Bachelor-Arbeit
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Rotmilan<br />
Winterbeobachtungen wurden vermehrt ab der Jahrtausendwende registriert. Neben<br />
einzelnen Nachweisen wurden 2010 im gesamten Dezember und zu Beginn<br />
des Januars 2011 Winterbeobachtungen nachgewiesen. Ähnliches vollzog sich<br />
von Ende Dezember 2012 bis Ende Januar 2013. Auch alle Nachweise der anderen<br />
Jahre entstammen aus Dezember und Januar, weshalb auch für diese Monate<br />
eine gemeinsame Monatsmitteltemperatur errechnet wurde. Im Verlauf des Beobachtungszeitraums<br />
ist eine Erwärmung der Monate zu verzeichnen. Die vermehrte<br />
Wärmezufuhr könnte eine Erklärung für die Winterbeobachtungen sein. Veränderte<br />
Lebensbedingungen infolge sich ändernder Wetterverhältnisse könnten bei<br />
der Art zu einem geänderten Verhalten und so zu Überwinterungsversuchen geführt<br />
haben. Dagegen sprechen allerdings Winterbeobachtungen aus dem Januar<br />
des Jahres 1987. Mit einer monatlichen Durchschnittstemperatur von -7,5°C war<br />
es der kälteste Januar, der bisher gemessen wurde. Die Präsenz der beobachteten<br />
Tiere kann aber auch auf den milden Herbst 1986 zurückzuführen sein. Gekennzeichnet<br />
war die Jahreszeit vom November, der mit 6,4°C der bisher drittwärmste<br />
war und vermutlich entsprechend günstige Verhältnisse schaffen konnte.<br />
Andererseits muss beachtet werden, dass Raubvögel u.a. hinsichtlich ihrer Nahrung,<br />
nicht in demselben Maß wie andere Vögel wetterabhängig sind. Besonders<br />
strenge Winter können auch einen Vorteil für den Rotmilan und andere Greifvögel<br />
bedeuten. Von der Winterwitterung geschwächte Vögel können leichter erbeutet<br />
werden (Gelpke et al. 2013, S. 183). Winterbeobachtungen von Rotmilanen können<br />
also nicht ausschließlich auf klimatische Bedingungen zurückzuführen sein. In<br />
der Literatur werden Winterbeobachtungen als nicht ungewöhnlich bezeichnet. Oft<br />
wurden hierbei auf Abfalldeponien Beobachtungen registriert (KLAFS & STÜBS<br />
1987, S. 146).<br />
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