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Bachelorarbeit Hellmer und Burjan SoSe2013 - pro.kphvie.at

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Kinder, die solchen Entwicklungsgefährdungen ausgesetzt sind, eine neg<strong>at</strong>ive Entwicklung<br />

auf. Aus diesem Phänomen heraus wurde das Schutzfaktorenkonzept entwickelt, das im Folgenden<br />

dargestellt wird.<br />

1.3.2 Schutzfaktorenkonzept<br />

Da nicht nur das Fernhalten von Risikofaktoren sondern auch das Einwirken von schützenden<br />

(<strong>pro</strong>tektiven) Faktoren eine positive Entwicklung begünstigt, spielt die Betrachtung der<br />

Schutzfaktoren in der Resilienzforschung ebenfalls eine wichtige Rolle. In der Fachliter<strong>at</strong>ur<br />

wird zwischen Schutzfaktoren <strong>und</strong> förderlichen Bedingungen unterschieden. Förderliche Bedingungen<br />

sind gegeben, wenn ein schützender Faktor wirkt, aber kein erhöhtes Risiko besteht.<br />

Von Schutzfaktoren ist die Rede, wenn mit der Wirkung der schützenden Faktoren eine<br />

Risikositu<strong>at</strong>ion abgepuffert werden kann. Das heißt, es muss immer eine Risikositu<strong>at</strong>ion vorliegen,<br />

damit ein Schutzfaktor wirken kann. Um die Risikositu<strong>at</strong>ion moderieren zu können, ist<br />

es wichtig, dass die Schutzfaktoren bereits vor dem Eintreten des Risikofaktors zu wirken<br />

beginnen (vgl. Bengel u.a. 2009, Scheithauer 2000).<br />

Schutzfaktoren beziehen sich einerseits auf personale Ressourcen – darunter versteht man die<br />

persönlichen Eigenschaften des Kindes – <strong>und</strong> andererseits auf soziale Ressourcen, damit sind<br />

jene Faktoren gemeint, die in der Umwelt des Kindes zu finden sind. Personale Ressourcen<br />

können zum Beispiel ein positives Selbstwertgefühl, ein positives Sozialverhalten oder das<br />

weibliche Geschlecht sein (vgl. Laucht u.a. 2000: 103). Außerdem sind im Bereich der personalen<br />

Ressourcen neben den kindbezogenen Faktoren auch die sogenannten Resilienzfaktoren<br />

enthalten. Dazu zählen die Selbstwahrnehmung, die Selbstwirksamkeit, die Selbststeuerung,<br />

die soziale Kompetenz, der Umgang mit Stress <strong>und</strong> die Problemlösefähigkeit. Diese sechs<br />

Faktoren können übergreifend als jene Faktoren bezeichnet werden, die die Resilienz einer<br />

Person unterstützen (vgl. Wustmann 2004: 46). Zu den sozialen Ressourcen gehören zum<br />

Beispiel der familiäre Zusammenhalt oder positive Fre<strong>und</strong>schaftsbeziehungen (vgl. Laucht<br />

u.a. 2000: 103). Im empirischen Teil dieser Arbeit wird erneut Bezug auf die familiären Verhältnisse<br />

im Zusammenhang mit Resilienz genommen. Denn auch wir gehen davon aus, dass<br />

ein positives Familienverhältnis <strong>und</strong> eine damit verb<strong>und</strong>ene positiv erlebte Kindheit als<br />

Schutzfaktor verstanden werden kann.<br />

Genau wie beim Risikofaktorenkonzept ist es auch bei Schutzfaktorenkonzept wichtig, dass<br />

mehrere <strong>pro</strong>tektive Faktoren gleichzeitig wirken. Es gilt auch hier: je mehr Schutzfaktoren<br />

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