Vielfalt und Gleichheit für Europa - European Union Agency for ...
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Akte des Rassismus <strong>und</strong> der Diskriminierung<br />
TEIL I<br />
langfristig von Vorteil <strong>für</strong> die Gesellschaft sein können, in der sie leben. Es<br />
beeinflusst ihre Wahrnehmung durch andere Mitglieder der Gesellschaft <strong>und</strong><br />
kann zu Diskriminierung in Bereichen führen, in denen sie sogar über Rechte<br />
verfügen.<br />
Das Projekt ACCESS 102 liefert nützliche In<strong>for</strong>mationen über die Situation von<br />
Minderheiten in Portugal. Der Bericht weist darauf hin, dass der Ausdruck<br />
„kulturelle <strong>und</strong> ethnische Minderheit“ zumeist <strong>für</strong> Emigranten aus den<br />
PALOPS-Staaten (Portugiesisch sprechende Nationen) sowie <strong>für</strong> die Roma <strong>und</strong><br />
indianischen Bevölkerungsgruppen verwendet wird. Abgesehen von den<br />
Roma, die durch ihre eigenen kulturellen <strong>und</strong> religiösen Traditionen geprägt<br />
sind, kamen diese Minderheiten vorwiegend in den Jahren nach 1974 in der<br />
Hoffnung nach Portugal, dort bessere Lebensbedingungen vorzufinden. In den<br />
Analysen des sozioprofessionellen Niveaus dieser Gruppen finden sich<br />
Anzeichen <strong>für</strong> Diskriminierungen vor allem in Berufsgruppen mit schlechter<br />
ausgebildeten Migranten. In dieser Gruppe sind Arbeitskräfte aus den<br />
portugiesischsprachigen Ländern in Übersee überrepräsentiert. Besonders<br />
stark ist diese Polarisierung im Baugewerbe, in dem bevorzugt Angehörige<br />
ethnischer Minderheiten beschäftigt werden.<br />
Die ethnischen Minderheiten in Portugal setzen sich vorwiegend aus schlecht<br />
ausgebildeten jungen Menschen zusammen. Zuwanderer aus Kap Verde <strong>und</strong><br />
die Roma haben den niedrigsten Bildungsstand, Zuwanderer aus Guinea <strong>und</strong><br />
Timor den höchsten. Bei Minderheiten ist die Schulabbrecherquote gewöhnlich<br />
sehr hoch. Die Daten über die Arbeitsbedingungen bestätigen die Armut <strong>und</strong><br />
die von sozialer Ausgrenzung geprägten Lebensbedingungen der ethnischen<br />
Minderheiten in Portugal. Diese Probleme treten in verschärfter Form in<br />
gewissen Gegenden auf, die typische Beispiele <strong>für</strong> das Ghettodasein der<br />
schwächsten Randgruppen sind. Noch gravierender sind diese Probleme bei<br />
den in Portugal geborenen Zuwanderern der zweiten Generation, da sie häufig<br />
keine Beziehung mehr zur Kultur ihres Herkunftslands haben <strong>und</strong> sich<br />
entwurzelt fühlen.<br />
In Schweden werden Diskriminierungen mit ethnischem Hintergr<strong>und</strong> von<br />
zwei Stellen erfasst: von der Polizei <strong>und</strong> vom Bürgerbeauftragten<br />
(Ombudsman) gegen ethnische Diskriminierung. Im Jahr 2000 hat die Polizei<br />
255 Fälle von rechtswidriger Diskriminierung erfasst. Damit ist die Zahl der<br />
Fälle gegenüber 1999 (179 Fälle) alarmierend gestiegen. 103 Beim Ombudsman<br />
gingen im Jahr 2000 insgesamt 441 Beschwerden ein, was einem leichten<br />
Rückgang gegenüber 1999 entspricht (464 Fälle). Die Beschwerden beziehen<br />
sich hauptsächlich auf Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> im<br />
Beschäftigungsbereich. In 25 % der Fälle ging es um den Zugang zur<br />
Beschäftigung. 104 Im Jahr 2000 wurden 164 Beschwerden im Zusammenhang<br />
mit dem Berufsleben eingereicht. Zudem gibt es in der schwedischen<br />
Gesellschaft Besorgnis erregende Anzeichen <strong>für</strong> eine weit verbreitete,<br />
alltägliche Diskriminierung.<br />
102 Projekt ACCESS (VS/1999/0565) Coordinamento Nazionale Comunitá di Accoglienza -<br />
C.N.C.A.)<br />
103 In<strong>for</strong>mation om rasism och främlingsfientlighet <strong>und</strong>er 2000. Regeringskansliet 28.5.2001<br />
<strong>und</strong>EUMC: Jahresbericht 1999, S. 28-30, http://www.eumc.eu.int/publications/ar99/index.htm<br />
104 Statistics Ombudsman 5.6.2001, http://www.do.se<br />
50 EUMC Jahresbericht 2000