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Franz Lüthi - OFSG - St. Galler Orgelfreunde

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19<br />

Louis-Nicolas Clérambault (1676–1749)<br />

geboren und gestorben in Paris, stammt aus einer Musikerfamilie. Schüler von André<br />

Raison. 1715 Organist an Saint-Sulpice, 1719 Nachfolger seines Lehrers André<br />

Raison an der Orgel der Grands-Jakobiner.<br />

Jean-François Dandrieu (~1682–1738)<br />

geboren und gestorben in Paris. Entstammt einer Künstler- und Musikerfamilie. Erste<br />

Auftritte am Cembalo mit fünf Jahren vor Louis XIV. 1705 Organist an Saint-Merri in<br />

Paris. 1721 Mitglied der Chapelle royale.<br />

Louis-Claude Daquin (d'Acquin) (1694–1772)<br />

in Paris geboren, die Familie stammt aus Italien. Wunderkind. Eine Zeitlang Schüler<br />

von Marchand, 1732 dessen Nachfolger an der Église des Cordeliers. 1739 an den<br />

Hof berufen, 1755 Titularorganist an Notre-Dame de Paris. Umworbener Virtuose auf<br />

Cembalo und Orgel, besonders mit seinen kunstreichen Noëls.<br />

Claude Balbastre (1724 – 1799)<br />

Mit 13 Jahren Nachfolger seines Vaters an der Kirche <strong>St</strong>-Étienne in Dijon. 1751<br />

Organist an der Kirche <strong>St</strong>-Roch in Paris, 1760 an Notre-Dame. 1766 Organist und<br />

Cembalolehrer von Königin Marie Antoinette, 1776 Organist an der Chapelle royale.<br />

Erhielt 1762 Spielverbot an der Orgel durch den Erzbischof, da die Zuhörer wegen<br />

der gespielten Noëls die Kirche nicht für die nachfolgenden Messen räumen wollten.<br />

Zwar weiter Organist an Notre-Dame, bevorzugte er gegen Ende seines Lebens revolutionäre<br />

Motive und spielte an der Orgel Fantasien über revolutionäre Hymnen.<br />

Dom Bédos de Celles (1709–1779)<br />

Obwohl kein Komponist, sei er als bedeutender Orgelbauer und Orgeltheoretiker hier<br />

erwähnt. Im Auftrag der Pariser Akademie der Wissenschaften schrieb er 1766 bis<br />

1778 das grundlegende Werk L'Art du facteur d'orgues [16].<br />

4. Registrierung auf der klassisch-französischen Orgel<br />

4.1 Allgemeines<br />

4.1.1 Klanggestaltung – zum Beispiel "Jeu inégale"<br />

Bekanntlich lässt sich die Lautstärke eines Tons bei der Orgel wie auch<br />

beim Cembalo nicht durch die Art des Anschlags beeinflussen. <strong>St</strong>attdessen<br />

verlangen diese Instrumente spezifische Fähigkeiten, mit den<br />

Tasten umzugehen, was schon die alten <strong>Franz</strong>osen als "Art de toucher"<br />

bezeichneten. Die Klanggestaltung beschränkt sich auch in der französischen<br />

Orgelmusik keineswegs auf die Kunst der Registrierung,<br />

sondern umfasst unter anderem lebendige Agogik, einfallsreiche Ornamentik<br />

oder eine anspruchsvolle Artikulation mit differenzierten Abstufungen<br />

zwischen <strong>St</strong>accato und Legato. Darauf einzugehen, würde den<br />

Rahmen dieses Bulletins sprengen. Trotzdem soll eine fast sprichwörtlich<br />

französische Art der Agogik, das "Jeu inégale", kurz erwähnt werden,<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

<strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Orgelfreunde</strong> <strong>OFSG</strong> Bulletin <strong>OFSG</strong> 31, Nr. 1, 2013

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