LN29 D - Portail de l'Agriculture wallonne
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U N D U M W E LT R E C H T I N L O U VA I N - L A - N E U V E<br />
diese Neuzuteilung dieser Quoten entgeltlich<br />
erfolgt.“ (EuGH, 6. Kammer, 20.<br />
November 2003, Rs. C-416/01).<br />
2.2. Belgische Rechtsprechung<br />
2.2.1. Verfassungsrechtsprechung<br />
Der Schiedshof hat am 24. September<br />
2003 ein Urteil über die Ersatzleistung für<br />
durch Hochwild an Kulturen verursachte<br />
Schä<strong>de</strong>n erlassen.<br />
Für diese Schä<strong>de</strong>n gilt nämlich ein<br />
beson<strong>de</strong>res Haftungsprinzip, da das<br />
Gesetz vom 14. Juli 1961 Folgen<strong>de</strong>s besagt:<br />
„Die Inhaber <strong>de</strong>s Jagdrechts haften für<br />
Schä<strong>de</strong>n, die an Fel<strong>de</strong>rn, Früchten und Ernten<br />
verursacht wer<strong>de</strong>n durch Hirsche, Rehe,<br />
Damhirsche, Wildschafe und Wildschweine,<br />
die aus Waldgrundstücken zum Vorschein<br />
kommen, für die die Inhaber Jagdrechte<br />
besitzen; letztgenannte können we<strong>de</strong>r Zufall<br />
noch höhere Gewalt geltend machen.“<br />
Dem Schiedshof wur<strong>de</strong> die Frage unterbreitet,<br />
ob das Gesetz, das vor über 40 Jahren<br />
verabschie<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, noch vereinbar<br />
sei mit <strong>de</strong>n aktuellen Jagdregeln, vor allem<br />
da die Jagdzeit für Hochwild, wie im vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Fall, im Vergleich zu <strong>de</strong>m 1961<br />
gelten<strong>de</strong>n Zeitraum viel kürzer sei.<br />
Der Schiedshof antwortet in dieser<br />
Rechtssache, dass die im Gesetz vom 14.<br />
Juli 1961 enthaltene Regelung angesichts<br />
<strong>de</strong>s verfolgten Zwecks weiterhin zutreffend<br />
und angemessenerweise begrün<strong>de</strong>t ist, da<br />
dieses Gesetz eine Haftungsvermutung vorsieht,<br />
die we<strong>de</strong>r wegen Zufall noch höherer<br />
Gewalt wi<strong>de</strong>rlegt wer<strong>de</strong>n kann; dabei erinnert<br />
<strong>de</strong>r Schiedshof daran „dass tatsächlich<br />
ein ausreichen<strong>de</strong>r Zusammenhang besteht<br />
zwischen <strong>de</strong>m Umstand, dass eine Person<br />
Inhaber eines Jagdrechts auf bewal<strong>de</strong>ten Parzellen<br />
ist und <strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n, die durch Tiere<br />
an Fel<strong>de</strong>rn, Früchten und Ernten verursacht<br />
wor<strong>de</strong>n sind, die aus eben diesen Parzellen<br />
kommen, um die fragliche Haftungsvermutung<br />
zu rechtfertigen, die die Verpflichtung<br />
zur vollständigen Wie<strong>de</strong>rgutmachung <strong>de</strong>s an<br />
diesen Fel<strong>de</strong>rn, Früchten und Ernten verursachten<br />
Scha<strong>de</strong>ns mit sich gebracht hat.“<br />
Eine solche Haftungsvermutung bleibt<br />
also nach Ansicht <strong>de</strong>s Schiedshofs das<br />
geeignete Mittel, um die Entschädigung<br />
<strong>de</strong>r Landwirte zu erwirken. Er erinnert<br />
daran, dass diese Haftungsregelung<br />
zugunsten <strong>de</strong>r Landwirte in ihrer Tragweite<br />
nicht unbegrenzt ist, da die Jäger<br />
behaupten können, das für die Schä<strong>de</strong>n<br />
verantwortliche Wild stamme eigentlich<br />
aus einer Parzelle, für die sie kein Jagdrecht<br />
besitzen, und die Inhaber dieses<br />
Jagdrechts folglich zum Verfahren hinzuziehen<br />
können (Schiedshof, 24. September<br />
2003, Nr.123/2003).<br />
2.2.2. Verwaltungsrechtsprechung<br />
Der Staatsrat hat am 18. September<br />
2003 ein Urteil gesprochen zur Klärung<br />
<strong>de</strong>s Problems halblandwirtschaftlicher<br />
Unternehmen und <strong>de</strong>r Gebiete im Sektorenplan,<br />
in <strong>de</strong>nen erstgenannte zugelassen<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
In <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Rechtssache war<br />
eine Städtebaugenehmigung für die Ausübung<br />
einer gemischtwirtschaftlichen<br />
Tätigkeit gewerblicher Art für <strong>de</strong>n Kauf<br />
und Verkauf von landwirtschaftlichen<br />
und industriellen Produkten erteilt wor<strong>de</strong>n,<br />
genauer gesagt für die Herstellung<br />
bestimmter Dünge- und Futtermittel,<br />
ohne dass am Standort selbst eine landwirtschaftliche<br />
Tätigkeit im engeren<br />
Sinne ausgeübt wur<strong>de</strong>.<br />
Der Staatsrat erinnert in dieser Rechtssache<br />
daran, dass die halblandwirtschaftlichen<br />
Unternehmen infolge <strong>de</strong>r Abän<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Wallonischen Gesetzbuchs über<br />
die Raumordnung, <strong>de</strong>n Städtebau und<br />
das Erbe (CWATUP) vom 27. November<br />
1997 (in Kraft seit 1. März 1998) in spezifische<br />
Gewerbegebiete o<strong>de</strong>r Wohngebiete<br />
mit ländlichem Charakter integriert wer<strong>de</strong>n<br />
können, was in vorliegen<strong>de</strong>r Rechtssache<br />
<strong>de</strong>r Fall war. Laut Artikel 27 <strong>de</strong>s<br />
CWATUP ist diese Betriebsansiedlung im<br />
Falle einer gewerblichen Tätigkeit jedoch<br />
nur dann möglich, wenn diese Tätigkeit<br />
mit <strong>de</strong>r Umgebung vereinbar ist.<br />
Da <strong>de</strong>r Staatsrat die Vereinbarkeitsprüfung<br />
für unzureichend befand, hat er die<br />
Städtebaugenehmigung annulliert (Staatsrat,<br />
Nr.123.059, 18. September 2003).<br />
43<br />
„Les Nouvelles“ Winterausgabe<br />
1. Vierteljahr 2004<br />
Layout :<br />
Impact Diffusion - ITIPublishing<br />
Redaktionsleiter:<br />
Anne-Françoise Piérard<br />
Vierteljährlich erscheinen<strong>de</strong>s Informationsblatt<br />
herausgegeben von:<br />
Generaldirektion Landwirtschaft<br />
avenue Gouverneur Bovesse, 74<br />
5100 Jambes<br />
Tel. : 081/33.11.50<br />
Fax : 081/33.11.69<br />
@ : dga@mrw.wallonie.be<br />
http://mrw.wallonie.be/dga/<br />
Photo Titelblatt: CRA, Département<br />
Biotechnologie<br />
Verantwortlicher Herausgeber:<br />
Jean Renault<br />
74, avenue Gouverneur Bovesse<br />
5100 Jambes<br />
Ubersetzung: Irmgard Drese<br />
Diese Zeitschrift wird mit<br />
pflanzlicher Druckfarbe gedruckt.<br />
Heft Nr 29 <strong>de</strong>r „Nouvelles“ wird zu<br />
34.000 Exemplaren in Französich<br />
und Deutsch herausgegeben und<br />
kostenfrei an Landwirte und Interessenten<br />
verteilt.<br />
Mitarbeiter dieses 29. Heftes:<br />
V. Bastin, JM Bouquiaux,<br />
E. Charlier, JP Clérin, M.-F. Closset,<br />
Ph. Delaunois, L.Delpierre,<br />
P. Dupont, J. Feron, G. Focant,<br />
M. Frankinet, B. Georges, JP Goffart,<br />
B. Heens, B. Hennuy, L. Hennuy,<br />
M. Jacquet, G. Keppenne,<br />
Ch. Langhendries, M. Lateur,<br />
B. Lefrancq, M. Leroux, Ch. Liesens,<br />
JM Marsin, G. Minne, A. Mottoulle,<br />
A. Pourtois, S. Renard, G. Simonart,<br />
J. Stévenne, I. Tasiaux, E. Teller,<br />
I. Villette.<br />
Lediglich die Autoren haften für<br />
ihre Artikel.