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Fachartikel<br />
Die Entwicklung einer Referenzmethode zur Analyse<br />
von Tributylzinn […] ist eine große Herausforderung<br />
wählte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
(PAH). Die Methodenentwicklung<br />
umfasst dabei die Präparation und<br />
Charakterisierung von geeigneten Kalibrier-<br />
und isotopenmarkierten Standardsubstanzen,<br />
die Entwicklung von Extraktionsund<br />
Aufkonzentrationsverfahren, wie der<br />
Flüssig-Flüssig-, der Festphasen- und der<br />
Festphasenmikroextraktion. Die Entwicklung<br />
einer Isotopenverdünnungsanalyse zur<br />
Quantifizierung von TBT und der PBDEs ist<br />
ebenfalls ein Ziel des Projekts.<br />
Tributylzinn ist aufgrund seiner toxischen<br />
Eigenschaften einer der prioritär gefährlichen<br />
Stoffe, die in die Wasserrahmenrichtlinie aufgenommen<br />
wurden. Die festlegte jährliche<br />
Umweltqualitätsnorm (JD-UQN) liegt für TBT<br />
bei 0,2 ng l -1 (TBT als Kation). Die Bestimmungsgrenze,<br />
die von einer Analysemethode<br />
erreicht werden muss, sollte bei 30 % des<br />
UQN-Wertes liegen um verlässliche Ergebnisse<br />
zu produzieren. Die zu entwickelnde<br />
Methode soll eine Bestimmungsgrenze von<br />
0,06 ng l -1 (TBT als Kation) aufweisen. Diese<br />
Werte sind deutlich niedriger angesetzt als<br />
für andere Substanzen, die in der WRRL aufgenommen<br />
wurden, daher existieren derzeit<br />
keine geeigneten standardisierten Methoden.<br />
Stabilität und Abbau von TBT<br />
Kenntnisse und systematische Untersuchungen<br />
zur Wechselwirkung und Verteilung eines<br />
Schadstoffes in der Umwelt sind neben<br />
der Entwicklung von geeigneten Analyseverfahren<br />
ebenfalls zur Erhaltung und zum<br />
Erreichen guter Wasserqualität notwendig.<br />
Eine entscheidende Eigenschaft eines Umweltschadstoffes<br />
ist seine Stabilität in unterschiedlichen<br />
Medien. In Süßwasser wurden<br />
Halbwertszeiten für TBT von sechs Wochen<br />
bis zu fünf Monaten beobachtet. In Meerwasser<br />
hingeben konnte ein Abbau schon<br />
nach sechs Stunden bestimmt werden. Die<br />
Abbauprodukte von Tributylzinn sind nicht<br />
in der WRRL erfasst. Die Abbau- und Transformationsvorgänge<br />
sind jedoch von großem<br />
Interesse, da diese stark von den gegebenen<br />
Umweltfaktoren abhängig sind und<br />
zur Beschreibung der TBT-Stabilität und des<br />
Element- & Spurenanalytik<br />
<strong>GIT</strong> Labor-Fachzeitschrift 9/2013 ▪▪▪ 587