Diss/Technologiegestuetzte Leistungsdiagnostik (2).pdf

494 üben. Also es werden keine Inhalte erfasst, die vorher auswendig gelernt oder
495 schon vorher erarbeitet wurden, das passiert alles in der Klausur. Insofern erfassen sie
496 Bildinhalte und Deutungsinhalte, Deutungshorizonte der Schülerschaft.
497 I Die nächste Frage. Wie minimierst du Bewertungsfehler?
498 L Bei der Klausur habe ich mich noch stärker darauf konzentriert die einzelnen
499 Aufgabenbereiche vergleichend zu lesen und zudem noch den Namen abzudecken. Um
500 weniger oder mehr Objektivität da rein zu bringen, habe ich die Klausuren noch mal
501 anders durchgemischt. Also einmal ist es meines
502 Erachtens objektiver und fairer, wenn man vergleichend liest und das man bei allen so
503 einen bestimmten Maßstab vor Augen hat und dann immer vergleichend anguckt. Und
504 dann kann ich natürlich auch die Fehler reduzieren, die ich machen würde, wenn ich
505 immer eine Klausur von vorne nach hinten durchlesen würde und irgendwann ein
506 bestimmtes Gefühl dafür habe. Oder ich fange mit einer tollen Klausur oder
507 einer tollen Interpretation an und habe das dann als Standard im Hinterkopf und gucke
508 dann schon wieder ganz anders auf die nächste Beschreibung oder die nächste,
509 übernächste Analyse. Wenn ich immer von vorne nach hinten durchlese, kann ich
510 nach den Bewertungskriterien die einzelnen Aufgaben
511 durchgehen und habe auch im Unterschied zu den ersten Klausuren nicht mehr länger
512 als eineinhalb bis zwei Stunden am Stück korrigiert und dann Pausen gemacht und an
513 anderen Tagen weitergelesen oder weiter korrigiert. Vielleicht nicht gleich am anderen
514 Tag aber mindestens ein bis zwei Stunden nicht daran gesessen um die Fehler, die
515 ich oft aus Müdigkeit übersehen habe oder vielleicht auch welche, die ich gesehen habe
516 aus Müdigkeit zu reduzieren.
517 I Welchen Eindruck hast du von einer Schülerleistung, wenn du unmittelbar davor
518 eine sehr gute oder eine sehr schlechte Klausur bewertest hast?
519 L Da noch Komponenten mit reinspielen lassen „wie ist die Schriftform?“. Ist das jetzt
520 anstrengend zu lesen, konzentriere ich mich anders darauf. Ist das angenehm und
521 groß zu lesen, lese ich da schneller durch? Ist der Satzbau noch mal interessanter? Da
522 variiert das noch mal. Meine Konzentration steigt und sinkt dann je nachdem, welche
523 Form ich vorfinde. Und ich meine, wenn ich jetzt so vergleichend die Aufgaben
524 lese, dass mich das eigentlich nicht so stark beeinflusst. Ich habe jetzt beim durchlesen
525 der Aufgaben meine Bewertungskriterien, was auch zu
526 sehen ist. So das Maximum und das habe ich so als Maßstab. Da reicht man eben
527 so und so nah ran oder man hat das nicht ganz erreicht. Dann hängt das
528 von meinen vorigen Kriterien ab, wenn ich so wie ich das im Prinzip bei den ersten
529 Klausuren vielleicht mal angegangen bin und lese und dann denke, oh das ist aber ganz
530 schön viel genannt, oh da ist aber weniger genannt, dann kann ich natürlich so hin und
531 her schwanken. Wenn ich aber so wie jetzt mein Maximum schon festgelegt habe, das
532 kann natürlich immer noch mal mit einzelnen Bemerkungen übertroffen werden, aber
533 wenn ich das im Groben festgelegt habe und sich das, sagen wir mal bewahrheitet
534 beim Korrigieren, dann bedingen sich die unterschiedlichen Ergebnisse nicht mehr so
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