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Möglichkeiten und Grenzen von UN-Sanktionen - Geschwister ...

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1.3 Eingrenzung, Ziel <strong>und</strong> Aufbau der Arbeit<br />

Einige wissenschaftliche Arbeiten über <strong>Sanktionen</strong>, egal ob unilateraler oder multilateraler<br />

Art, haben die Absicht, die Effizienz bzw. den Erfolg dieser Maßnahmen zu erarbeiten. Dies<br />

ist jedoch, wie bereits angedeutet, ein schwieriges Unterfangen, weil bereits die Frage, wie<br />

Effizienz zu definieren ist, Anlass zur Diskussion bietet. Zudem lässt sich kein<br />

„Universalrezept“ für eine erfolgreiche Sanktion erstellen. Dafür sind die intervenierenden<br />

ökonomischen <strong>und</strong> politischen Variablen, die zwischen dem Input „Sanktion“ <strong>und</strong> dem Output<br />

„Verhalten“ Einfluss nehmen können, zu zahlreich. Werthes 23 erklärt eine umfassende<br />

Berücksichtigung der intervenierenden Variablen für schwierig, wenn nicht für unmöglich. Er<br />

fügt auch soziologische <strong>und</strong> psychologische Variablen hinzu, die eine Vorhersage <strong>von</strong><br />

Sanktionserfolgen erschweren. Deshalb soll es hier nicht um eine Erfolgsbilanz <strong>von</strong> <strong>UN</strong>-<br />

<strong>Sanktionen</strong> gehen. Diesbezügliche Vergleiche sind aufgr<strong>und</strong> der hohen Spezifität der Fälle<br />

nicht möglich. Von Bedeutung ist vielmehr, inwiefern Lehren aus vergangenen Erfahrungen<br />

gezogen werden <strong>und</strong> ob Fehler hätten vermieden werden können, die schon einmal<br />

aufgetreten sind. Es ist dementsprechend zum einen Ziel dieser Abhandlung,<br />

verfahrensimmanente <strong>und</strong> institutionelle Defizite bei der Anwendung <strong>von</strong> nichtmilitärischen<br />

Zwangsmaßnahmen durch die <strong>UN</strong> aufzuzeigen. Andererseits soll anhand der einzelnen<br />

Sanktionsregime seit den 90er Jahren verdeutlicht werden, welche <strong>Möglichkeiten</strong> zur<br />

Optimierung <strong>von</strong> <strong>Sanktionen</strong> verwirklicht wurden, <strong>und</strong> ob sie bei anderen Fällen in der Folge<br />

adaptiert wurden. Dadurch soll einem Mangel in der vorhandenen Literatur über <strong>UN</strong>-<br />

<strong>Sanktionen</strong> entgegengearbeitet werden, die das Thema hauptsächlich fallweise, also nach<br />

Sanktionsregimen behandelt oder den Fokus auf eine bestimmte Sanktionsart setzt. Eine<br />

umfassende Analyse lohnt, weil es gemeinsame Defizite bei allen Sanktionsregimen gibt, die<br />

es wert sind, beleuchtet zu werden. Allerdings kann hier nicht auf jedes einzelne Regime in<br />

erschöpfendem, detaillierten Umfang eingegangen werden. Vielmehr soll dann auf spezielle<br />

Fälle Bezug genommen werden, wenn sie auf bedeutende Innovationen in der<br />

Sanktionspraxis hinweisen, <strong>und</strong> wenn diese Neuerungen vom Sicherheitsrat für andere<br />

Regime adaptiert wurden.<br />

Nach der Einleitung soll in Kapitel 2 erörtert werden, welche völkerrechtlichen <strong>Grenzen</strong> dem<br />

Sicherheitsrat bei der Verhängung <strong>von</strong> <strong>Sanktionen</strong> gesetzt sind. Das dritte Kapitel widmet<br />

sich der Frage, welche Zielsetzungen mit nichtmilitärischen Zwangsmaßnahmen verfolgt<br />

werden <strong>und</strong> welche verschiedenen Sanktionsarten zur Verfügung stehen. Im vierten Kapitel<br />

sollen die Aspekte Design <strong>und</strong> Implementierung <strong>von</strong> <strong>UN</strong>-<strong>Sanktionen</strong> thematisiert <strong>und</strong><br />

auftretende Probleme bei den relevanten Akteuren Sicherheitsrat, Sanktionsausschüsse <strong>und</strong><br />

Mitgliedsstaaten lokalisiert werden. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf dem Akteur<br />

23 Werthes, Sascha: Probleme <strong>und</strong> Perspektiven <strong>von</strong> <strong>Sanktionen</strong> als politisches Instrument der Vereinten<br />

Nationen, Münster 2003, S.39 f.

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