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ezensionen - Rainer Hampp Verlag

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Kießler stellt ein soziologisch geprägtes handlungstheoretisches Konzept<br />

für ein selbstbewußt, personal, sozial und freiheitlich handelndes<br />

Individuum vor.<br />

Ausgehend von den allgemeinen Aufgaben der Personalwirtschaftslehre<br />

formuliert Marr die Ziele einer zu entwickelnden "Differentiellen<br />

Personalwirtschaftslehre". Dieser muß es darum gehen, die traditionell<br />

aufgedeckten allgemeinen Gesetzmäßigkeiten um Erkenntnisse über jene<br />

Einflußfaktoren und Wirkungszusammenhänge zu ergänzen, die die "im<br />

allgemeinen zutreffenden" Zusammenhänge im Einzelfall entweder verstärken<br />

oder in ihrer Richtung verändern. Hierbei stehen als individuumbezogene<br />

Merkmale u. a. Personenattribute bzw. sozio-demographische Merkmale,<br />

Persönlichkeits- und Fähigkeitsmerkmale sowie Merkmale der persönlichen<br />

Verhältnisse im Vordergrund. Theoretisches Analyse- und Gestaltungsziel<br />

eines differentiellen Ansatzes ist "(...) die Identifikation bzw.<br />

Erreichung eines 'optimalen' Übereinstimmungsgrades zwischen den<br />

personalen Leistungsvoraussetzungen auf der Seite des Mitarbeiters<br />

einerseits und den durch den Personalverantwortlichen bzw. die<br />

Organisation geschaffenen Situationsbedingungen andererseits" (S. 40).<br />

Conrad setzt sich zunächst mit verschiedenen Ansätzen zur<br />

Individualisierungsdiskussion auseinander, um dann anschließend ein<br />

persönlichkeitspsychologisches Konzept zur Erfassung des Individuums und<br />

seine Einbettung in die Arbeit zu entwickeln.<br />

Hamel untersucht den Aktionsraum der Personalwirtschaft zwischen den<br />

Extremen der Kollektive sowie der ausschließlichen Berücksichtigung des<br />

Individuums und nennt die Voraussetzungen einer erweiterten<br />

Individualisierung: unternehmenspolitische Befürwortung, belegschaftsseitige<br />

Akzeptanz und verwaltungstechnische Umsetzbarkeit.<br />

Neuberger weist zu Recht auf die Gefahr von Schlagwörtern hin und fordert<br />

die distanzierende wissenschaftliche Analyse. Er stellt deshalb zunächst<br />

den Begriff der Individualisierung Nachbarbegriffen kritisch gegenüber.<br />

Es wird deutlich, daß Individualisierung je nach gewählter Sichtweise<br />

etwas Verschiedenes bedeuten kann, wobei in vorliegendem Buch aber unausgesprochen<br />

in der Regel nützlicher Individualismus, eine Art kooperativer<br />

Einzelgängertum, gemeint ist. Neuberger verdeutlicht ferner, daß sich<br />

individuelles Verhalten in Organisationen durch die Vereinbarung<br />

sinnhafter Symbole im Rahmen eines symbolischen Managements<br />

vereinheitlichend steuern läßt.<br />

Weitere fünf Beiträge beschäftigen sich vor dem Hintergrund einer<br />

theoretischen Analyse mit der Umsetzung der Individualisierung in die<br />

Praxis. Sydow geht auf die Individualisierung der Arbeitsorganisation am<br />

Beispiel der individuellen Datenverarbeitung ein.<br />

Wagner und Grawert untersuchen die aufgrund einzelner Motivationstheorien<br />

vermuteten Wirkungen einer Entgeltdifferenzierung. Sie kommen zu dem<br />

Ergebnis, daß vor allem im Hinblick auf die Wahlmöglichkeiten zwischen<br />

verschiedenen Entgeltbestandteilen positive Auswirkungen auf die<br />

Mitarbeiter zu erwarten sind. Sie resultieren zum einen aus der Optimierung<br />

des subjektiven Nutzens der Entgeltbestandteile und zum anderen<br />

aus dem intrinsischen Anreiz der partizipativen Elemente des Systems.<br />

Brunstein verdeutlicht am Beispiel französischer Unternehmen, wie<br />

organisatorische Regelungen dazu beitragen können, allzu starke<br />

Individualisierung zu begrenzen.

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