Fatale Bilanz. Die LINKE fordert einen grundlegenden ...

Wahlkampf in
Friedrichsthal,
Parteitag in Saarbrücken.
Die Saar-Linke ist
mit ihrer Politik
gefragt – und mit
ihren Personen.
Roter Hahn
und Heiße Theke
Die Kleinblittersdorfer erwarten den Ex-Bürgermeister, die Friedrichsthaler
suchen einen neuen Bürgermeister, und der gesamte Verband will einen
Politikwechsel im Land. Begegnungen mit der Saar-LINKEN Von Stefan Richter
REPORTAGE
Die Uhr zeigt – tatsächlich – fünf vor zwölf
und meint – selbstverständlich – nicht die
Saar-LINKE. Der Zeitmesser befindet sich
vielmehr am Bahnhof, der ein ehemaliger
ist, und der befindet sich vis-a-vis vom Roten
Hahn, der ein stattliches Wirtshaus ist.
Ich bin in Kleinblittersdorf, im Südzipfel des
siebtjüngsten Bundeslandes, von wo eine
Fußgängerbrücke geradewegs ins französische
Grosbliederstroff führt.
An jedem ersten Freitag im Monat trifft sich im Roten Hahn
die Ortsgruppe der LINKEN. Sie wurde im März 2006 gegründet,
zu ihr gehören Handwerker, Arbeiter, Senioren. Kurz
nach sechs sind wir zu viert. Der Wirt stichelt: »Ihr könnt den
Saal nehmen«, worauf Mario Bender zurückstichelt: »Wenn
ich den Oskar und den Gregor hole, reicht der Saal nicht.«
Bender, mit jungenhaftem Gesicht und von kräftiger Statur,
nennt sich Pressesprecher, aber rasch wird klar, er ist im
Ortsverein die prägende Figur. »Mein politisches Interesse
stieg stark, als Schröder das Gegenteil von dem machte, wofür
er gewählt worden war.« 2004 ging Bender in die WASG.
Jetzt baut er die neue Partei auf. Das fällt nicht immer leicht.
»Die haben uns«, sagt er jedem zur Begrüßung, »boykottiert«.
Er meint das aktuelle Amtsblatt, in dem der Termin
DISPUT September 2007 024