Bachelor-Arbeit
Bachelor-Arbeit
Bachelor-Arbeit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
sich im Vergleich mit älterer Literatur keine Vorverlegung des Wegzugs. Der<br />
Rotmilan wies zunächst keine deutliche Veränderung auf. Jedoch neigt die Art<br />
ohne Berücksichtigung des Extremwerts von 2009 zu einem verlängerten Aufenthalt.<br />
Im Vergleich mit historischen Angaben ist allerdings ein verfrühter Abzug erkennbar.<br />
Für die Gruppe der LZ konnte lediglich der Mauersegler verwendet werden.<br />
Auch dieser zeigt einen Trend hin zu einem früheren Wegzug im Untersuchungsgebiet.<br />
Demgegenüber steht, im Vergleich mit älteren Literaturangaben, ein<br />
Trend zur Verspätung des Wegzugs. Längere Datenreihen über Letztbeobachtungen<br />
würden zu genaueren Aussagen führen und womöglich die Unterschiede zwischen<br />
dem Literaturvergleich und der reinen Datenauswertung ausräumen oder<br />
die festgestellten Trends für einen langen Zeitraum bestätigen.<br />
Im Kapitel 2.3.2 wird beschrieben, dass Zugvögel sowohl mit einem verfrühten, als<br />
auch mit einem verzögerten Abzug auf mildere Witterungsverhältnisse reagieren<br />
können. Auch die Beispielarten reagieren unterschiedlich auf diese Bedingungen<br />
und zeigen sowohl einen Trend hin zu einem verspäteten, als auch zu einem verfrühten<br />
Abzug. Allen drei Beispielen liegt eine Erwärmung der Wegzugmonate zugrunde.<br />
Die veränderten Wegzugzeiten könnten das Ergebnis von veränderten<br />
Verhalten infolge der Erwärmung des Brutgebiets sein. Durch die verfrühten Ankünfte<br />
und die vorverlegte Verfügbarkeit von Nahrung besteht die Möglichkeit einer<br />
Zweit- oder Ersatzbrut (BAIRLEIN et al. 2008, S. 298f.). Auch auf die Arten des<br />
Untersuchungsgebiets ist die Möglichkeit, bedingt durch die veränderten klimatischen<br />
Bedingungen, übertragbar. Da Nahrung für einen längeren Zeitraum zur<br />
Verfügung steht, wird ein längerer Aufenthalt der Zugvögel ermöglicht. Zudem<br />
führt die vermehrte Nahrungsaufnahme zu einer Erhöhung der Fitness für den bevorstehenden<br />
Zug (GATTER 2000, S. 189). Letztlich können diese Faktoren zu einem<br />
längeren Aufenthalt führen. Andererseits besteht die Möglichkeit eines früheren<br />
Wegzugs als Resultat eines verfrühten Brutbeginns. Aufgrund der früheren<br />
Brut kommen die Zugvögel im Herbst früher in Zugdisposition. Insgesamt kann<br />
dies also wiederum zu einem verkürzten Aufenthalt führen (GATTER 2000, S.<br />
189f.).<br />
57