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Albvereinsblatt_2011-04.pdf

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aus dem Verein<br />

le Funde zu Tage gebracht. Etliche Originale und Repliken<br />

sind heute im Römerpark oder in dem 1988 eröffneten<br />

Museum ausgestellt. 1901 bekam der Schwäbische<br />

Alb verein das Grundstück durch eine Schenkung; der<br />

Eckturm wurde rekonstruiert, ein kleines Museum errichtet<br />

und im Dezember 1911 eingeweiht. Seit dieser Zeit<br />

en gagieren sich die Köngener Albvereinler in besonderem<br />

Maße auf dem inzwischen 2,4 ha großen Gelände.<br />

Kinder und Jugendliche zugeschnitten. Lange betreuten<br />

die Mitglieder der OG das Gelände samt Museum. Ob -<br />

wohl jetzt zwei hauptamtliche Leiterinnen die zahlreichen<br />

Besucher betreuen, wirken die Mitglieder der OG bei<br />

Aktionen mit. Außerdem ist für sie die Pflege des Parks<br />

mit den für die Römerzeit typischen Obstbäumen in<br />

einem Fruchtgarten sowie der Steintafeln eine Daueraufgabe.<br />

Dabei schwebte so manches Damoklesschwert über der<br />

An lage, z. B. von 1963 bis 1970, als das Kastellgelände<br />

in Baugelände umgewandelt werden sollte. Zuvor war dies<br />

schon mit dem vorgelagerten römischen Dorf ge schehen.<br />

1972 wurde das gesamte Kastellgelände unter Denkmalschutz<br />

gestellt. Damit wurde die wissenschaftliche und<br />

heimatkundliche Bedeutung des Geländes höher eingestuft<br />

als Ausweisung zusätzlichen Baulandes.<br />

1982 wurde die OG Köngen mit dem Württembergischen<br />

Archäologiepreis ausgezeichnet. 1986-1988 wurde das<br />

Gelände mit großen finanziellen Mitteln des Albvereins<br />

und einem Zuschuss des Landes erworben. Der Albverein<br />

ließ auch auf seine Kosten einen Rahmenplan durch<br />

einen Gartenbau-Ingenieur ausarbeiten. Schließlich ge -<br />

lang es nach etlichen Schwierigkeiten, ein Museumskonzept<br />

zu erarbeiten. »In dem neu errichteten Museum ist<br />

an Fundstücken, was sich aus der Zeit von Kastell und Vi -<br />

cus Grinario als Mosaiksteinchen zu einem Bilde des da -<br />

maligen Lebens in Köngen zusammenfügen kann«, heißt<br />

es in der Broschüre zur Einweihung im für den Schwäbischen<br />

Albverein denkwürdigen Jahr 1988. Das an -<br />

spruchs volle museumspädagogische Konzept ist auch auf<br />

Beim Jubiläumsfest empfingen die Mitglieder die Gäste<br />

in römischen Togen, zur Bewirtung gab es eine »Cäsarenpfanne«.<br />

Römische Töpfereien wurden angeboten. Beim<br />

Kinderprogramm der Albvereinsjugend entstanden Geldbeutel<br />

aus Leder, und Speckstein wurde bearbeitet. Die<br />

Wendlinger Gruppe Schnarrensack spielte und erläuterte<br />

Instrumente, die zur Römerzeit gespielt wurden.<br />

Die junge, dynamische OG-Vorsitzende Nicole Mehl be -<br />

grüßte die Gäste in fast perfektem Latein und erinnerte<br />

an die kolossalen Leistungen, sowohl finanziell wie auch<br />

in ehrenamtlicher Arbeit.<br />

Eine erneute Auszeichnung in Form einer Urkunde überreichte<br />

der Esslinger Gauvorsitzende Ulrich Hempel in Ver -<br />

tretung von Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauch -<br />

fuß. Bürgermeister Hans Weil hob das Geschichtsbe wusst -<br />

sein hervor und betonte den großen finanziellen Auf -<br />

wand. Mehr als 2,5 Millionen Mark flossen in den Rö -<br />

mer park. Einblicke in die Turmgeschichte gab der Historiker<br />

Gerhard Hergenröder, ergänzt durch Spielszenen<br />

der Albvereinsmitglieder.<br />

Ulrich Hempel, Vorsitzender des Esslinger Gaues<br />

FORUM<br />

Charlottenhöhle in neuem Licht<br />

Mit 587 Metern Länge ist die Charlottenhöhle in Giengen-<br />

Hürben nicht nur die längste begehbare Schauhöhle auf<br />

der Schwäbischen Alb, sondern auch eine der längsten<br />

Schauhöhlen in ganz Süddeutschland. Entdeckt im Jahr<br />

1893, erhielt die Höhle ihren Namen von der damaligen<br />

Königin Charlotte von Württemberg. Seither ist die Höhle<br />

für die Öffentlichkeit zugänglich. Ihre erste elektrische Beleuchtung<br />

stammte ebenfalls aus dem Jahr 1893 und wurde<br />

in den 1960 Jahren letztmals modernisiert. Auf Initiative<br />

der Stadt Giengen und des Höhlen- und Heimatvereins<br />

Giengen-Hürben und dank der Unterstützung durch<br />

das Förderprogramm LEADER der Europäischen Union ist<br />

es gelungen, eine hochmoderne und vollständig neue LED-<br />

Beleuchtung in der Höhle zu installieren. Im Unterschied<br />

zur alten Beleuchtung wird es durch die kleineren LED-<br />

Lampen möglich, der Höhle durch einzelne, gezielt gesetzte<br />

Lichtpunkte mehr Struktur und Tiefe zu verleihen als bisher.<br />

Die Besucher erwartet eine völlig andere Farbgebung;<br />

Besonderheiten wie die teilweise sehr bizarren Tropfsteinformationen<br />

der Höhle werden zudem viel besser in<br />

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Guido Serino Photography

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