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Abb. 3: Verfrühung der mittleren Heimzugszeit von Grauschnäpper und Amsel auf Helgoland von<br />

1960 bis 2007<br />

Auf ganz Europa bezogen verfrühten sich die mittleren Erstankunftszeiten um 4<br />

Tage pro Jahrzehnt, wohingegen sich die mittlere Heimzugzeit im Mittel um nur 1<br />

Tag pro Jahrzehnt vorverlegte. In den letzten Jahrzehnten ermittelten Wissenschaftler<br />

eine globale Vorverlegung von phänologischen Ereignissen im Frühjahr<br />

um 2 bis 5 Tage (BAIRLEIN et al. 2008, S. 295f.). Die Verschiebungen in der Jahresperiodik<br />

der Vögel sind eindeutig mit dem derzeitigen Klimawandel in Verbindung<br />

zu bringen. Eine sehr große Zahl von Untersuchungen an eurasischen Vogelarten<br />

belegt eine Verfrühung um im Mittel 2,5 bis 3,3 Tage pro Erwärmung um<br />

1°C (BAIRLEIN et al. 2008, S. 296). Hierbei liegt es natürlich auf der Hand, dass die<br />

Heimzugzeiten nicht vom lokalen Wetter der Brutgebiete, sondern vom großräumigen<br />

Wetter auf dem Zugweg bestimmt werden. Die Zugvögel werden auch in<br />

ihren immer wärmer werdenden Brutgebieten nicht früher ankommen, wenn die<br />

Temperaturen entlang der Zugstrecke nicht zu oder sogar abgenommen haben. In<br />

Europa werden die Wetterlagen durch die Nordatlantische Oszillation (NAO) bestimmt.<br />

Der Einfluss wirkt sich auf Temperaturen, Niederschläge, Windstärke und<br />

Windrichtung über weite Bereiche West-, Mittel- und Nordeuropas, vor allem in<br />

den Wintermonaten, aus. Der Winter-NAO-Index (Dezember bis März), als Maß<br />

für die Winterwitterung, zeigte in den letzten Jahrzehnten häufig positive Werte.<br />

Diese Tendenz führt in den Wintermonaten zu vermehrten Westwinden, welche<br />

mit milden Temperaturen einhergehen und zu vermehrten Niederschlägen führen.<br />

Diese Faktoren sorgen für eine früher beginnende Vegetationsperiode, was eine<br />

zeitigere Verfügbarkeit von Nahrung bedeutet (BAIRLEIN et al. 2008, S. 296).<br />

Die Vogelwelt der NAO beeinflussten europäischen Gebiete ist in der Lage sich<br />

den ändernden Temperaturen und dem Zustand des Nahrungsangebotes entlang<br />

der Zugstrecke anzupassen. Wie beobachtet, wird mit einem früheren Durchzug<br />

reagiert, vorausgesetzt es ist genügend Nahrung auf der Strecke vorhanden. Somit<br />

besteht ein Zusammenhang zwischen der früheren Ankunft im Brutgebiet und<br />

den veränderten NAO-Werten. Beispielarten, die diesen Trend verdeutlichen, ist<br />

für die LZ der Gartenrotschwanz und als Beispiel für KMZ die Heckenbraunelle<br />

(BAIRLEIN et al. 2008, S. 297).<br />

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