Qualitätsbericht 2010 - AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL
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Um diesem veränderten Betreuungsbedarf Rechnung zu tragen, hat sich seit 2003 eine<br />
interdisziplinäre Arbeitsgruppe u. a. mit dem Thema Sturzprävention beschäftigt.<br />
Unser Ziel war und ist es, das Sturzrisiko rechtzeitig zu erkennen und Stürze zu verhindern.<br />
Die erarbeiteten Maßnahmen orientieren sich am Expertenstandard Sturzprophylaxe<br />
Wie wird ein Sturzrisiko erkannt?<br />
Die Pflegekräfte erfassen bereits bei der Aufnahme das Sturzrisiko. Mittels des Formulars Risiko-<br />
Assessment mit der Braden-Skala und der Sturzrisikoerfassung nach Hendrich werden die<br />
relevanten Daten erhoben.<br />
Bei den Patienten in unserem Klinischen Zentrum für Geriatrie ist das Risiko eines Sturzes<br />
besonders hoch. Die Einschätzung einer Sturzgefährdung erfolgt bei einem so genannten<br />
Assessment, bei dem nicht nur die körperlichen Funktionen sondern auch das Lebensumfeld, die<br />
persönlichen Wertvorstellungen und sozialen Ressourcen berücksichtigt werden. Das Gesamtbild<br />
verhilft dazu, Einschränkungen aber auch verbliebene Fähigkeiten der Patienten umfassend zu<br />
beurteilen und eine individuelle ganzheitliche Therapie festzulegen.<br />
Maßnahmen zur Sturzvermeidung:<br />
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Gezieltes Erfragen von Vorerkrankungen<br />
Überprüfen und evtl. Anpassen der Medikation<br />
Bei eingeschränkten Sehvermögen eine Korrektur mittels Brillenanpassung oder<br />
Augenoperation vornehmen lassen<br />
Bei Mangelernährung eine gezielte Ernährungstherapie durchführen<br />
Auf entsprechendes Schuhwerk hinweisen<br />
Auf den Patienten abgestimmte Hilfsmittel verwenden<br />
Körperliche Übungsprogramme zur Stärkung der Muskulatur, Verbesserung des<br />
Gleichgewichts und Förderung der Beweglichkeit<br />
Hüftprotektoren zum Schutz vor Schenkelhalsfrakturen<br />
Erforderliche Schritte werden mit Patienten und Angehörigen festgelegt. Die wichtigsten<br />
Informationen sind in einem laienverständlichen Flyer zusammengefasst. Unumgänglich zur<br />
Vermeidung von Stürzen ist das Zusammenwirken von Patienten, Angehörigen, Pflegekräften,<br />
Ärzten und Therapeuten. Nur mit einer genau auf den einzelnen Patienten abgestimmten<br />
Behandlung kann unser Ziel der größtmöglichen Patientensicherheit erreicht werden.<br />
Regelmäßige Überprüfung des Dekubitusstandards - Prävalenzerhebung<br />
Um die Wirksamkeit unseres Dekubitusstandards (Umsetzung des Expertenstandards), zu<br />
überprüfen, nehmen die Diakonie-Kliniken Kassel neben den gesetzlichen Vorgaben alle 2 Jahre<br />
freiwillig an einer Prävalenzerhebung teil. Ein Dekubitus oder Dekubitalgeschwür entsteht durch<br />
erhöhten Druck auf einen Körperteil bei längerer Bettlägerigkeit oder anderer eingeschränkter<br />
Beweglichkeit. Bei einer Dekubitus Prävalenzerhebung wird die Häufigkeit von<br />
Dekubitalgeschwüren bezogen auf Patienten mit einem diesbezüglichen Risiko untersucht.<br />
Auftreten und Häufigkeit von Dekubitalgeschwüren gelten als ein Indikator zur Beurteilung der<br />
Qualität von pflegerischer Arbeit.<br />
Ablauf der Prävalenzerhebung:<br />
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Erstellung einer Risikoanalyse<br />
Erfassung von Risikofaktoren<br />
QUALITÄTSBERICHT | BERICHTSJAHR 01.01. – 31.12.<strong>2010</strong> | Seite 153 von 172