Pfarrbrief 2013-06 - Kath-kirche-haan.de

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Aus der Pfarrgemeinde „Geh in das Land, das ich dir zeigen werde“ Eine Reise ins Heilige Land Ich freue mich, dass Sie nicht nur die steinernen Zeugnisse des Christentums im Heiligen Land, sondern auch uns an dieser Schule besuchen. Als lebendige Steine geben wir heute ein Zeugnis der christlichen Minderheit in diesem Land.“ Mit diesen Worten begrüßte uns Sr. Klara an der Salvatorianerinnen-Schule in Nazareth. Unausgeschlafen morgens gegen 5 Uhr standen wir am 17. Februar am Flughafen in Düsseldorf. Wir ahnten noch nicht, was für eine beeindruckende Reise uns bevorstand. Natürlich gehörten die Besuche der verschiedenen Wirkstätten Jesu zum Programm. Doch sollten vor allem das aktuelle Zeitgeschehen und die Begegnung mit den Menschen in diesem Land Spuren bei uns hinterlassen. Nun der Reihe nach: Aus dem grauen, spätwinterlichen Deutschland kommend wurden wir am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv nicht nur vom israelischen Frühling empfangen, sondern auch von unserem Reiseleiter Moied, einem israelischen Araber aus Galiläa. Moied war für uns eine wahre Bereicherung, wie sich im Verlauf der Reise noch herausstellen sollte. Mit dem Reisebus ging es dann gleich auch nach Tiberias am See Gennesareth in Galiläa im Norden Israels. Dort bezogen wir unser Quartier für die nächsten vier Tage im franziskanischen Gästehaus Casa Nova direkt in der Altstadt Tiberias am See gelegen. Nach dem leckeren Abendessen mit arabischen Köstlichkeiten beschlossen wir den langen Tag mit einem Spaziergang an der Uferpromenade. Den ersten Tag in Israel began- 22
nen wir bei Sonnenschein und noch frischen Temperaturen. Mit dem Bus fuhren wir nach Tabgha. Hier vollbrachte Jesus das Wunder der Brotvermehrung. Als Pilgergruppe feierten wir an der Stelle unmittelbar am Ufer des Sees Gennesareth gemeinsam mit Pfarrer Nieswandt und Pater Aarts eine hl. Messe. „Nach einer Reise durch dieses Land werden die Worte der Bibel eine ganz andere, wirkliche Bedeutung bekommen“, so Pater Aarts aus seiner eigenen Erfahrung. An diesem sonnigen Morgen, an diesem friedlichen Ort mitten in Aus der Pfarrgemeinde der wunderschönen Natur bekamen wir eine Ahnung davon, was uns noch erwartete. Nach dem Gottesdienst besuchten wir die Basilika mit dem bekannten Mosaikmotiv unter dem Tischaltar, das zwei Fische und vier Brote darstellt (warum eigentlich nur vier Brote, waren es in der Bibel nicht fünf?). Danach ging es weiter zum „Berg der Seligpreisung“ und nach Kafarnaum, der Stadt, in der Jesus wohnte und sein Wirken begann, nachdem er Nazareth verlassen hatte. Aus dieser Stadt, die im 19. Jhd. wiederentdeckt wurde, entstammen auch einige Jünger Jesu wie Simon Petrus und Andreas sowie Jakobus und Johannes. Anhand verschiedener Bibelstellen der Evangelien erläuterte Pfarrer Nieswandt, wie sich das Leben am See Gennesareth zur damaligen Zeit zugetragen hat. Jesus als „erfahrener Fischer“ oder „Fishspotter“ zeigte vom Ufer aus den Jüngern die Stelle im See, an der sie die Netze noch mal auswerfen sollten. Die ganze Nacht hatten sie nichts gefangen, doch jetzt trafen sie auf große Fischschwärme. Pfarrer Nieswandt erläuterte, dass diese hohe Kunst des Fishspotters noch heute z.B. in Südafrika im traditionellen Fischfang angewendet wird. Mit einer Bootsfahrt auf dem See gelangten wir zurück Dnach Tiberias. er nächste Tag führte uns in den heutigen Dan Nationalpark und nach Banjas oder Paneas, dem antiken Caesarea Philippi, dem Ort, an dem Simon Petrus sich zu Jesus als Messias bekannt hat. Hier bezeichnet Jesus Petrus als den Fels, auf den er seine Kirche bauen will. Neben dieser Bibelstelle (Matt. 16,13- 20) las Pfarrer Nieswandt auch aus dem Johannes-Evangelium (Joh. 21,15-25) und erläuterte sehr aufschlussreich den in der Übersetzung verwischten Unterschied zwischen agapao und phileo. 23
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