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Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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Clérambault gehörte zu seinen Schülern –, lebte er bescheiden und zurückgezogen.<br />

Sein Premier Livre d'Orgue enthält umfangreiche Anweisungen für angehende<br />

Kirchenmusiker. In seiner Orgelmusik bemerkt man erstmals den Übergang zum<br />

suitenähnlichen <strong>St</strong>il [1].<br />

Jacques Boyvin (~1649–1706)<br />

vermutlich geboren in Paris. Ab 1674 Organist der Kathedrale von Rouen bis zu<br />

seinem Tod. In seinen beiden Livres d'Orgue (1689–1700) entwickelt er die von<br />

Nivers und Lebègue geschaffenen Formen in einem grossartigen <strong>St</strong>il – auch für die<br />

Registrierpraxis eine wichtige Informationsquelle.<br />

Nicolas de Grigny (1672–1703)<br />

von Reims, aus einer traditionsreichen Organistenfamilie. Schüler von Nicolas<br />

Lebègue. 1693 und 1695 Organist an Saint-Denis in Paris, kam dort mit dem Werk<br />

von Nicolas Lebègue in Kontakt. Ab 1696 Titularorganist an Notre-Dame de Reims.<br />

Zusammen mit François Couperins Kompositionen gehört sein (übrigens einziges)<br />

Orgelbuch zu den bedeutendsten Orgelwerken des klassischen französischen<br />

Barock. Auch der junge J. S. Bach hat sich mit Grignys Werk beschäftigt.<br />

Louis Marchand (1669–1732)<br />

Wunderkind einer Organistenfamilie aus Lyon. Möglicherweise schon vor dem 20.<br />

Lebensjahr in Paris, schuf er sich rasch einen virtuosen Ruf. Ab 1689 Organist an<br />

zahlreichen Kirchen; ca. 1707 Organist am königlichen Hof. 1713–1717 Deutschland-<br />

Reise. Gemäss deutscher Legende soll er sich 1717 am Dresdner Hof einem musikalischen<br />

Wettstreit mit Johann Sebastian Bach entzogen haben. Zurück in Paris<br />

Organist an der Église des Cordeliers bis zu seinem Tod. Marchand soll überheblich<br />

gewesen und ein heftiges, skandalumwittertes Temperament besessen haben.<br />

François Couperin ("Le Grand") (1668–1733)<br />

Neffe von Louis Couperin und berühmtestes Mitglied der weitverzweigten Musikerfamilie.<br />

Ausbildung bei seinem Vater. Ausgesprochen vielseitiger Komponist. Organist<br />

an Saint-Gervais in Paris und an der Chapelle royale. Zusammen mit Jean-<br />

Philippe Rameau Bedeutung als grosser Meister des Cembalos. Von aussergewöhnlicher<br />

Qualität ist seine bekannte Sammlung mit zwei Messen von 1690: Pièces<br />

d'Orgue / Consistantes en deux Messes / l'une à l'usage ordinaire des paroisses pour<br />

les fêtes solemnelles, l'autre propre pour les Couvents de Religieux et Religieuses<br />

(Paris, 1690). Die Sammlung gehört zu den grossen Meisterwerken der französischen<br />

Orgelliteratur.<br />

Gaspard Corrette (~1671– ~1733)<br />

aus Rouen, ab 1720 in Paris. Als einzig bekanntes Werk komponierte er 1703 die<br />

letzte Orgelmesse in der französischen Tradition des 17. Jahrhunderts.<br />

Pierre du Mage (1674–1751)<br />

studierte im Alter von 20 Jahren in Paris bei Louis Marchand, erhielt dann durch<br />

Nicolas Lebègue 1703 die Organistenstelle an Saint-Quentin. 1710 Organist der<br />

Kathedrale von Laon, gab aber die Musikerstelle wegen Spannungen mit den Vorgesetzten<br />

bereits mit 45 Jahren auf. Das Premier Livre d'Orgue, seine einzige<br />

erhaltene, gleichwohl bedeutende Sammlung, erschien 1708.<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Orgelfreunde</strong> <strong>OFSG</strong> Bulletin <strong>OFSG</strong> 31, Nr. 1, 2013

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