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Pfarrbrief 2013-06 - Kath-kirche-haan.de

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durch das wir reisten. Die nächste<br />

Station Richtung Sü<strong>de</strong>n waren<br />

die Höhlen von Qumran. Hier<br />

wur<strong>de</strong>n 1948 antike Schriftrollen<br />

gefun<strong>de</strong>n, die aus <strong>de</strong>r Zeit Jesu<br />

stammen. Von einer jüdischen<br />

Splittergruppe wur<strong>de</strong>n diese angefertigt,<br />

die sich an dieser Stelle<br />

am Toten Meer nie<strong>de</strong>rgelassen<br />

hatte. Spannend war beson<strong>de</strong>rs,<br />

was wir aufgrund von Fakten und<br />

Spekulationen über diese Gruppe<br />

und auch über die allgemeine gesellschaftliche<br />

Situation <strong>de</strong>s jüdischen<br />

Volkes zur Zeit Jesu erfuhren.<br />

So wie in dieser Gruppe<br />

wie auch bei Johannes <strong>de</strong>m Täufer<br />

und nicht zuletzt bei Jesus und<br />

seinen Jüngern gab es viel Aufbegehren<br />

gegen das eingefahrene<br />

jüdisch-römische Establishment<br />

und Machtgefüge. Es muss damals<br />

eine unruhige Zeit gewesen<br />

sein. Dies wur<strong>de</strong> uns auch noch<br />

mal in Massada <strong>de</strong>utlich, einer<br />

herodianischen Festungsanlage<br />

am Toten Meer. Ein Symbol, das<br />

noch heute tief in <strong>de</strong>r jüdischen<br />

Gesellschaft verwurzelt ist und<br />

für <strong>de</strong>n Kampf <strong>de</strong>s Jüdischen<br />

Volkes für seine Freiheit steht.<br />

Der Überlieferung nach setzten<br />

sich nach <strong>de</strong>r Zerstörung <strong>de</strong>s<br />

Tempels in Jerusalems 70 n. Chr.<br />

ca. 960 Männer, Frauen und Kin<strong>de</strong>r<br />

in Massada fest und hielten<br />

drei Jahre lang <strong>de</strong>r Belagerung<br />

durch eine römische Legion<br />

stand. Kurz vor <strong>de</strong>r Eroberung<br />

Aus <strong>de</strong>r Pfarrgemein<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Festung gingen sie in <strong>de</strong>n<br />

Freitod, statt sich <strong>de</strong>r römischen<br />

Sklaverei zu ergeben. Nach diesem<br />

eindrucksvollen Besuch <strong>de</strong>r<br />

Festungsüberreste und einem<br />

grandiosen Blick vom Festungsberg<br />

über das Tote Meer setzten<br />

wir unsere Reise fort. Wir machten<br />

noch eine Stippvisite am<br />

Ufer <strong>de</strong>s Toten Meeres, um das<br />

Vergnügen eines Ba<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>m<br />

Wasser <strong>de</strong>s Toten Meeres zu erleben.<br />

Die Dunkelheit war schon<br />

über die Wüste hereingebrochen,<br />

als wir dann unser neues Quartier<br />

im Kibbuz Mashabei Sa<strong>de</strong><br />

erreichten. Der folgen<strong>de</strong> Tag<br />

stand ganz im Zeichen <strong>de</strong>r Wüste<br />

und ihrer kargen Landschaft,<br />

<strong>de</strong>n überwältigen<strong>de</strong>n Tälern und<br />

Schluchten, die wir zu Fuß im<br />

Wadi Zin mit <strong>de</strong>r Quelle En Avdat<br />

o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Bus am Krater<br />

Ramon, einer mondähnlichen<br />

HKraterlandschaft, erkun<strong>de</strong>ten.<br />

inauf nach Jerusalem.<br />

Am folgen<strong>de</strong>n Tag brachen<br />

wir unsere Zelte in <strong>de</strong>r Wüste<br />

ab und reisten mit <strong>de</strong>m Bus nach<br />

Jerusalem hinauf – im Sinne <strong>de</strong>s<br />

Wortes. Jerusalem erstreckt sich<br />

über mehrere Hügel auf einer<br />

Wasserschei<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>r judäischen<br />

Wüste im Osten und<br />

<strong>de</strong>m judäischen Bergland im<br />

Westen. Bei <strong>de</strong>r Ankunft in Jerusalem<br />

bot sich uns ein herrlicher<br />

Blick hinüber zum Tempelberg,<br />

<strong>de</strong>r Jerusalemer Altstadt sowie<br />

<strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rnen Jerusalem u.a.<br />

mit <strong>de</strong>n umstrittenen jüdischen<br />

Siedlungsneubauten im Osten<br />

<strong>de</strong>r Stadt. Wir folgten <strong>de</strong>n Spuren<br />

Jesu vom Ölberg über das<br />

Kidrontal in Richtung Altstadt<br />

und besichtigten dabei viele Stationen:<br />

die Himmelfahrtkapelle,<br />

die Vater-Unser-Kirche und<br />

die Dominus-Flevit-Kapelle. Im<br />

Garten Gethsemane bestaunten<br />

wir die alten knorrigen Olivenbäume,<br />

die möglicherweise noch<br />

aus <strong>de</strong>r Zeit Jesu stammen, als<br />

er in diesem Garten gemeinsam<br />

mit seinen Jüngern die letzte<br />

Nacht vor seiner Verhaftung verbrachte.<br />

In <strong>de</strong>r Kirche St. Anna<br />

feierten wir gemeinsam die hl.<br />

Messe, bevor wir über die Via<br />

Dolorosa, <strong>de</strong>n traditionellem<br />

Kreuzweg, zur Grabes<strong>kirche</strong><br />

gingen. Die Grabes<strong>kirche</strong> wird<br />

von sechs verschie<strong>de</strong>nen christlichen<br />

Konfessionen verwaltet<br />

und geteilt. In dieser historischen<br />

Kirche, <strong>de</strong>ren Ursprung auf das<br />

4. Jh. n. Chr. zurückgeht, wer<strong>de</strong>n<br />

die Grabstätte Jesu und die<br />

Kreuzigungsstelle Golgotha von<br />

allen christlichen Konfessionen<br />

verehrt. Nach diesem langen und<br />

eindrucksvollen Tag bezogen wir<br />

gegen Abend unser letztes Quartier<br />

im Österreichischen Hospiz<br />

Din <strong>de</strong>r Jerusalemer Altstadt.<br />

er nächste Tag begann schon<br />

vor <strong>de</strong>m Frühstück mit einem<br />

nochmaligen Besuch <strong>de</strong>r Gra-<br />

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