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Vielfalt und Gleichheit für Europa - European Union Agency for ...

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TEIL I<br />

Akte des Rassismus <strong>und</strong> der Diskriminierung<br />

Den Ergebnissen von Studien zufolge, die in den vergangenen fünf Jahren zu<br />

den Erfahrungen von Einwanderern mit Rassismus <strong>und</strong> Diskriminierung<br />

durchgeführt wurden, machen insbesondere Menschen, die in Afrika, im Iran<br />

oder in arabischen Ländern geboren wurden, diese Erfahrungen. Nach<br />

Angaben des Ombudsmanns gegen ethnische Diskriminierung wird dies<br />

besonders häufig vom Arbeitsmarkt berichtet.<br />

Im März zog die Regierung einen Vorschlag zurück, in dem Änderungen der<br />

vorübergehenden Schutzbestimmungen bei einer Massenzuwanderung<br />

vorgesehen waren. Der Vorschlag wurde nach heftiger Kritik der politischen<br />

Opposition, der UN-Hochkommissarin <strong>für</strong> Flüchtlinge, NRO <strong>und</strong> des<br />

Parlamentarischen Sozialversicherungsausschusses zurückgezogen. 105<br />

In Spanien richtet sich die Diskriminierung <strong>und</strong> soziale Ausgrenzung<br />

hauptsächlich gegen Roma, Zuwanderer, Flüchtlinge <strong>und</strong> Asylbewerber.<br />

Einwanderer ohne Papiere sind besonders gefährdet, da sie häufig Opfer von<br />

Misshandlungen <strong>und</strong> brutalen Übergriffen durch die Polizei werden <strong>und</strong> mit<br />

dem Risiko einer Abschiebung konfrontiert sind 106 . Zudem wird ihr Recht auf<br />

adäquate Bezahlung <strong>und</strong> angemessene Arbeitsbedingungen häufig verletzt.<br />

Sie arbeiten überwiegend in ungeklärten Beschäftigungsverhältnissen <strong>und</strong><br />

unter ausnehmend schlechten Bedingungen in der Landwirtschaft, <strong>und</strong> alle<br />

berichten über Schwierigkeiten bei der Beantragung <strong>und</strong> Erteilung von<br />

Aufenthalts- <strong>und</strong> Arbeitserlaubnissen.<br />

Bei gemeldeten Zuwanderern ist die Situation besser, doch auch sie sind von<br />

„Siedlungskonzentration, Überrepräsentanz in bestimmten Berufen<br />

(Landwirtschaft, Baugewerbe, hauswirtschaftliches Gewerbe, Hotel- <strong>und</strong><br />

Gaststättengewerbe), häufigen Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong><br />

Ungleichbehandlung auf dem Wohnungsmarkt hinsichtlich Mietniveau,<br />

Einstellungen der Wohneigentümer <strong>und</strong> Mietbedingungen“ betroffen. 107<br />

Illegal eingeschleuste <strong>und</strong> zur Prostitution gezwungene Frauen stellen eine<br />

weitere gefährdete Gruppe dar. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen<br />

(Médecins du Monde) 108 geht davon aus, dass 60 % der 45 000 weiblichen<br />

Prostituierten in Spanien Migrantinnen sind. Nach den Schätzungen einer<br />

1999 von der Guardia Civil erstellten Studie handelt es sich bei 90 % der in<br />

Sexclubs beschäftigten 10.000 Frauen um Migrantinnen.<br />

Für die Roma sind die Lebensbedingungen in Spanien besonders schlecht. Sie<br />

leben überwiegend in Baracken oder heruntergekommenen Gebäuden in den<br />

Städten oder in Stadtnähe, während eine geringe Zahl an ihrem<br />

Nomadendasein festhält. Diejenigen, die eine Beschäftigung finden, arbeiten<br />

entweder auf Märkten oder als Erntehelfer bei der Obst- <strong>und</strong> Gemüseernte.<br />

Bei der Wohnungssuche, in Schulen <strong>und</strong> am Arbeitsplatz sind sie erheblichen<br />

Diskriminierungen ausgesetzt. Zudem gibt es unter den Roma unverhältnis-<br />

105 ibid.<br />

106 Solé, Carlota et.at (2000) Irregular employment amongst migrants in Spanish cities, in:<br />

Journal of Ethnic and Migration Studies Bd. 24 Nr. 2<br />

107 Centre <strong>for</strong> <strong>European</strong> Migration and Ethnic Studies. „Living on the margins. Migrants and<br />

ethnic minorities in Western Europe.“ (wird in Kürze vom EUMC veröffentlicht)<br />

108 U.S. Department of State: Spain: Report on Human Rights Practices 2000<br />

EUMC Jahresbericht 2000 51

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