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Garcon - Essen, Trinken, Lebensart Nr.28

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Berliner Meisterköche 2013 KOPFSALAT<br />

Jahr für Jahr das gleiche Spiel, the<br />

same procedure. Einem solonischen<br />

Gesetz folgend, legen die Gastroguides<br />

mit Ende des Sommers nacheinander,<br />

aber in gebührendem Abstand, ihre Bewertungen<br />

vor.<br />

Der Feinschmecker, Deutschlands<br />

bestes Food-Magazin, beginnt mutig<br />

schon im August mit seiner -Vergabe<br />

— maximal fünf gibt es, das ist dann „in<br />

jeder Hinsicht perfekt“.<br />

Immerhin zwölf Restaurants zwischen<br />

Aschau und Wolfsburg erhielten<br />

in diesem Jahr das „Besser-geht’s-nicht-<br />

Prädikat“.<br />

Ein Berliner Haus ist zwar nicht darunter,<br />

aber mit dreimal<br />

(Fischers<br />

Fritz, Margaux, Tim Raue) und<br />

viermal (Facil, first floor, Lorenz<br />

Adlon Esszimmer, Reinstoff) liegt<br />

die Hauptstadt dennoch auf Platz Eins<br />

in Deutschland. Nachteil des Feinschmecker-Führers<br />

für den Benutzer:<br />

Fast alles ist gut, schön, gelungen,<br />

ideenreich und weltoffen, Kritisches<br />

kommt eher zaghaft daher — mit „nicht<br />

ganz in gewohnter Form“ oder „manchmal<br />

nicht ganz aufmerksam“.<br />

Man wüsste schon gern, weshalb beispielsweise<br />

das Mani nur mit<br />

bewertet wird, das Maremoto dafür<br />

mit<br />

— zumal Cristiano Rienzner<br />

bereits längst wieder das Weite gesucht<br />

hat, diesmal in Richtung Oslo.<br />

Oder weshalb a.choice, Duke, Glass,<br />

Noiquattro, Shabuki und Volt gar nicht<br />

erst auftauchen…<br />

Bevor Aral Schlemmer Atlas, Gault<br />

Millau und Michelin in den nächsten<br />

Monaten ihre Kochlöffel, Hauben und<br />

Sterne bekanntgeben, kürt die Hauptstadtmarketing-Gesellschaft<br />

Partner<br />

für Berlin ihre Meister in allen gastronomischen<br />

Klassen.<br />

Dass der Akt nicht nur von lokaler Bedeutung<br />

ist, beweist die Tatsache, dass<br />

viele Reiseführer inzwischen die Titel<br />

„Berliner Meisterkoch“ oder „Berliner<br />

Meistersommelier“ in ihren Editionen<br />

ausdrücklich erwähnen. Und das ist allemal<br />

gut fürs Geschäft.<br />

Wichtiger noch scheint die Art und<br />

Weise der Wahl. Berlins kenntnisreichste<br />

Gastrojournalisten, elf Berufsesser<br />

immerhin, dazu die nicht minder gastronomisch<br />

kompetenten Prof. Dr. Dr.<br />

Dieter Großklaus und Willy Weiland,<br />

diskutieren gemeinsam, nominieren die<br />

Kandidaten in der jeweiligen Kategorie<br />

und votieren dann in geheimer Abstimmung.<br />

Keine Mauschelei, keine Trickserei,<br />

ein ehrlicher Titel für dessen Träger,<br />

der „durchaus stolz macht und die<br />

Seele stärkt“, wie Hendrik Otto, Berliner<br />

Meisterkoch 2012, bemerkte.<br />

Anfang September lüftete Partner<br />

für Berlin das Geheimnis um die Namen<br />

der Küchen- und Service-Champions<br />

des Jahres 2013.<br />

GARÇON<br />

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