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Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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diverse Problempunkte erahnen; Begeisterung spricht nicht daraus.<br />

Trotz vieler übernommener Register sei das Instrument mit seinen 57<br />

Registern (wohl inkl. Auszügen und Transmissionen) als ein neues Werk<br />

zu betrachten. Die Orgel besass einen Hauptprospekt mit einfachem<br />

Untergehäuse, der vom grössten Teil des Schiffes aus nicht sichtbar war<br />

und schon beim Neubau als Provisorium galt.<br />

Anlässlich der Kirchenrenovation 1933 baute man die Orgel aus und<br />

ergänzte sie beim Wiedereinbau durch ein Rückpositiv mit 7 Registern<br />

an der Emporenbrüstung. Die Orgel erhielt kein weiteres Manual. Das<br />

neue Rückpositiv konnte vom II. Manual aus gespielt werden, wobei die<br />

bestehende Lade des II. Manuals und die neue Rückpositiv-Lade durch<br />

zwei neue Absteller getrennt ein- und ausgeschaltet werden konnten (II<br />

ab und RP ab).<br />

Zum Jahresende 1933 lobte Musikdirektor Schenk die Grosszügigkeit des <strong>St</strong>immbürgers<br />

zugunsten der Orgelerweiterung und erwähnte in diesem Brief auch eindeutige<br />

Registerzahlen: I. Man. 14 / II. 12 / III. 15 (= Fernwerk) / Rückpositiv 7<br />

Register / Pedal 9 Register. Das wären trotz Erweiterung nur 57 Register, also die<br />

gleiche Anzahl wie 1925. Die Zählung von 1925 ist daher anzuzweifeln; auch bei<br />

Berücksichtigung der damaligen nichtklingenden Register geht die Rechnung nicht<br />

auf.<br />

1954 stellte die Firma Kuhn in einem Zustandsbericht fest, dass die<br />

Orgel unpräzise sei. Die Verzögerungen in der pneumatischen Traktur<br />

seien überdies unterschiedlich im Fernwerk (III. Manual) auf dem Estrich<br />

und im Rückpositiv an der Brüstung. Offenbar diskutierte man eine Verbesserung<br />

durch Umstellung auf elektrische Traktur. Orgelexperte Siegfried<br />

Hildenbrand sprach 1963 von einem überdimensionierten Harmonium.<br />

Nicht nur das Fernwerk im Estrich, sondern auch der <strong>St</strong>andort der<br />

Orgel auf der oberen Empore sei wegen der zu geringen Raumhöhe<br />

ungünstig. Eine neue Orgel solle unbedingt auf die untere Empore zu<br />

stehen kommen.<br />

Auf dem Weg zur neuen Mathis-Orgel<br />

Nachdem Musikdirektor Wirz 1970 einmal mehr auf den schlechten<br />

Zustand der Orgel und die <strong>St</strong>örungen aufmerksam machte, holte man<br />

Kostenvoranschläge ein für einen Neubau bei Orgelbau Graf, Sursee,<br />

und Späth, Rapperswil. Eine Orgelexpertise durch Josef Holtz am<br />

16.10.1973 kam zu folgendem Ergebnis (in der damaligen, teils "orgelbewegen"<br />

Ausdrucksweise): Das Klangbild dieser Orchesterorgel von<br />

1925 habe mit einem "echten strahlenden Orgelklang" nichts gemeinsam.<br />

Wenn auch nicht mehr so "dekadent" wie frühere Instrumente aus<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Orgelfreunde</strong> <strong>OFSG</strong> Bulletin <strong>OFSG</strong> 31, Nr. 1, 2013

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