Garcon - Essen, Trinken, Lebensart Nr.28
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Weißes Röss`l LOKALTERMIN<br />
Organisierter Promiauftrieb.<br />
Erster Stammgast: „Wer sinn´n die Vöjel?“<br />
„Mei“, sagt ein älterer Herr nach einem<br />
tiefen Blick in eins der Dekolletés,<br />
„ do bleib i.“<br />
Er heißt Kurt-Jürgen, ist ein waschechter<br />
Bayer, für eine Woche zu Gast in der<br />
Hauptstadt und lobt das Weiße Röss´l<br />
über den grünen Klee. So ein Gasthaus<br />
würde auch irgendwo in München<br />
brummen. Na bitte.<br />
„Nur der Röss´l-Gründer war Bayer“,<br />
erzählt Andreas Fritz einer Kompanie<br />
von Profifotografen, die sich jedoch<br />
mehr für drei Stretch-Limousinen und<br />
deren Insassen interessiert.<br />
Dialog zweier Berliner: „Wer sinn´n<br />
die Vöjel?“ „Weeß ick nich, aber die<br />
eene war schon mal in´n Dschungel, det<br />
ha´ick jesehn.“ „Hätt´se ooch blei´m<br />
könn´.“<br />
Soviel also zum agenturorganisierten<br />
Geburtstagsauftrieb hauptstädtischer<br />
C-Prominenz und damit zurück zu Andreas<br />
Fritz.<br />
Der pensionierte Kriminaloberkommissar<br />
führt gemeinsam mit seiner Frau<br />
Diana, einer gelernten Gastronomin,<br />
seit 2008 das urige Gasthaus. „Seit der<br />
Gründung 1938 sind wir erst die vierten<br />
Besitzer“, erklärt er.<br />
Die Einrichtung, ein buntes Sammelsurium<br />
bajuwarischer Gebrauchsgegenstände,<br />
ist ebenso original 1938 wie die<br />
vielen Bilder und Jagdtrophäen.<br />
„Putzen ist hier Schwerstarbeit“,<br />
sagt Diana Fritz und bittet mich, doch<br />
unbedingt die Schweinshaxn zu fotografieren.<br />
„Dafür sind wir berühmt.“<br />
Ich tat´s, probierte aber dennoch<br />
lieber den Hofbräuteller mit verschiedenen<br />
Würsten, Leberkäse, Sauerkraut<br />
und Semmelknödel.<br />
Nicht schlecht, Herr Specht.<br />
WEISSES RÖSS`L<br />
Heinersdorfer Straße 15<br />
12209 Berlin-Lichterfelde<br />
Tel. 030 - 772 30 30<br />
Zweiter Stammgast: „Weeß ick doch nich.“<br />
www.weissesroessl-berlin.de<br />
GARÇON<br />
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