23.12.2013 Aufrufe

Pfarrbrief 2013-06 - Kath-kirche-haan.de

Pfarrbrief 2013-06 - Kath-kirche-haan.de

Pfarrbrief 2013-06 - Kath-kirche-haan.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FRIEDEN – auch eine Frage <strong>de</strong>r<br />

gerechten Wasserverteilung<br />

An diesem Ort entspringt auch<br />

<strong>de</strong>r Fluss Banyas als zweiter<br />

<strong>de</strong>r drei Quelllüsse <strong>de</strong>s Jordans<br />

und <strong>de</strong>s Hermon-Gebirges. Unser<br />

Reiseleiter Moied erläuterte<br />

uns, dass im Sechstage-Krieg<br />

1967 Israel 7 Prozent <strong>de</strong>s Hermon<br />

Gebirges erobert hat. Seit<strong>de</strong>m<br />

kontrolliert Israel damit die<br />

wichtigsten Wasserquellen <strong>de</strong>s<br />

Nahen und Mittleren Ostens. Wie<br />

wichtig das Wasser <strong>de</strong>s Jordans<br />

ist, erläuterte Moied an einigen<br />

Zahlen. So wird <strong>de</strong>r gesamte israelische<br />

Wasserbedarf von 2 Mrd.<br />

m³ pro Jahr zu ca. 40 Prozent aus<br />

<strong>de</strong>m See Gennesareth und <strong>de</strong>m<br />

Oberlauf <strong>de</strong>s Jordans gewonnen.<br />

Dieses Wasser wird über Rohrleitungen<br />

bis in die Negev-Wüste<br />

transportiert, um dort Städte,<br />

Dörfer und Plantagen mit Wasser<br />

zu versorgen. Seit <strong>de</strong>m Frie<strong>de</strong>nsschluss<br />

mit Jordanien erhält<br />

dieses Nachbarland wie<strong>de</strong>r einen<br />

Teil <strong>de</strong>s Jordanwassers. Auf <strong>de</strong>n<br />

Punkt gebracht formulierte Moied<br />

es so: „Die Frage <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns<br />

zwischen <strong>de</strong>n Völkern im<br />

Nahen Osten ist auch eine Frage<br />

<strong>de</strong>r gerechten Wasserverteilung.“<br />

Der Vormittag <strong>de</strong>s vierten Tages<br />

stand im Zeichen <strong>de</strong>r Stadt Nazareth.<br />

Dort besuchten wir die griechisch-orthodoxe<br />

Gabriels<strong>kirche</strong><br />

sowie die mo<strong>de</strong>rne, franziskanische<br />

Verkündigungsbasilika,<br />

Aus <strong>de</strong>r Pfarrgemein<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r größten christliche Sakralbau<br />

im Nahen Osten. Mittags wur<strong>de</strong>n<br />

wir dann von Sr. Klara an<br />

<strong>de</strong>r Salvatorianerinnen-Schule<br />

in Nazareth empfangen. Sie berichtete<br />

uns sehr beeindruckend<br />

von <strong>de</strong>r Arbeit mit <strong>de</strong>n 1.500<br />

Schülerinnen und Schülern. Die<br />

Schule ist heute eine <strong>de</strong>r größten<br />

Schulen in Galiläa. Das gemeinsame<br />

Lernen von Christen<br />

und immerhin auch 15 % Muslimen<br />

gelingt dank gegenseitigem<br />

Respekt und einem Miteinan<strong>de</strong>r,<br />

das durch christliche Werte<br />

geprägt ist. Die Schüler lernen<br />

neben Arabisch und Hebräisch<br />

auch Englisch. Eine hohe Qualität<br />

<strong>de</strong>r Bildung und För<strong>de</strong>rung<br />

ist sehr be<strong>de</strong>utsam, was sich in<br />

überdurchschnittlichen Erfolgen<br />

<strong>de</strong>r Schüler im lan<strong>de</strong>sweiten Vergleich<br />

nie<strong>de</strong>rschlägt. Dies ist beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtig, da laut Sr. Klara<br />

Christen und Moslems in Israel<br />

eher schlechte Aussichten auf<br />

Arbeit und ein gutes Auskommen<br />

haben. Neben einer guten<br />

Ausbildung engagiert sich die<br />

Schule auch im interkulturellen<br />

Bereich, um <strong>de</strong>n Austausch und<br />

das gegenseitige Kennenlernen<br />

und Verstehen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen religiösen<br />

Kulturen zu för<strong>de</strong>rn. Sr. Klara<br />

bezeichnete dieses Engagement<br />

als aktiven Frie<strong>de</strong>nsdienst.<br />

Nach diesem beeindrucken<strong>de</strong>n<br />

Besuch machten wir uns auf <strong>de</strong>n<br />

Weg zu <strong>de</strong>m Karmeliterkloster<br />

Muchraka, das an <strong>de</strong>m Ort in<br />

<strong>de</strong>m südöstlichen Teil <strong>de</strong>s Karmelgebirges<br />

errichtet wur<strong>de</strong>, an<br />

<strong>de</strong>m laut Überlieferung <strong>de</strong>r Prophet<br />

Elija die Baalspriester herausfor<strong>de</strong>rte.<br />

Hier feierten wir<br />

in einer kleinen Kapelle die hl.<br />

Messe und hielten die Fürbitten,<br />

die wir aus <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> mitgebracht<br />

hatten. Noch ein Blick auf<br />

das wun<strong>de</strong>rbare Jesreeltal bevor<br />

die Reise nach Haifa am Mittelmeer<br />

weiterging. Die Aussicht<br />

auf die Bucht von Haifa und die<br />

Hängen<strong>de</strong>n Gärten <strong>de</strong>r Bahai, das<br />

religiöse Zentrum <strong>de</strong>r Bahai, bil<strong>de</strong>ten<br />

einen schönen Abschluss<br />

A<strong>de</strong>s Tages.<br />

b in die Wüste Negev.<br />

Am fünften Tag hieß es Abschied<br />

nehmen von Galiläa und<br />

unserem Quartier in Tiberias.<br />

Wir fuhren mit <strong>de</strong>m Bus entlang<br />

<strong>de</strong>s Jordans Richtung Sü<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>m Ziel Negev-Wüste.<br />

Unterwegs hielten wir an <strong>de</strong>r<br />

Taufstelle Jesu an und hörten<br />

<strong>de</strong>n Bibeltext: Jesus wird von<br />

Johannes <strong>de</strong>m Täufer im Jordan<br />

getauft. Seit 2011 ist diese Stelle<br />

durch eine geräumte Gasse über<br />

ein ansonsten weiträumig abgesperrtes<br />

Minenfeld auch von <strong>de</strong>r<br />

israelischen Seite her zugänglich.<br />

Die militärischen Wachen auf israelischer<br />

und jordanischer Seite<br />

<strong>de</strong>s Jordans zeigten sehr <strong>de</strong>utlich,<br />

dass es kein friedliches Land ist,<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!