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Theodor W. Adorno / Max Horkheimer - Dialektik der Aufklärung zur ...

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[239] Daß am reifen bürgerlich-autonomen Kunstwerk <strong>der</strong> Modus seiner Hervorbringung völlig abgeblendet<br />

werden, daß er als »zweite Natur« erscheinen muß, ist lediglich <strong>der</strong> Ausdruck <strong>der</strong> Vergottung dieses Machens<br />

selber. Zur Heiligung <strong>der</strong> Arbeit gehört <strong>der</strong>en Undurchsichtigkeit: zerfiele <strong>der</strong> Schein <strong>der</strong> Heiligkeit, so wäre die<br />

Arbeit selber als die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n erkannt. Vgl. <strong>Theodor</strong> W. <strong>Adorno</strong>, Versuch über Wagner [jetzt: Gesammelte<br />

Schriften, Bd. 13: Die musikalischen Monographien. 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1977. S. 68 ff.].<br />

[240] Huxley hat dafür das Motto »Identity, community, stability« geprägt. Es errät die innersten Gedanken des<br />

heraufziehenden Staatskapitalismus, mag es auch mit einer apologetischen Absicht fürs Individuum ersonnen<br />

sein, die heute dem Monopol selber zugutekommt.<br />

[241] Vgl. oben, S. 33 ff.<br />

[242] George hat in jenen Traumprotokollen aus 'Tage und Taten', die allein in seinem Werk den Blick auf die<br />

technische Zivilisation freigeben und freilich die tiefsten Erfahrungen von ihr anmelden, das Bild <strong>der</strong> redenden<br />

Maske als das des äußersten Entsetzens festgehalten. »Man hatte mir eine thönerne maske gegeben und an<br />

meiner zimmerwand aufgehängt. Ich lud meine freunde ein damit sie sähen wie ich den kopf zum reden brächte.<br />

Vernehmlich hiess ich ihn den namen dessen zu sagen auf den ich deutete und als er schwieg versuchte ich mit<br />

dem finger seine lippen zu spalten. Darauf verzog er sein gesicht und biss in meinen finger. Laut und mit<br />

äusserster anspannung wie<strong>der</strong>holte ich den befehl indem ich auf einen an<strong>der</strong>en deutete. Da nannt er den namen.<br />

Wir verliessen alle entsetzt das zimmer und ich wusste dass ich es nie mehr betreten würde.« (Tage und Taten.<br />

Aufzeichnungen und Skizzen. Gesamt-Ausgabe, Band XVII. Berlin 1933. S. 32.) Das ist die Prophezeiung des<br />

Tonfilms.<br />

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