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UNESCO-Übereinkommen zum Schutz der kulturellen Vielfalt

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18 | <strong>UNESCO</strong> heute Nr. 1 2005<br />

»Sprachenvielfalt ist mehr als eine<br />

historische Erscheinung«<br />

Eine lebendige Kulturlandschaft<br />

bedarf aber auch einer aktiven För<strong>der</strong>ung.<br />

In Europa kommt dem<br />

Staat dabei traditionell eine größere<br />

Rolle zu als beispielsweise in<br />

den Vereinigten Staaten. Dort beruht<br />

Kulturför<strong>der</strong>ung vor allem auf<br />

privatem Mäzenatentum und bürgerschaftlichem<br />

Engagement, das<br />

freilich durch eine staatliche Steuerpolitik<br />

begünstigt wird.<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> öffentlichen<br />

Kulturpolitik<br />

Innerhalb <strong>der</strong> europäischen Staaten<br />

besteht ein breiter Konsens,<br />

dass die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Kulturpolitik mit<br />

allen Instrumenten und Mechanismen<br />

auch im Rahmen <strong>der</strong> wirtschaftlich<br />

gebotenen Liberalisierung<br />

uneingeschränkt erhalten bleiben<br />

müssen. Dies gilt für die Mitgliedstaaten<br />

selbst und auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Kulturför<strong>der</strong>ung auch<br />

für die Europäische Union, die den<br />

Reichtum <strong>der</strong> <strong>kulturellen</strong> und<br />

sprachlichen <strong>Vielfalt</strong> in den Mitgliedstaaten<br />

wahren und für den<br />

<strong>Schutz</strong> und die Entwicklung des<br />

<strong>kulturellen</strong> Erbes Europas sorgen<br />

soll.<br />

Ein ganz wesentlicher Teil dieses<br />

Reichtums liegt in <strong>der</strong> <strong>Vielfalt</strong><br />

<strong>der</strong> Sprachen in Europa. Heute hat<br />

die Europäische Union beeindruckende<br />

zwanzig Amtssprachen.<br />

Neben ihnen gibt es in Europa<br />

über 200 an<strong>der</strong>e Muttersprachen.<br />

Zu ihnen gehören auch die so genannten<br />

kleinen Sprachen wie das<br />

Gälische, das Baskische o<strong>der</strong> das<br />

Rätoromanische. Diese Sprachen<br />

sind Teil des europäischen Kulturerbes.<br />

Sprachenvielfalt ist aber<br />

mehr als eine historische Erscheinung.<br />

Im Gegenteil, heute ist die<br />

Mehrsprachigkeit in Europa auf<br />

dem Vormarsch.<br />

Mehrsprachigkeit ist ein wichtiger<br />

Bestandteil zur Wahrung <strong>der</strong><br />

Sprachenvielfalt. Zur Erhaltung<br />

dieses Reichtums müssen alle<br />

Staaten und Sprachgemeinschaften<br />

in Europa ihren Beitrag leisten.<br />

Wir verstehen es deshalb als wesentlichen<br />

Teil unserer Außenpolitik,<br />

für die deutsche Sprache zu<br />

werben, ihren Erwerb zu för<strong>der</strong>n.<br />

Die Mittlerorganisationen <strong>der</strong><br />

Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik<br />

transportieren ein mo<strong>der</strong>nes<br />

Deutschlandbild und ermöglichen<br />

mit ihrer Kulturarbeit einen Eindruck<br />

von aktuellen Entwicklungen<br />

und Strömungen. Gerade bilaterale<br />

Initiativen, die auf die Einbeziehung<br />

eines breiten Publikums abzielen,<br />

wie das deutsch-polnische<br />

Jahr 2005, tragen zu einem fruchtbaren<br />

Dialog bei.<br />

Um dies auch künftig zu erreichen,<br />

benötigen wir Gestaltungsund<br />

Steuerungsmechanismen von<br />

<strong>der</strong> finanziellen Zuwendung an<br />

Mittlerorganisationen bis zur Einrichtung<br />

von Son<strong>der</strong>programmen<br />

und Wettbewerben. Diese dürfen<br />

bei <strong>der</strong> Liberalisierung des Dienstleistungssektors<br />

nicht zur Disposition<br />

stehen.<br />

Seit September 2004 haben Regierungsexperten<br />

in drei schwierigen<br />

Verhandlungsrunden um den<br />

Text des <strong>UNESCO</strong>-Übereinkommens<br />

zur <strong>kulturellen</strong> <strong>Vielfalt</strong> gerun-

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