Stabilisierung von neuen Produktionszweigen führen. PH.D Weitere Auskünfte: Daniel Deprez-Darmont Horticulteur-producteur 49, rue de la Vallée 5060 Sambreville T. : 071/ 74.29.64 F. : 071/ 77.02.10
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