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Bachelorarbeit Hellmer und Burjan SoSe2013 - pro.kphvie.at

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dem zufolge von äußeren <strong>und</strong> inneren Bedingungen abhängig. Außerdem zeigt sich, wie die<br />

AutorInnen postulieren, resilientes Verhalten erst dann, wenn ein Mensch eine Risikositu<strong>at</strong>ion<br />

positiv bewältigt h<strong>at</strong> (vgl. Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2009: 10).<br />

Resilienz darf aber nicht als Unverw<strong>und</strong>barkeit verstanden werden, denn sie ist „eine variable<br />

Größe <strong>und</strong> keine stabile Einheit“ (Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2009: 10). Das ist so zu<br />

verstehen, dass ein Mensch die Fähigkeit zum resilienten Verhalten nicht autom<strong>at</strong>isch über<br />

den gesamten Lebenslauf besitzt <strong>und</strong> sich zwangsläufig auch nicht in allen Lebensbereichen<br />

resilient verhält. So kann zum Beispiel ein Kind, das die Trennung der Eltern positiv bewältigt<br />

h<strong>at</strong> <strong>und</strong> dabei resilientes Verhalten gezeigt h<strong>at</strong>, zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die<br />

Mutter verstirbt, trotzdem Schwierigkeiten haben, diese Belastung zu bewältigen. Ein anderes<br />

Bespiel wäre, wenn sich ein Erwachsener in seinem Berufsleben resilient verhält <strong>und</strong> eine<br />

Kündigung positiv bewältigt, jedoch auf Gr<strong>und</strong> der Scheidung seiner Eltern nicht in der Lage<br />

ist, eine Beziehung einzugehen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> h<strong>at</strong> Resilienz keine Allgemeingültigkeit,<br />

sondern ist eher als situ<strong>at</strong>ionsspezifisch zu verstehen (vgl. Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse<br />

2009: 10f.). Auch Wustmann schreibt hierzu, dass die Fähigkeit, schwierige Ereignisse <strong>und</strong><br />

Risiken erfolgreich zu bewältigen, immer von der momentanen Entwicklung des Individuums<br />

abhängt. „Resilienz bedeutet nach heutigem Forschungsstand keine stabile Immunität <strong>und</strong><br />

absolute Unverw<strong>und</strong>barkeit gegenüber neg<strong>at</strong>iven Lebensereignissen <strong>und</strong> psychischen Störungen,<br />

sondern ist ein Konstrukt, das über die Zeit <strong>und</strong> Situ<strong>at</strong>ionen hinweg variieren kann“<br />

(Wustmann 2004: 30).<br />

Aus diesen vielen verschiedene Facetten der Resilienz ergibt sich eine Mehrdimensionalität<br />

aus biologischen, psychologischen <strong>und</strong> psychosozialen Faktoren, die untereinander in einer<br />

Wechselbeziehung zueinander stehen (vgl. Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2009: 11).<br />

Wie oben bereits beschrieben, ist die Resilienzforschung aus der Risikoforschung heraus entstanden,<br />

indem man die Aufmerksamkeit neben den Defiziten auch auf die Ressourcen der<br />

menschlichen Entwicklung gelegt h<strong>at</strong>. Diverse ForscherInnen haben herausgef<strong>und</strong>en, dass<br />

sowohl Risikofaktoren als auch Schutzfaktoren in einem Wechselwirkungs<strong>pro</strong>zess auf das<br />

Individuum <strong>und</strong> seine Umwelt einwirken. Daraus ergibt sich für die Resilienzforschung, dass<br />

nicht nur die Minderung der Risikofaktoren, sondern auch der Erhalt bzw. der Erwerb von<br />

Schutzfaktoren Beachtung finden muss (vgl. Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2009: 19). Im<br />

nächsten Teilkapitel soll nun genauer auf diese Wechselwirkung zwischen Risiko- <strong>und</strong><br />

Schutzfaktoren eingegangen werden.<br />

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