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Bachelorarbeit Hellmer und Burjan SoSe2013 - pro.kphvie.at

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(„geringe Gewichtung von Ordnung, Planung, Leistung“) förderlichen Charakter aufweisen,<br />

sondern eine ausgewogene Mitte, die zugleich Orientierung bietet, aber auch die für eine gelungene<br />

Persönlichkeitsentwicklung nötige Flexibilität aufweist, in Bezug auf die Entwicklung<br />

von Resilienz angemessen ist.<br />

Petermann <strong>und</strong> Petermann zählen zu den Risikofaktoren für die psychische Entwicklung im<br />

familiären Kontext „das ungünstige Modell- <strong>und</strong> Interaktionsverhalten der Eltern, (…) interpersonelle<br />

Konflikte, überzogene Ansprüche der Eltern gegenüber ihren Kindern“ (Petermann/Petermann<br />

2004: 51f.). Im Gegens<strong>at</strong>z dazu könne ein positives Familienklima auch<br />

förderlich auf die Entwicklung von Resilienz wirken; die AutorInnen nennen hier beispielsweise<br />

„eine enge Beziehung zu einer erwachsenen Bezugsperson“ <strong>und</strong> eine „positive Partnerschaft<br />

der Eltern“ (Petermann/Petermann 2004: 52). Sie unterstreichen das besonders ausgeprägte<br />

Risiko für Kinder aus sozial schlecht gestellten Familien, wobei die einzelnen Risikofaktoren<br />

nicht additiv, sondern kumul<strong>at</strong>iv wirksam würden <strong>und</strong> eine Teufelskreisdynamik 1 bis<br />

hin zu körperlicher <strong>und</strong> seelischer Misshandlung oder bleibenden Schäden auf psychischer<br />

oder biologisch-physiologischer Ebene ausbilden könnten (vgl. Petermann/Petermann 2004:<br />

53). Darüber hinaus weisen die AutorInnen auf die Bedeutung der Eltern für die Ausbildung<br />

der Mechanismen zur Emotions- <strong>und</strong> Verhaltensregul<strong>at</strong>ion hin – ein Forschungsgebiet, auf<br />

dem Peter Fonagy <strong>und</strong> seine MitarbeiterInnen bedeutende Arbeit geleistet haben, auf welche<br />

noch an späterer Stelle Bezug genommen wird.<br />

2.2.2 Die Bedeutung der Familie in Psychoanalyse <strong>und</strong> Bindungstheorie<br />

Nicht nur in der entwicklungspsychologischen Liter<strong>at</strong>ur wird der Kindheit – <strong>und</strong> dabei insbesondere<br />

den Erfahrungen mit den Eltern <strong>und</strong> anderen primären Bezugspersonen – für die psychische<br />

Entwicklung eminente Bedeutung zugemessen, auch in der Psychoanalyse <strong>und</strong> Bindungstheorie<br />

rücken die Beziehungen <strong>und</strong> Erlebnisse innerhalb des Familienverbandes ins<br />

Zentrum. Im Rahmen der vorliegende Arbeit kann jedoch nicht annäherungsweise auf die<br />

gesamte Breite der bindungstheoretischen <strong>und</strong> psychoanalytischen Liter<strong>at</strong>ur eingegangen<br />

werden, darum soll hier exemplarisch auf ein Entwicklungsmodell der jüngeren psychoanalytischen<br />

Forschung sowie auf neuere Erkenntnisse der Bindungstheorie 2 eingegangen werden.<br />

1 Nolting <strong>und</strong> Paulus zufolge kann das Familienklima jedoch auch „positive Kreis<strong>pro</strong>zesse“ – sogenannte „Engelskreise“<br />

initiieren, was hinsichtlich des Schutzfaktorenmodells, das der Hypothese der vorliegenden Arbeit<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt, von Relevanz ist (vgl. Nolting/Paulus 2004: 78).<br />

2 Neuere psychoanalytische Theorien beziehen zunehmend bindungstheoretische Aspekte <strong>und</strong> Erkenntnisse der<br />

Bindungsforschung in ihre Überlegungen mit ein, wie auch das hier vorgestellte Mentalisierungskonzept von<br />

Fonagy u.a. – daher werden hier beide Theorien gemeinsam in einem Kapitel vorgestellt.<br />

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