22.02.2014 Aufrufe

Aufgeben gibt's nicht. - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

Aufgeben gibt's nicht. - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

Aufgeben gibt's nicht. - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Leide ich, gehe ich leidend weiter.<br />

Ich versuche nur an mein Ziel zu denken. Es könnte noch<br />

schlimmer sein. Trotzdem ist mir jede Sekunde bewusst:<br />

Ein Fehltritt und ich falle. Und ich falle tief. Einen Sturz,<br />

der mich teuer zu stehen kommen wird. Aber in meiner<br />

Situation, hier – ihr wisst, wo ich mich befinde – wie soll<br />

ich mich setzen und ausruhen ohne mein Leben dabei<br />

zu gefährden? Falle ich, ist alles vorbei: Angst, Schmerz,<br />

auch mein Leben. Besser leiden, <strong>nicht</strong> aufgeben und dem<br />

Ziel näher kommen, als wegen Schwäche zu sterben.<br />

So einfach ist es aber <strong>nicht</strong> ganz. Ich bin erschöpft, der<br />

Schmerzen und der Angst wegen. Ich bin körperlich<br />

<strong>nicht</strong> mehr stark. Ich kann meine Arme kaum noch heben,<br />

die Balance zu halten ist nun schwer für mich.<br />

Meine Beine beginnen zu zittern. Aber ich versuche Körper<br />

und Geist zu trennen, denn sonst wäre ich nun am<br />

Ende. Jedoch <strong>nicht</strong> am Ende meines Weges. Mein Körper<br />

droht zu versagen, <strong>nicht</strong> aber mein Wille. Und so gehe<br />

ich voran. Immer weiter, immer noch mehr Schmerz,<br />

dem ich versuche zu entkommen, indem ich mich abhebe<br />

von diesem Körper. Ich spreche <strong>nicht</strong> mehr von<br />

meinem Körper, denn sonst müsste ich ihn fühlen und<br />

all die Pein spüren, die mich in den Tod stürzen wird.<br />

Plötzlich spüre ich Kälte. Ich kann es erst <strong>nicht</strong> zuordnen.<br />

Ist es ein Gefühl in mir oder eine äußere Berührung?<br />

Regen. Das Wasser fällt in Strömen vom Himmel. Die<br />

Tropfen kühlen meine Haut, die die Sonne zur Gänze<br />

verbrannt hat. Ich bemerke es erst jetzt, aber es tut gut.<br />

Ich stelle mir vor, der Regen wäscht Angst und Schmerz<br />

von mir. Aber das Nass erschwert mir mein Fortschreiten<br />

noch mehr, ich habe keinen Halt mehr.<br />

Ich versuche mich wieder etwas zu entfernen von diesem<br />

Körper, aber diesmal gerate ich in meine schlimmsten<br />

Ängste. Ich spüre den Schmerz nur noch dumpf,<br />

aber eine Welle von Angst und Traurigkeit überflutet<br />

47 •

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!