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ezensionen - Rainer Hampp Verlag

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genau einen vom Nachfrager empfundenen Engpaß zu befriedigen vorgibt.<br />

Populärwissenschaftliche Bücher, die sich mit Fragen zu Managementstrategien<br />

befassen, finden gegenwärtig großen Anklang; wenn sie<br />

noch dazu säubernde Selbstverwirklichungspostulate salonfähig machen,<br />

liegen die Absatzchancen noch besser.<br />

Hat Hass jedoch selbst den Psychosplit bewältigt oder sich nur räuberisch<br />

eines Trends bedient und so manchen Leser zu dessen Nachteil unbefriedigt<br />

zurückgelassen?<br />

Trotzdem: Das Hauptanliegen des Autors ist positiv zu bewerten. Nur<br />

systemtheoretisches Denken kann den Menschen vor sich selbst und der<br />

Zerstörung der eigenen Umwelt bewahren: Ozonloch, AIDS, Waldsterben,<br />

Gewässerverschmutzung und nicht zuletzt Robbensterben machen ein Umdenken<br />

und die Abkehr vom "Halben oder Ganzen Räuber" unumgänglich.<br />

Doch dieses Gedankengut ist nicht neu. Schon 1937 schrieb der Biologe<br />

Ludwig von Bertalanffy in seinem Buch "Das Gefüge des Lebens": "Es dürfte<br />

der Nachweis erbracht sein, daß die neuen ganzheitlichen<br />

Forschungsprinzipien sich auf allen Gebieten der Lebenserscheinungen als<br />

notwendig erweisen und ein tieferes Verständnis der Gesetze der Lebenserscheinungen<br />

vermitteln" (S.178). Auch Stafford Beer steckte 1972 im<br />

Vorwort zu seinem Buch "Brain of the Firm" einen weiten Rahmen ab: "This<br />

book is about large and complicated systems, such as animals, computers<br />

and economies." Hass liefert also lediglich die aktuelle Variante einer<br />

lang andauernden Diskussion über ganzheitliche Forschungsansätze und<br />

ihrer erfolgreichen Anwendung.<br />

Wer Interesse an einer anschaulichen Kurzfassung der Entstehungs- und<br />

Entwicklungsgeschichte des Menschen hat, sich an (diskutierbaren)<br />

Erfolgsrezepten von Managern erfreuen kann und wen die allgegenwärtige<br />

Werbung für Mewes nicht stört, dem sei dieses Buch wegen des impliziten<br />

Bezugs zur Systemtheorie somit dennoch empfohlen, zumal zahlreiche Tippund<br />

Rechtschreibfehler (zum Beispiel werden Hauptfunktionen auf Seite 213<br />

zu "Hautfunktionen") die Materie zusätzlich auflockern.<br />

Saarbrücken, August 1989<br />

Maria Scholz<br />

Al Rainnie<br />

Industrial relations in small firms. Small isn't beautiful<br />

Routledge, London und New York 1989, 194 S., £ 29.50<br />

Deskriptoren: Arbeitsbedingungen, Arbeitsbeziehungen, Einkommen,<br />

Empirische Untersuchung, Gewerkschaft, Industrie, Industrielle<br />

Beziehungen, Innovation, Kleinbetrieb, Macht, Manager, Mittelbetrieb,<br />

Wachstum<br />

'Small is beautiful': der Buchtitel des britischen Ökonomen und<br />

ehemaligen Managers E. F. Schumacher, deutsch 1977 erschienen, hat als<br />

Slogan auch in der die bundesdeutsche Diskussion Eingang gefunden und<br />

dient vielfach als Motto für die Neubewertung der ökonomischen und<br />

sozialen Rolle der Klein- und Mittelbetriebe. Die 1989 erschienene Studie<br />

des britischen Sozialwissenschaftlers Al Rainnie will mit ihrem<br />

Untertitel 'Small isn't beautiful' dazu einen Kontrast setzen. Seine<br />

Analyse der ökonomischen, politischen und sozialen Positionen der Kleinund<br />

Mittelbetriebe bilanziert die Entwicklung der siebziger und achtziger<br />

Jahre in Großbritannien und gelangt zu einigen Aufschlüssen, die auch für<br />

deutsche Leser von Interesse sein können.

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