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ezensionen - Rainer Hampp Verlag

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der wahrscheinlichen Zielgruppe und formaler Aspekte - notgedrungen<br />

beispielhaft - geäußert:<br />

- Die Aufzählung inhaltlicher Kritikpunkte bezieht sich hier lediglich<br />

auf vom Rezensenten als besonders wichtig erachtete Aspekte: Das<br />

wichtigste Gütekriterium der Beurteilung ("Validität") wird trotz Darstellung<br />

Kriterien anderer noch nicht einmal genannt! Ein empirischer<br />

Überblick über die Art der verwendeten Verfahren fehlt.<br />

Verhaltensorientierte Beurteilungsverfahren (insbesondere BARS) werden<br />

kaum erwähnt! Der Beurteilungsrhythmus ist informationslos angerissen<br />

worden!<br />

Zwei Aspekte sollen hier noch hervorgehoben werden.<br />

Zum einen wird vom Autor implizit die Fehleinschätzung vermittelt,<br />

als ob es vornehmlich die Beurteiler sind, die, durch ihre Subjektivität<br />

bzw. nicht vorhandenen Beurteilungsqualifikationen, Beurteilungsergebnisse<br />

verfälschen. Dabei sind in diesem Zusammenhang in erster Linie die<br />

angewendeten Verfahren und die Multifunktionalität der Verfahren zu<br />

nennen.<br />

Zum anderen sind vom Autor manche Aussagen sehr simpel und darüber<br />

hinaus unzutreffend formuliert. Dies zeigt folgendes Beispiel:<br />

Zwangsverteilungsverfahren nach der Normalverteilung sind seit langem als<br />

Verfälschungsmechanismen von Beurteilungsergebnissen bekannt. Sie geben<br />

allenfalls zufällig Informationen bspw. über die gezeigte Leistung eines<br />

Mitarbeiters oder für ein Förderungsgespräch. Der Autor empfiehlt nun -<br />

trotz Kenntnis dieser Tatsache - die Anwendung dieser Normverteilung. Er<br />

fügt zwar eine 1½-zeilige Kritik an. Diese bezieht sich aber nur auf<br />

einen Teilaspekt der Problematik, verharmlost damit und gibt dem<br />

Wirtschaftspraktiker keinerlei Anhaltspunkte zur Problemhandhabung. Dieser<br />

gerade angesprochene Aspekt wäre sicherlich eine läßliche<br />

Unzulänglichkeit, wenn sich ein ähnliches Vorgehen nicht ständig<br />

wiederholen würde.<br />

- Neben diesem unkritischen Formulieren fällt v.a. auf, daß viele<br />

Aspekte des die Praktiker als Zielgruppe interessierenden Beurteilungswesens<br />

(sowohl der Gestaltungsbreite als auch der Gestaltungsprobleme)<br />

nicht dargestellt sind und hilfreiche Aussagen für die Implementierung<br />

in die Wirtschaftspraxis unterbleiben. Die interessante<br />

Dokumentation vielfältiger, praktisch angewandter Formulare (weniger<br />

Firmen) (lt. <strong>Verlag</strong>: "beeindruckende Besipiele aus namhaften<br />

Unternehmen") gibt hier allenfalls indirekt Anregungen. Eine direkte<br />

Übernahme - wie vom <strong>Verlag</strong> vorgeschlagen - wäre das unzweckmässigste was<br />

eine Firma tun könnte. Die Schrift hat insofern nur informativen<br />

Charakter. Sie ist - bei kritischer Distanz zu vielen Aussagen - für die<br />

Zielgruppe durchaus nützlich.<br />

- Zu bemerken ist zu den formalen Aspekten noch, daß bei dem "stolzen<br />

Preis" (Formulierung des <strong>Verlag</strong>es) von DM 128,-- zu erwarten gewesen<br />

wäre, daß der <strong>Verlag</strong> ein einwandfrei editiertes Buch vorlegt. Dies ist<br />

nicht der Fall. Weder ist es ausreichend korrekturgelesen noch<br />

lesefreundlich aufbereitet worden.<br />

Siegen, August 1989<br />

Fred Becker

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