ezensionen - Rainer Hampp Verlag
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öffnet er marxistischen Sichtweisen differenziert einen<br />
erfolgversprechenden Weg der Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus.<br />
(2) Die Kritik an kapitalistischen Wirtschaftstheorien, ihnen fehle die<br />
historisch-gesellschaftliche Dimension, trifft zu.<br />
(3) Mit de Kommmunikationstheorie der Unternehmung versucht Martens<br />
zwar kommunikationsmechanismen von Wirtschaftsorganisationen zu erklären,<br />
indem er Akzeptanz, Geld und Macht als bedeutsame herausarbeitet. Er<br />
taucht jedoch nicht ausreichend in die (psychologische) Frage nach<br />
Motiven der Organisationsmitglieder ein und vernachlässigt<br />
sozialpsychologische Aspekte (Einstellungen, Selbstaufmerksamkeit,<br />
Aktivierungsprozesse, kollektives Handeln), Aspekte die die Arbeits- und<br />
Organisationspsychologie (siehe z.B. Greif, 1983) heranzieht.<br />
(4) Martens definiert Macht - ein zentrales Element der<br />
Kommunikationstheorie - als "diejenige Form der Akzeptanzproduktion, die<br />
mit drohenden Sanktionen operiert". Er beschreibt, daß Manager und<br />
Vorgesetzte über Annahme, Entlassung, Entlohnung und Beförderung der<br />
Untergebenen befinden, also Abhängigkeit aufgrund von Machtungleichheit<br />
besteht. Er analysiert jedoch weder die Quellen der Macht (siehe z.B.<br />
French/Raven) noch die "Gegenmacht" kollektiven Handelns: die<br />
Gewerkschaften. Zudem berücksichtigt er nicht Ergebnisse aus der<br />
Involvement-Forschung (siehe z.B. Conrad).<br />
Martens Versuch einer Kommunikationstheorie der Unternehmung ist gerade<br />
für einen nicht marxistisch orientierten Rezipienten spannend zu lesen,<br />
gibt er doch Impulse, "Wirklichkeiten" anders zu sehen und das eigene<br />
Wahrnehmungsspektrum zu erweitern.<br />
Literatur:<br />
Greif, Siegfried, Konzepte der Organisationspsychologie. Eine Einführung<br />
in grundlegende theoretische Ansätze, Bern: Huber 1983<br />
French/Raven in: Goodstein, Leonhard, Getting your way: a training<br />
activity in understanding power and influence, in: Group and Organization<br />
Studies. The International Journal for Group Facilitators, Vol. 6,No.3,<br />
San Diego, USA 1981<br />
Conrad, Peter, Involvement-Forschung. Motivation und Identifikation in<br />
der verhaltenswissenschaftlichen Organisationstheorie,Berlin: De Gruyter<br />
1988<br />
Mannheim, im September 1989 Hans-Jürgen Kurtz<br />
Ulrich A. Wever*<br />
Unternehmenskultur in der Praxis. Erfahrungen eines Insiders bei zwei<br />
Spitzenunternehmen<br />
Campus, Frankfurt-New York 1989, 215 S., DM 38.-<br />
Deskriptoren: Arbeitseinstellung, Arbeitsplatzsicherheit, Fallstudie,<br />
Führung, Gesellschaft, Information, Kommunikation, Komplexität, Kultur,<br />
Management, Mitarbeiter, Symbol, Unternehmenskultur, Verhalten, Werte,<br />
Wertewandel<br />
Unternehmenskultur ist en vogue! Dies zeigt die zunehmende Zahl von<br />
Veröffentlichungen. Dabei besitzen auch praktische Darstellungen ihre<br />
Berechtigung. Gerade aber letzter Punkt wird bis jetzt fast<br />
ausschließlich in der US-amerikanischen Managementliteratur verfolgt.<br />
Deshalb muß man besonders gespannt sein, wenn sich ein gewiefter