Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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Eigentliche Quatuor-Stücke sind – wohl wegen ihrer spieltechnischen
Schwierigkeiten – nur von Marchand und seinem Schüler J. A. Guilain
(~1680–1739) überliefert. Dom Bédos beschreibt Registrierungen für das
Quatuor mit einer je eigenen Klangfarbe pro Stimme:
Sopran → Récit Trompette 8' ODER Montre 8' und Bourdon 8'
Alt → G.O. Petit Jeu de Tierce
Tenor → Pos. Cromorne 8' und Prestant 4'
Bass → Ped. Flûte 8' oder Jeu de Tierce
Sopran → Récit Cornet
Alt → G.O. Trompette 8' und Prestant 4'
Tenor → Pos. Jeu de Tierce
Bass → Ped. Flûte 8' und ev. Flûte 4'
Die Fugue de mouvement, die für Dom Bédos – im Gegensatz zu
Boyvin – offenbar nicht gleichbedeutend ist mit Quatuor, registriert
Bédos mit Jeu de Tierce in G.O. und Pos. mit Manualkoppel [9, S. 191].
Für die Fugue grave gibt es je nach Komponist verschiedene Vorschläge:
1) G.O. mit Jeu de Tierce + Tremblant
2) eine Art Grand jeu
3) G.O. und Pos. mit Grundstimmen + Zungenregistrierung,
Manualkoppel (Lebègue, Boyvin, Corrette, Dom Bédos).
4.2.6 Récits und andere Solo-Registrierungen
Die Darstellung von Solostimmen, zunächst vor allem im Diskant, war
ein wichtiges Anliegen der französischen Organisten, deren Orgel ja mit
entsprechend solofähigen Registern ausgestattet war. So galt die erste
Erweiterung ihres Orgeltyps um die Mitte des 17. Jahrhunderts einem
zusätzlichen Diskant-Soloklavier – wie das Musikstück ebenfalls "Récit"
genannt – das ein Cornet und eine Trompette enthielt. Die Bezeichnung
"Récit" für ein Orgelstück mit Solostimme (vorwiegend "Dessus" =
Sopran und "en Taille" = Tenor) wurde offenbar in Assoziation an die
solistischen Gesangspartien der Motetten übernommen und damit auch
die Vorstellung von einer erzählenden, gesanglichen, oft zarten
Ausdrucksweise. Es gibt anderseits auch Solostücke mit lebhafter
Vortragsweise, die dann nicht als "Récit", sondern mit der chorischen
Stimmlage der Solostimme, bezeichnet werden (z.B. Basse de
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St. Galler Orgelfreunde OFSG Bulletin OFSG 31, Nr. 1, 2013