Bachelorarbeit Hellmer und Burjan SoSe2013 - pro.kphvie.at
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Kind auswirken (vgl. Grossmann/Grossmann 2006: 242), sowie darüber hinaus auf das<br />
„Selbstvertrauen in neuen, herausfordernden Situ<strong>at</strong>ionen“ (Grossmann/Grossmann 2006:<br />
231). Der förderliche väterliche Einfluss auf die psychische Entwicklung mache sich, wie von<br />
den AutorInnen hervorgehoben wird, auch noch im jungen Erwachsenenalter deutlich bemerkbar:<br />
„Die Einflüsse väterlicher Spielfeinfühligkeit auf sein Kind zeigten sich bis zum<br />
Alter von 22 Jahren (…) Jugendliche mit einem feinfühlig unterstützenden V<strong>at</strong>er wurden auch<br />
von anderen als kompetent, kre<strong>at</strong>iv, mutig <strong>und</strong> angemessen selbstbewußt eingeschätzt.“<br />
(Grossmann/Grossmann 2006: 604f.). Aus den obigen Ausführungen kann gefolgert werden,<br />
dass sowohl feinfühliges, als auch herausforderndes Verhalten von Seiten der Väter die Resilienz<br />
des Kindes stärkt. Auch aus entwicklungspsychologischer Perspektive wird dieser Aspekt<br />
väterlichen Einflusses betont: Seiffge-Krenke hebt ebenso die Wichtigkeit väterlicher<br />
„Spielfeinfühligkeit“ hervor, die eine sichere Basis für die Explor<strong>at</strong>ion schaffe, die wiederum<br />
von väterlicher Seite durch aggressive Herausforderung gefördert werde (vgl. Seiffge-Krenke<br />
2012: 154). Die Autorin legt dabei den Schwerpunkt eines förderlichen Bindungsverhaltens<br />
des V<strong>at</strong>ers auf Aktivität <strong>und</strong> Aggression: „Der väterliche Fokus auf körperlicher Aktivität,<br />
Spiele <strong>und</strong> Regeln h<strong>at</strong> große Bedeutung für die körperliche, emotionale <strong>und</strong> Kompetenzentwicklung<br />
der Kinder (…) In der T<strong>at</strong> gehört der Umgang mit Aggression zu den Funktionen,<br />
die Kinder u. a. in ihrer Beziehung zu ihrem V<strong>at</strong>er lernen können, sowohl bei den Tobespielen<br />
<strong>und</strong> aufregenden Erk<strong>und</strong>ungen als auch in der Rivalität <strong>und</strong> im Wettstreit, etwa bei Sport <strong>und</strong><br />
Spiel“ (Seiffge-Krenke 2012: 153f.). Dies fördere die Fähigkeit des/der Heranwachsenden zur<br />
Regul<strong>at</strong>ion neg<strong>at</strong>iver Emotionen (vgl. Seiffge-Krenke 2012: 154). Die Autorin betont jedoch<br />
die Schwierigkeit des adäqu<strong>at</strong>en Umgangs mit Aggression: Zwar seien autoritäre Erziehungsstile<br />
<strong>und</strong> die Anwendung körperlicher Gewalt von väterlicher Seite insgesamt zurückgegangen,<br />
jedoch psychologisches Kontrollverhalten an deren Stelle getreten: Liebesentzug, Abwertung,<br />
Überladung mit Verantwortung oder Schuld <strong>und</strong> Betonung kindlichen Versagens<br />
schade massiv der Ausbildung von Identität <strong>und</strong> Selbstbewusstsein auf Seiten des Kindes. Die<br />
Orientierung des „liebevollen V<strong>at</strong>ers“ an der Mutter-Kind-Bindung erschwere es darüber hinaus,<br />
„einen ‚normalen Umgang‘ mit Aggression zu entwickeln“ (Seiffge-Krenke 2012: 153).<br />
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