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Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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• Das Pedal (CD-g 1 ) hat keine selbständigen <strong>St</strong>immen und<br />

ist fix an das III. Manual gekoppelt.<br />

• <strong>St</strong>immen, welche mit "Dessus de" bezeichnet sind, erklingen nur im Diskant.<br />

• * Dessus de Trompette en chamade = Horizontaltrompeten im Prospekt<br />

• Manualkoppeln: Pos./G.O., Rés./G.O.<br />

• Tremblant doux<br />

Mit der Revolution fand die Blütezeit der französischen Orgel ihr Ende.<br />

Die meisten Instrumente wurden zerstört. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

konnte sich eine neue Orgelkultur entwickeln, die in ein konzertantromantisches<br />

Konzept mündete und mit den Instrumenten von Cavaillé-<br />

Coll (1811–1899) einen erneuten Höhepunkt fand.<br />

2. Die Orgel im Gottesdienst und ihr Einfluss auf die<br />

musikalischen Formen<br />

Mit dem Ende der Hugenottenkriege und dem endgültigen Beitritt Heinrichs<br />

IV. zur römischen Kirche im Jahre 1593 – zwecks Übernahme des<br />

französischen Königsthrones – wurde die katholische Liturgie auch<br />

massgebend für die Entwicklung der Orgelmusik. Frühe Kompositionen,<br />

die noch deutlich dem Kontrapunkt und der Polyphonie verpflichtet sind,<br />

finden wir in den zwei bereits erwähnten Sammlungen von Jehan<br />

Titelouze (Hymnes de l'église 1623 und Le Magnificat 1626). In diesen<br />

<strong>St</strong>ücken verwendet Titelouze noch mehrheitlich den Cantus-firmus-Satz.<br />

Auch in Frankreich pflegte man die Alternatim-Praxis im Gottesdienst.<br />

Die Orgel hatte die Aufgabe, einzelne Abschnitte des Mess-Ordinariums<br />

(der gleichbleibenden Teile der Messe), das <strong>St</strong>undengebet, bei der<br />

Vesper das Magnificat sowie die Hymnen des Kirchenjahres mit der<br />

Choralschola alternierend zu gestalten. So begann im Kyrie zum Beispiel<br />

die Orgel mit dem ersten Satz, die Schola antwortete mit dem zweiten<br />

Satz, dann wieder die Orgel etc. (insgesamt 9 Sätze für das Kyrie). Meist<br />

handelte es sich um die Choralmesse IV ("Cunctipotens genitor"), die in<br />

Frankreich damals bei höheren Festen üblich war.<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Orgelfreunde</strong> <strong>OFSG</strong> Bulletin <strong>OFSG</strong> 31, Nr. 1, 2013

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