das dental labor Brescia... und der Rest der Welt (Vorschau)

Die Jagd nach der richtigen Zahnfarbe
Farbnahme
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Die angesprochenen Geräte unterstützen
mich mit ihren Messwerten bei der
Farbauswahl. Der Shadepilot tut, wie
angesprochen, ein wenig mehr, indem
er sehr einfache Fotos aufnimmt und
darauf die Farbverteilung ausweist. Damit
deutet der Shadepilot eine Richtung
an, die uns in vielen Bereichen des
Lebens immer wieder begegnet: Ein (es
dürfen auch mehrere sein) Bild sagt
mehr als tausend Worte. Ein Satz, der
auf genau den hier angesprochenen Bereich
zutrifft wie nur irgend etwas. Aus
der eigenen Praxis weiß ich nur zu gut,
dass jeder Mensch, der zum Beispiel
die Nachbarzähne des geplanten Ersatzes
beschreibt, dies ein wenig anders
tut als jemand, der neben ihm
steht und dasselbe sieht. Alle sehen
dasselbe. Jeder hat ein geringfügig anderes
Farbempfinden, vielleicht auch
noch eine angeborene Farb-Sehschwäche
(Rot-Grün-Sehschwäche ist
verbreiteter als man gemeinhin annimmt).
Leicht kämen tausend Worte
zusammen, ließe man alle Beteiligten
ihre Beobachtungen beschreiben. Letztlich
einigt sich das Behandlungsteam
dann auf eine A3, zur Schneidekante
hin etwas dunkler, vielleicht A3,5! Was
soll man damit anfangen? Die Schneidekante
etwa in A 3,5 oder C4, oder ist
damit gemeint, dass der Bereich einfach
nur etwas transluzenter ist und dahinter
die dunkle Mundhöhle diesen Bereich
dunkler erscheinen lässt?
Der Techniker hat jetzt die Qual der
Wahl und eine 50-prozentige Chance,
das Richtige zu tun. Wahrscheinlich
wird man die letztere Möglichkeit annehmen,
weil es meistens so ist. Aber
wie groß ist der transluzente Bereich
wirklich? Wenn Sie an demselben Tage
noch zwei weitere Farbnahmen durchgeführt
haben, werden Sie zwei Tage
später nur noch wissen, dass vorgestern
ein Herr Müller zur Behandlung
war und dass die ausgesuchte Farbe
auf den Auftragszettel geschrieben wurde;
vielleicht noch die Farbe. Wo aber
die Grenze zwischen transluzent und
opakerem Bereich war, keine Ahnung!
Mehrere Erinnerungs-Bilder aus verschiedenen
Winkeln geschossen, können
hier helfen. Da ist bestimmt eines
dabei, das Aufschluss gibt. Dazu kommen
mit Sicherheit noch etliche weitere
Details, die vielleicht gar nicht bemerkt
wurden und erst dann auffallen,
wenn der Ersatz zum ersten Male in situ
ist.
Fotografieren
Fazit aus diesem Dilemma kann eigentlich
nur sein, mehrere Fotos von
der Situation zu schießen. Zum einen,
um möglichst viele Informationen von
den Details der Nachbarzähne zu erhalten,
zum anderen wegen der Farbe
selbst. Es wäre zu schön, wenn man
zum Beispiel per Software die Zahnfarbe
direkt aus dem Digitalfoto ermitteln
könnte. Das geht nicht! Anders lautende
Aussagen kann man nur als Unsinn
bezeichnen. Diese Aussage ist
nicht mal eben schnell auf meinem Mist
gewachsen, sondern wird hier sinngemäß
so wiedergegeben, wie ich sie von
dem Chefentwickler und „Farb-Papst“
der Firma Quatographic GmbH, dem
führenden Hersteller von absolut farbverbindlichen
Monitoren für die Druckindustrie,
erfahren habe. Farben, vor allem
konsistente Farben von der Aufnahme
bis zum Druck, sind der
wichtigste Eckpfeiler in der gesamten
Druckindustrie, weshalb es nur folgerichtig
ist, dass hier die größten Anstrengungen
unternommen werden,
um gesichertes Farbmanagement zu betreiben.
Kurz und gut, ein Ergebnis dieser
Bemühungen ist die Erkenntnis,
dass zwei Bilder desselben Objekts aus
derselben Kamera/Objektiv-Kombina-
e Abb. 13 Farbanalyse
Shadepilot
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