Vielfalt und Gleichheit für Europa - European Union Agency for ...
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Vorwort<br />
VORWORT<br />
DES VORSITZENDEN HERRN BOB PURKISS UND DER<br />
DIREKTORIN FRAU BEATE WINKLER<br />
Im ersten Jahr des neuen Jahrtausends hat <strong>Europa</strong> einen wichtigen Schritt in<br />
Richtung auf die Sicherung der Gleichstellung all seiner Bürger unabhängig<br />
von ihrer Rasse, ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer Weltanschauung<br />
vollzogen. Mit der Annahme von Rechtsvorschriften in Übereinstimmung mit<br />
Artikel 13 EG-Vertrag werden einheitliche Standards zum Schutz vor<br />
Diskriminierungen innerhalb der Europäischen <strong>Union</strong> eingeführt. Damit sind<br />
erstmals in der Geschichte der Europäischen <strong>Union</strong> Bürger mit dunkler<br />
Hautfarbe oder Angehörige ethnischer Minderheiten durch ein Gesetz vor<br />
Diskriminierungen geschützt, egal wo sie in der Europäischen <strong>Union</strong> arbeiten,<br />
leben oder reisen.<br />
Somit verfügen wir über einen ersten Rechtsrahmen, mit dem gewährleistet<br />
werden kann, dass alle Bürger ungeachtet ihrer Rasse, Herkunft oder Religion<br />
einen Beitrag zur europäischen Identität leisten. Ein Bürger kann zugleich<br />
Schwarzer, Muslim, Franzose <strong>und</strong> Europäer sein, <strong>und</strong> diese kulturelle <strong>Vielfalt</strong><br />
ist ein gr<strong>und</strong>legender Bestandteil des heutigen <strong>Europa</strong>, die sich in unseren<br />
Visionen <strong>für</strong> das erweiterte <strong>Europa</strong> der Zukunft widerspiegeln muss.<br />
In der Vergangenheit hat <strong>Europa</strong> häufig ein eher einseitiges Bild von sich<br />
selbst vermittelt, wobei das Geschichtsverständnis auf eine bestimmte<br />
Kernkultur beschränkt war, die nur eine begrenzte Zahl der Völker <strong>Europa</strong>s<br />
berücksichtigte. Dadurch ist wiederum der Eindruck entstanden, als sei die<br />
europäische Staatsbürgerschaft an eine bestimmte Rasse, Hautfarbe oder<br />
Weltanschauung geb<strong>und</strong>en, wodurch praktisch viele Europäer ausgeschlossen<br />
wurden.<br />
Oftmals <strong>for</strong>dern wir Rechte <strong>für</strong> eine Gruppe <strong>und</strong> lassen dabei andere<br />
unberücksichtigt. Anstatt etwas gegen Spannungen zu unternehmen,<br />
verlagern wir sie nur <strong>und</strong> rücken eine weitere benachteiligte Gruppe in ein<br />
schlechtes Licht. Wenn wir von Gleichbehandlung sprechen, verbinden wir<br />
damit offensichtlich nicht selten die Gleichbehandlung <strong>für</strong> eine bestimmte<br />
Gruppe. Gleichbehandlung von schwarzen Bürgern. Gleichbehandlung von<br />
Frauen. Gleichbehandlung von Katholiken oder Protestanten. Im Zuge des<br />
Kampfes <strong>für</strong> Gleichbehandlung werden oftmals wichtige Gruppen außer Acht<br />
gelassen. Wie steht es um die Gleichbehandlung von Nicht-EU-Bürgern,<br />
Drittstaatsangehörigen, Flüchtlingen oder Einwanderern ohne Aufenthaltsgenehmigung?<br />
Oder um die Gleichbehandlung von Roma? Wie verhält es<br />
sich mit der Gleichbehandlung von schwarzen Frauen, oder von Frauen, die<br />
Opfer des internationalen Frauenhandels mit dem Ziel der sexuellen<br />
Ausbeutung sind? Was bedeutet Gleichbehandlung <strong>für</strong> Muslime in <strong>Europa</strong>?<br />
Wenn wir <strong>Europa</strong> in einzelne Gemeinschaften unterteilen, die jeweils auf sich<br />
allein gestellt sind, werden wir nie Gleichbehandlung <strong>für</strong> alle verwirklichen<br />
können. Auf diese Weise, sei es nun beabsichtigt oder nicht, werden wir dazu<br />
EUMC Jahresbericht 2000 11