Pfarrbrief 2013-06 - Kath-kirche-haan.de

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Vor ein paar Wochen haben wir das Pingstfest, das Fest des Heiligen Geistes, gefeiert. Im Sakrament der Taufe und in besonderer Weise im Sakrament der Firmung wurden uns die Gaben des Heiligen Geistes geschenkt, damit wir „Gottes Liebe und Macht in Wort und Tat… bezeugen“ (Youcat 203). Zu dieser Aufgabe sind wir von Gott gerufen und berufen. Er macht uns aber nicht zu einem willenlosen Werkzeug in seiner Hand, sondern er gibt uns die Freiheit, unser Ja zu seinem Willen zu sagen, so wie Maria und alle Heiligen es getan haben. Im Brief an die Galater schreibt der heilige Paulus: „Ihr seid zur Freiheit berufen!“ (5,13), zu einer „Freiheit zum Guten, Freiheit, die sich vom Geist Gottes führen lässt“ (Benedikt XVI., Jesus von Nazareth I, S. 131). Diese Freiheit, die Jesus uns als Sohn Gottes bringt, ist „eine neue Freiheit, aber es ist nicht die Freiheit des Bindungslosen, sondern die Freiheit dessen, der eins ist mit dem Willen des Vaters und der den Menschen zu der Freiheit des inneren Einsseins mit Gott verhilft“ (Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Prolog, S. 129). Zum Thema Zur Freiheit berufen Wie gehen wir mit dieser uns von Gott geschenkten Freiheit als getaufte und geirmte Christen in der Welt, in der wir leben, um? Gott hat dem Menschen die Erde gegeben, damit er sie „bebaue und hüte“ (Genesis 2,15). Der Mensch möchte eine „bessere Welt“ schaffen und zerstört durch Machtstreben und Proitgier die Erde. Der Mensch ist als Gottes Ebenbild geschaffen, sieht dieses aber im Mitmenschen oft nicht. In Europa dürfen wir im Frieden leben. In der Familie und in der Nachbarschaft schaffen wir dies nicht immer. Wir leben in einem demokratischen Staat. Viele aber nehmen ihre Bürgerrechte, z.B. das Wahlrecht, nicht wahr. Wir dürfen unsere Meinung frei äußern, schweigen aber nicht selten aus falscher Rücksichtnahme oder aus Feigheit. Wir haben in unserem Land die Religionsfreiheit, bekennen uns in der Öffentlichkeit jedoch nicht immer mutig zu unserem Glauben. Wir leben in einem Wohlfahrtsstaat, doch die Armut nimmt bei Kindern und alten Menschen zu. Wir haben genug zu essen und halten dies für selbstverständlich. Wie anders wäre es sonst zu erklären, dass jeder Bundesbürger im Jahr durchschnittlich über 80 kg Lebensmittel wegwirft? Jedem Menschen hat Gott besondere Begabungen und Talente geschenkt. Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und Lustlosigkeit hindern uns so manches Mal, sie im Ehrenamt und zur Freude anderer einzusetzen. Ausländer verrichten „niedrige Arbeiten“, zu denen kein Deutscher mehr bereit ist. Wir tun uns schwer damit, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren. Als Getaufte sind wir von Gott gerufen, die Zahl der Kirchenbesucher sinkt. In jeder heiligen Messe will Jesus uns sich selbst in der Eucharistie schenken. Vieles andere, Sport, Vergnügungen etc., wird diesem Geschenk oft vorgezogen. 4
Gott liebt uns und hält uns in seiner Hand. Wie lautet unsere Antwort darauf? Er ruft uns zur Freiheit. Nehmen wir sie als Geschenk aus seiner Zum Thema Hand an, „packen“ wir dieses Geschenk „aus“ und setzen es in unserem Leben ein! Dabei dürfen wir fest darauf vertrauen, dass uns der Heilige Geist mit seinen Gnadengaben bei der Erfüllung unserer Aufgaben zur Seite steht und wir so zum „inneren Einssein mit Gott“ gelangen. Anne-Christel Zolondek Foto: Anne-Christel Zolondek Wo Platz ist für den Geist Gottes, nimmt das Blühen kein Ende. Heide von Horix-Schwesinger 5
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