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Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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Das Hauptwerk enthält das geschlossene Prinzipalplenum auf 16-Fuss-<br />

Basis. Auch in Brustpositiv und Schwellwerk ist die Prinzipalgruppe gut<br />

vertreten. Begleit-, Solo- und Zungenstimmen finden sich in allen Werken.<br />

Prinzipale, Gedackte, Flöten, Gambe und Diapason besitzen differenzierte<br />

Klangfarben. Das fünffache Cornet im Hauptwerk ist mit einem einzigen<br />

Registerzug zu betätigen (Cornet composé). Auch in den übrigen Manualwerken<br />

sind Kornettregistrierungen durch entsprechende Registerkombinationen<br />

möglich (Cornet décomposé). Zusammen mit den reichhaltigen<br />

Zungenregistern lassen sich somit auch Registrierungen aus der französischen<br />

Orgelliteratur realisieren.<br />

Das registermässig stark besetzte Schwellwerk ist als nicht sichtbares<br />

Hinterwerk in einem mit Jalousien verschliessbaren Kasten aufgebaut. Die<br />

grossen Pedalpfeifen des Untersatz 32' sind hinter der Orgelanlage separat<br />

aufgestellt (gedeckte Holzpfeifen in voller Länge).<br />

Das Instrument beeindruckt durch seinen charakteristischen, obertonreichen<br />

und dadurch verschmelzungsfähigen Klang. So erlaubt die Orgel die<br />

Wiedergabe eines vielfältigen Spektrums der Orgelliteratur, Musik des<br />

deutschen und französischen Barock, aber auch – unter Aufgebot entsprechender<br />

Registranten/innen – romantische Literatur.<br />

Abnahmebericht vom 15. August 1983<br />

über die neue Orgel in der <strong>St</strong>adtkirche <strong>St</strong>. Nikolaus in Wil<br />

Am 12. August 1983 erfolgte durch den Unterzeichnenden die Abnahme der von<br />

Orgelbaufirma Manfred Mathis & Söhne neu erbauten Orgel. Anwesend war Max<br />

Haselbach, Hauptorganist an der <strong>St</strong>adtkirche Wil. Der Orgelbauer hat in der Zwischenzeit<br />

die Klaviaturen des Instrumentes ausgebaut und gewisse Einzeltasten auf<br />

die genauen Mensuren (Masse) korrigiert. Die Tastatur ist jetzt griffiger und angenehmer<br />

zu spielen. Ich darf dem Kirchenverwaltungsrat Wil bestätigen, dass<br />

sämtliche vertraglichen Verpflichtungen des Orgelbauers in jeder Beziehung erfüllt<br />

worden sind.<br />

Die Gestaltung des Orgelwerkes und die prachtvolle Anlage des Gehäuses entsprechen<br />

hohen kunsthandwerklichen Anforderungen. Sämtliche Einzelteile des Instrumentes<br />

wurden aus vorzüglichem Material sehr sorgfältig erbaut. Das gesamte Pfeifenwerk<br />

sowie die technisch anspruchsvolle Konstruktion zeugen von grossem<br />

Können. Die Klanggestaltung ist von hoher Qualität. Jedes der 45 Register besitzt<br />

ein ausgeprägtes Eigenleben, adäquate Klangstärke und Klangfarbe, verbunden mit<br />

vorzüglicher Verschmelzungsfähigkeit. Die Intonation ist zudem ausgeglichen, klangschön<br />

und verdient bei diesem Orgelbau hohe Anerkennung. Das Kollaudationskonzert<br />

hat bewiesen, dass die neue Orgel auch bei gutbesetzter Kirche bezüglich<br />

klanglicher Tragfähigkeit nichts einbüsst. Angenehm leicht und präzise laufen die<br />

mechanische Spiel- und Registertraktur.<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Orgelfreunde</strong> <strong>OFSG</strong> Bulletin <strong>OFSG</strong> 31, Nr. 1, 2013

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