ezensionen - Rainer Hampp Verlag
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Michael Schaufelberger<br />
Die Planung des Ausbildungsbedarfs. Ermittlung des quantitativen<br />
Auszubildendenbedarfs von Geschäftsbanken<br />
Forschungsstelle für Betriebswirtschaft und Sozialpraxis, Mannheim 1989,<br />
298 S., DM 34.-<br />
Deskriptoren: Arbeitsmarkt, Ausbildung, Bank, Qualifikation,<br />
Personalbedarf, Personalplanung<br />
Schaufelberger beschäftigt sich im Rahmen seiner Dissertation mit der<br />
Analyse des quantitativen Ausbildungsbedarfs. Dabei geht er von einer<br />
bedarfsorientierten Ausbildungspolitik der Erstausbildung aus. Er grenzt<br />
damit seine Problemstellung von einer nicht bedarfsorientierten<br />
Ausbildung (z.B. Ausbildung aus gesellschaftpolitischer Sicht) ab.<br />
Seine Zielsetzung ist, ein Erklärungsmodell zu entwickeln, daß<br />
Rückschlüsse auf die Determinanten des quantitativen Ausbildungsbedarfs<br />
zuläßt. Neben der Identifizierung der Determinanten sollen auch Aussagen<br />
über Einflußrichtung und -stärke erfolgen. Ferner will Schaufelberger ein<br />
Planungsmodell entwickeln, mit dessen Hilfe die Ausbildungsbedarfsplanung<br />
von Geschäftsbanken erfolgen kann.<br />
In einem einführenden Kapitel grenzt er das Untersuchungsfeld ab. Im<br />
zweiten Kapitel diskutiert er theoretische Grundlagen zur Analyse des<br />
quantitativen Ausbildungsbedarfs. Zu ihnen gehören sowohl<br />
investitionstheoretische Überlegungen als auch Ansätze der Humankapitaltheorie<br />
und des Human Resource Accounting. Ferner reflektiert er<br />
Ablaufphasen der Ausbildungsbedarfsplanung und Möglichkeiten der<br />
Berechnung des qualitativen Ausbildungsbedarfs. Im dritten Kapitel<br />
untersucht er Determinanten des quantitativen Ausbildungsbedarfs. Dazu<br />
führt er sowohl Literaturrecherchen als auch Analysen von<br />
Personalberichten von Geschäftsbanken und empirischer Untersuchungen<br />
durch. Die Analysen ergeben unternehmensinterne Determinanten wie<br />
Wachstum, Organisationsstruktur, technische und Produktinnovationen sowie<br />
Personalentwicklungen aufgrund von Fluktuation, Pensionierung und<br />
innerbetrieblicher Personalbewegungen. An unternehmensexternen<br />
Determinanten benennt er die gesamtwirtschaftliche Lage, die<br />
Arbeitsmarktlage, Wettbewerbssituation und (gesetzliche)<br />
Rahmenbedingungen. Im vierten Kapitel diskutiert er die<br />
Ausbildungsbedarfsermittlung als Prognoseproblem, die<br />
Personalbedarfsplanung aus Praxissicht und die Anwendbarkeit verschiedener<br />
Personalplanungsmethoden. Aufgrund dieser Analysen kommt er zu<br />
einem Planungskonzept.<br />
Mißt man Schaufelberger an seinen beiden Zielsetzungen, so hat er<br />
wissenschaftlich begründet ein Erklärungsmodell der<br />
Ausbildungsbedarfsplanung entwickelt. Es enthält die relevanten<br />
Determinanten. Sein Planungsmodell hingegen bleibt in der Beschreibung<br />
unterschiedlicher Planungsmethoden und der Empfehlung zur Kombination der<br />
Vorteile einzelner Methoden stecken. Als Anwender seines Planungskonzepts<br />
bin ich als Kundiger der in der Literatur beschriebenen Planungsmethoden<br />
nicht klüger geworden. Ich vermisse ein stringentes Planungskonzept, daß<br />
in sich logisch schlüssig und praxisrelevant ist. Planung ist für mich<br />
die gedankliche Antizipation von Sollzuständen. Sie beinhaltet<br />
Zukunftsbezogenheit, Prozeßcharakter, Systematik, Zielorientierung,<br />
Informationsabhängigkeit und Gestaltungscharakter. Planung kann somit<br />
"verstanden werden als ein willensbildender, informationsverarbeitender<br />
und prinzipiell systematischer Entscheidungsprozeß mit dem Ziel,<br />
zukünftige Entscheidungs- und Handlungsspielräume problemorientiert<br />
einzugrenzen und zu strukturieren" (Wimmer 1985, 8). In diesem