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1. Geschäftsbericht für das Jahr 2007

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4. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Insbesondere in den letzten zehn <strong>Jahr</strong>en (seit der Verfügbarkeit von HA-ART) haben<br />

wir eine Fülle bedeutender Veränderungen im Bereich der medizinischen<br />

Behandelbarkeit und in deren Folge im Bereich der Lebenserwartung und gewiss<br />

auch im Bereich der Lebensqualität <strong>für</strong> Menschen mit HIV und AIDS erlebt (vgl. auch<br />

<strong>1.</strong>). Wir betrachten es als eine wichtige Aufgabe von AIDS-Hilfe als Selbsthilfe-,<br />

Interessen- und Fachverband, die Bevölkerung und auch die Beteiligten im<br />

Gesundheitswesen seriös, differenziert und bestmöglich über die aktuellen<br />

Entwicklungen zu informieren, „damit nicht einer Banalisierung aller sexuell<br />

übertragbaren Krankheiten Vorschub geleistet wird“ (Schweizerische Ärztezeitung, 2008;<br />

98:5, S. 163).<br />

Die Verkündung von Forschungs- und Behandlungserfolgen ist ebenso wichtig und<br />

legitim wie die Verkündigung von Erfolgen in der Primärprävention. Während die<br />

letzteren in der Regel allerdings nur zu einem überschaubaren Medieninteresse<br />

führen – zumal diese schwer in harten Zahlen zu erfassen sind – sind die ersteren<br />

um ein vielfaches interessanter und quotenträchtiger. Dabei wird – je nach Medium -<br />

nicht immer großer Wert auf eine differenzierte Berichterstattung und<br />

Kommentierung gelegt, weil auch der Konsumentenbedarf nicht immer in diese<br />

Richtung geht und weil gewiss auch bestimmte Lobbyinteressen die eine oder<br />

andere Nachricht lancieren. Umso mehr verstehen wir es als Aufgabe der<br />

Öffentlichkeitsarbeit der AIDS-Hilfen, die Entwicklungen und insbesondere die<br />

daraus resultierenden Schlagzeilen kritisch zu beobachten und zu kommentieren.<br />

Denn wir sind mit den Folgen beschäftigt. Tatsächlich registrieren wir eine gewisse<br />

Banalisierung von HIV / AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Die<br />

Sorglosigkeit der Menschen im Umgang mit HIV wächst. Deutlich steigende Zahlen<br />

von HIV-Neudiagnosen auch in Deutschland stehen <strong>für</strong> einen Irrglauben mit<br />

lebensbedrohlichen Folgen.<br />

Aussagen von manchen Medizinern, die immer wieder die nahenden<br />

Heilungschancen propagieren, mediale Schlagzeilen, die Entwarnungsphantasien<br />

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