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Albvereinsblatt_2011-04.pdf

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gel gehen wohl auf die verkürzte Form von Wald-Hahnenfuß<br />

zurück. Recht oft kommt zusammen mit dem Busch-<br />

Windröschen das Gelbe Windröschen (Ariemone ranunculoides)<br />

vor, so vor allem in feuchten Laubmischwäldern<br />

(Kleebwäldern, Auenwäldern) auf nährstoffreichen Böden.<br />

Die Pflanze ähnelt dem Busch-Windröschen, von dem sie<br />

sich durch die gelben, meist zu zweit stehenden Blüten und<br />

die im Quirl fast sitzenden Blätter unterscheidet.<br />

Die Samen beider Arten werden von Ameisen verbreitet.<br />

Die frischen Teile beider Arten sind giftig (Protoanemonin,<br />

das beim Trocknen unwirksam wird). Darauf beziehen sich<br />

die Namen Geißbluem, Geißaglock, Geißamaia (oft mit dem<br />

Zusatz Weiß oder Gelb), weil die giftigen Pflanzen nicht einmal<br />

von Geißen gefressen werden.<br />

Busch-Windröschen<br />

HEIMAT- UND WANDERAKADEMIE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Unterwegs mit der Heimat- und Wanderakademie<br />

Am Schwäbischen Vulkan<br />

Am 17. September nahmen wir an einer Exkursion der Heimatund<br />

Wanderakademie teil. Der Titel der Veranstaltung hatte uns<br />

sehr gereizt: »Der Schwäbische Vulkan«. Es war sehr schön mitzuerleben,<br />

wie Helmut Hecht als Leiter der Exkursion uns die theoretischen<br />

Grundlagen des Vulkanismus auf der Schwäbischen Alb<br />

in praxisverständlicher Form nahegebracht hat. Zuerst stiegen wir<br />

den Jusi hinauf, wo uns anhand von Gesteinsbrocken vulkanische<br />

Merkmale erklärt wurden. Ganz nebenbei genossen wir bei schönstem<br />

Spätsommerwetter den herrlichen Ausblick über das Albvorland<br />

und den Albtrauf mit seinen<br />

unterschiedlichen Bergformationen.<br />

Beim Abstieg durch den<br />

Wald stießen wir auf einen Basaltschlot<br />

– ein Zeugnis für den<br />

Vulkanismus auf der Alb.<br />

Im Fortgang der Exkursion erklärte<br />

uns Herr Hecht sehr anschaulich<br />

und für jeden verständ -<br />

lich das Ausdehnungsgebiet, die einzelnen Begrifflichkeiten im<br />

Zusammenhang mit Vulkanismus, die Entstehung der Vulkane<br />

und die Auswirkungen auf die Landschaftsformen. Wir wissen nun<br />

einiges mehr über die gewaltige vulkanische Ruinenlandschaft südlich<br />

von Stuttgart.<br />

Wir werden dieses Wissen ganz sicher bei von uns geführten Wanderungen<br />

auf der Alb und im Albvorland weitergeben können,<br />

aber es war auch persönlich sehr bereichernd. Ganz nebenbei hat<br />

die Exkursion auch Lust darauf gemacht, sich mehr mit dem Thema<br />

»Vulkanismus« zu beschäftigen. Wir wissen nun, dass wir nicht<br />

sehr weit reisen müssen, um Vulkane zu erleben und betrachten<br />

unsere heimatliche Landschaft bereits jetzt mit anderen Augen.<br />

Silvia und Achim Maaß, OG Stuttgart-Bad Cannstatt<br />

Ein Spätsommertag im Pfrunger-Burgweiler Ried<br />

Am 24.9.<strong>2011</strong> trafen sich neun interessierte SeminarteilnehmerInnen<br />

mit Herrn Dr. Siegfried Roth vom Schwäbischen Heimatbund<br />

beim Naturschutzzentrum in Wilhelmsdorf, um zu erfahren,<br />

was sich hinter dem Ausschreibungstext »Ohne Moos nix los«<br />

genau verbirgt.<br />

Die anfangs noch vorhandenen Nebelschwaden lichteten sich schon<br />

bald und machten einem strahlenden Spätsommertag Platz, den<br />

42<br />

wir von morgens bis zum späten Nachmittag in der herrlichen Natur<br />

des Riedes verbringen sollten. Bei einem Rundgang durch den<br />

Riedlehrpfad erfuhren wir viel über die Entstehung der Moorlandschaft,<br />

lernten die Unterschiede zwischen Nieder-, Zwischenund<br />

Hochmoor kennen und versuchten, uns möglichst viele der<br />

so zahlreichen Tier- und Pflanzenarten zu merken.<br />

Besondere Highlights des Tages waren anschließend die unter Wasser<br />

stehenden Schnödenwiesen bei Ulzhausen und die Runde um<br />

den Fünfeckweiher. Hier befanden wir uns im Kerngebiet des Naturschutzgroßprojektes<br />

Pfrunger-Burgweiler Ried zwischen Großem<br />

Trauben und Tisch und konnten uns einen Eindruck von den<br />

Maßnahmen zur Wiedervernässung machen. Im Zentrum des Projektgebietes<br />

wurden wir über das laufende Naturschutzgroßprojekt<br />

mit einem Kostenvolumen von insgesamt 6,7 Mio. € informiert.<br />

Diese Kosten werden mit unterschiedlichen Anteilen von<br />

Bund, Land, den Landkreisen Ravensburg und Sigmaringen, den<br />

angrenzenden Gemeinden sowie von der Stiftung Naturschutz<br />

Pfrunger-Burgweiler Ried als Projektträger und dem Schwäbischen<br />

Heimatbund finanziert.<br />

Unterbrochen wurde unser Tag im Ried lediglich durch eine wohlverdiente<br />

Mittagsrast in Burgweiler, wo wir uns das Mittagessen<br />

in der Mittagssonne schmecken ließen.<br />

Der Tag machte uns allen Lust auf mehr Ried und das zu allen Jahreszeiten<br />

– Ried im Nebeldunst, mit Raureif überzogen oder wenn<br />

die Natur zu neuem Leben erwacht.<br />

Wir sind alle gespannt, wie sich die wiedervernässten Bereiche entwickeln<br />

und würden uns über eine Folgeveranstaltung des Seminars<br />

freuen. Vielleicht trägt es ja dann den Titel »Mit Moos viel<br />

los«. Birgit Werner, OG Wilhelmsdorf<br />

Heimat- und Wanderakademie, Tel. 07 11 / 2 25 85-26 vormittags,<br />

akademie@schwaebischer-albverein.de.

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