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Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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Die Mathis-Orgel in der <strong>St</strong>adtkirche <strong>St</strong>. Nikolaus in Wil<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Lüthi</strong><br />

Wil war bereits um 754 alemannische Siedlung und erhielt von den Grafen<br />

von Toggenburg im Jahre 1200 das <strong>St</strong>adt- und Marktrecht. 1226 ging<br />

die <strong>St</strong>adt als Schenkung an das Kloster <strong>St</strong>. Gallen und erlangte Bedeutung<br />

als Residenz der Fürstäbte sowie als wichtiger strategischer Punkt.<br />

Im Jahre 1292 überfielen die Habsburger die <strong>St</strong>adt Wil und brannten sie<br />

nieder. 1301 ging sie an das Kloster <strong>St</strong>. Gallen zurück, wurde aber 1407<br />

erneut für kurze Zeit von den aufständischen Appenzellern eingenommen.<br />

Nach der französischen Revolution und dem Untergang des Klosters<br />

<strong>St</strong>. Gallen kam Wil 1798 als Munizipalgemeinde zum Kanton Säntis<br />

und wurde 1803 Politische Gemeinde im neuentstandenen Kanton.<br />

Die Kirche <strong>St</strong>. Nikolaus stammt aus der Zeit der <strong>St</strong>adtgründung um<br />

1200. Um 1304 entstand eine romanische Saalkirche. Im 15. Jahrhundert<br />

Erhebung zur Pfarrkirche anstelle von <strong>St</strong>. Peter ausserhalb der<br />

Mauern. 1429 spätgotischer Neubau als Rundpfeilerbasilika (Chor).<br />

Nach einem Unterbruch wurde das Langhaus um 1500 fertig gebaut.<br />

Veränderungen und Umbauten 1603, 1664, 1704, 1829, 1866/67,<br />

1932/33 mit Verlängerung des Schiffs nach Westen und Ersatz des<br />

Frontturms durch einen nachgebildeten Eckturm. 1981/83 Innenrestaurierung<br />

im Sinne einer baulichen Korrektur mit Erhaltung der künstlerischen<br />

Ausstattung früherer Epochen. Auf dem steilen Satteldach des<br />

Chors barocker Dachreiter mit Zwiebelhaube von 1729. Bronzeportale<br />

von Josef Büsser aus dem Jahr 1933, am Mittelportal mit Reliefszenen<br />

aus dem Leben des Nikolaus von Myra, umrahmt von Mosaiken des<br />

Wilers Karl Peterli. Diverse Umbauten und Renovationen haben im Lauf<br />

der Zeit inneres und äusseres Aussehen teilweise radikal verändert. Zu<br />

den prächtigsten Zeugen aus älterer Zeit gehört das Christophorus-<br />

Wandbild, das Hans Haggenberg (1450–1515) zugeschrieben wird.<br />

Geschichte der Orgel<br />

Spätestens seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wahrscheinlich<br />

aber schon früher, besass die <strong>St</strong>. Nikolauskirche eine Orgel. Gemäss<br />

aktuell zugänglichen Quellen wurde Orgelbauer Josef Braun aus<br />

Spaichingen (1807–1877) im Januar 1865 mit der Beurteilung und dem<br />

Abbruch der alten Orgel beauftragt. Wegen ausgedehntem Wurmbefall<br />

und schlecht gearbeiteten Zinnpfeifen riet er von einer Wiederverwendung<br />

für einen Neubau ab. So holte die Gemeinde Offerten ein für eine<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Orgelfreunde</strong> <strong>OFSG</strong> Bulletin <strong>OFSG</strong> 31, Nr. 1, 2013

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