UNESCO-Ãbereinkommen zum Schutz der kulturellen Vielfalt
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<strong>UNESCO</strong> heute Nr. 1 2005 | 49<br />
Sabine Von Schorlemer<br />
Die Harmonisierung von GATS und dem<br />
<strong>UNESCO</strong>-Übereinkommen zur <strong>kulturellen</strong><br />
<strong>Vielfalt</strong> als völkerrechtliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
Völkerrecht kann modellhaft<br />
als „Textur“ für geregeltes Verhalten<br />
bzw. als Verhaltensmuster auf<br />
internationaler Ebene angesehen<br />
werden. Erst durch seinen universellen<br />
Geltungsanspruch jedoch<br />
entstehen zwischen den Beteiligten<br />
veritable Rechtsbeziehungen.<br />
Das ausgehende 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
hat dabei nicht nur zu einer beträchtlichen<br />
Erweiterung des Kreises<br />
<strong>der</strong> an den völkerrechtlichen<br />
Beziehungen Beteiligten, son<strong>der</strong>n<br />
auch zu einer Erweiterung <strong>der</strong> Regelungsgegenstände<br />
geführt. Dieser<br />
Prozess dauert noch an, wie an <strong>der</strong><br />
von <strong>der</strong> 32. <strong>UNESCO</strong>-Generalkonferenz<br />
im Herbst 2003 beschlossenen<br />
Kodifikation eines völlig neuen<br />
Völkerrechtsgebietes – desjenigen<br />
<strong>der</strong> „<strong>kulturellen</strong> <strong>Vielfalt</strong>“ – exemplarisch<br />
abzulesen ist.<br />
Akte neuer Rechtsschöpfung<br />
bringen es naturgemäß mit sich,<br />
dass entstehende neue Normen<br />
mit bereits geltenden Normen<br />
konfligieren können. Im vorliegenden<br />
Fall steht das im Entstehen<br />
begriffene „<strong>UNESCO</strong>-<br />
Übereinkommen <strong>zum</strong> <strong>Schutz</strong> und<br />
zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>kulturellen</strong><br />
<strong>Vielfalt</strong>“ bzw. <strong>der</strong> „<strong>kulturellen</strong><br />
Ausdrucksformen“ in einem of-<br />
Foto: <strong>UNESCO</strong>/Michel Ravassard<br />
Auf <strong>der</strong> <strong>UNESCO</strong>-Liste des immateriellen Kulturerbes verzeichnet: die Riten <strong>der</strong> königlichen Vorfahren <strong>der</strong><br />
Choson-Dynastie und die rituelle Musik im Jongmyo-Schrein in Seoul