Vielfalt und Gleichheit für Europa - European Union Agency for ...
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TEIL I<br />
Kampf gegen Rassismus <strong>und</strong> Diskriminierung<br />
jedoch offenbar in erster Linie geregelt werden, dass Immigranten 45 Tage<br />
Urlaub ansammeln können, die sie dann in ihrem Heimatland verbringen.<br />
Zanussi geht bei der Behandlung der Zuwanderer von deren strategischer<br />
Wichtigkeit <strong>für</strong> die Entwicklung eines guten multikulturellen Klimas aus. Es<br />
wurde ferner vereinbart, die Lebensmittel in der Cafeteria <strong>und</strong> in der Kantine<br />
mit Etiketten zu versehen, um dem unterschiedlichen religiösen <strong>und</strong><br />
kulturellen Hintergr<strong>und</strong> der Mitarbeiter Rechnung zu tragen.<br />
In Luxemburg wurde 1993 von der Regierung ein Zuwanderungsrat<br />
eingerichtet, dem Vertreter von NRO, Immigrantenorganisationen, Kirchenverbänden,<br />
Gewerkschaften, verschiedenen mit Zuwanderungsproblemen<br />
befassten staatlichen Ministerien sowie politischen Parteien angehören. Der<br />
Rat hat zwar nur eine beratende Funktion, kann jedoch Empfehlungen <strong>für</strong><br />
neue Gesetze usw. unterbreiten. Er hat drei Unterausschüsse, von denen sich<br />
einer besonders dem Kampf gegen Rassismus <strong>und</strong> Diskriminierung widmet.<br />
Im September 2000 richtete dieser Unterausschuss ein spezielles Büro ein,<br />
das als ein Beschwerdestelle fungieren wird <strong>und</strong> an das sich all jene wenden<br />
können, die eine Diskriminierung aus Gründen der Rasse oder der ethnischen<br />
Herkunft erfahren haben.<br />
In den Niederlanden hat das Ministerium <strong>für</strong> soziale Angelegenheiten mit<br />
mehr als 15 großen Firmen Aktionspläne zur Förderung der kulturellen <strong>Vielfalt</strong><br />
unterzeichnet. Diese individuellen Pläne betreffen Fragen des multikulturellen<br />
Managements, Schulungen <strong>für</strong> Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter, Unterweisungen<br />
<strong>für</strong> Betriebsräte usw. Überwacht werden diese Vereinbarungen <strong>und</strong><br />
Aktionspläne durch das Ministerium <strong>für</strong> soziale Angelegenheiten <strong>und</strong><br />
Beschäftigung, das außerdem versucht hat, die beteiligten Arbeitgeber<br />
gegenüber der Öffentlichkeit in einem positiven Lichte darzustellen, um noch<br />
mehr <strong>für</strong> das Programm zu gewinnen. Öffentlichkeitsarbeit spielt bei diesem<br />
Programm überhaupt eine wichtige Rolle.<br />
Für kleinere Firmen startete die Nationale Arbeitsverwaltung der Niederlande<br />
in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss kleiner <strong>und</strong> mittlerer Unternehmen im<br />
Frühjahr 2000 eine gesonderte Initiative. Ziel ist es hierbei, <strong>für</strong> etwa 20 000<br />
Angehörige ethnischer Minderheiten eine Beschäftigung in diesen Firmen zu<br />
finden. Zu diesem Zwecke erfolgt eine Abstimmung mit Immigrantenorganisationen,<br />
speziellen Berufsmessen <strong>und</strong> Ausbildungsprogrammen. Ein ganz<br />
wichtiges Ziel ist die Bereitstellung besserer In<strong>for</strong>mationen <strong>für</strong> potenzielle<br />
Arbeitgeber.<br />
Die Rechtsabteilung des Landelijk Bureau Racismebestrijding (LBR) hat eine<br />
Reihe von Verhaltenskodizes <strong>für</strong> den öffentlichen <strong>und</strong> den privaten Sektor<br />
erarbeitet, die in verschiedenen Bereichen anwendbar sind, wie etwa in der<br />
öffentlichen Verwaltung, im Ministerium <strong>für</strong> soziale Angelegenheiten <strong>und</strong><br />
Beschäftigung, in Banken <strong>und</strong> Versicherungsgesellschaften. Sie legen fest, wie<br />
die Mitarbeiter am Arbeitsplatz miteinander umgehen sollten, wie mit<br />
Beschwerden zu verfahren ist <strong>und</strong> wie eine faire Einstellung gewährleistet<br />
werden kann. Verhaltenskodizes tragen in der Regel freiwilligen Charakter,<br />
<strong>und</strong> es sind keine Sanktionen bei deren Nichtbefolgung vorgesehen. Das LBR<br />
tritt sehr engagiert da<strong>für</strong> ein, dass diese Kodizes angewendet werden.<br />
EUMC Jahresbericht 2000 83