das dental labor Brescia... und der Rest der Welt (Vorschau)

Wissen
Die Jagd nach der richtigen Zahnfarbe
Neutralgrauer Halter
für die Musterzähne
e Abb. 14
Kelvin Capture Card
tion nur mit verschiedenen Blende/Zeit-
Werten aufgenommen (Blende 8, 1/125
Sek. und Blende 11, 1/60 Sek, was beides
die gleiche Lichtmenge ergibt),
schon zu unterschiedlicher Farbwiedergabe
führen. Der Weg mit den oben
beschriebenen Geräten ist da sicherer.
Die Fotos der Situation und der Nachbarzähne
sind der erste Schritt, der
zweite ist das Mitfotografieren von Musterzähnen,
eigenen Brennproben und
Farbmustern von meinen Effektmassen.
Diese Methode ergibt farblich aussagekräftige
Bilder. Die Zähne und die
Farbmuster werden alle von demselben
Blitz/Norm-Licht beleuchtet und damit
lassen die im Bild dargestellten Farben
direkte Vergleiche zu. Der mitfotografierte
Farbzahn sollte aber derselbe
sein, der mir auch im Labor vorliegt. Es
gibt tatsächlich Unterschiede bei verschiedenen
Farbringen desselben Herstellers.
Falls das angestrebte Endergebnis vollkeramischer
Ersatz sein sollte, ist es
durchaus sinnvoll, auch ein Bild mit
Farbmuster von den beschliffenen
Zahnstümpfen zu haben. Die meisten
Zirkone haben in etwa die Transluzenz
von natürlichem Dentin; einige wenige
sind deutlich opaker, Presskeramiken
sind in der Regel noch transluzenter.
Das heißt, ein verfärbter, devitaler Zahn
oder ein Stumpfaufbau oder Implantat-
Abutment beeinflussen durchaus die
endgültige Farbe, eine Erscheinung, die
schon bei der Grund-Schichtung bedacht
werden sollte.
Blitzlicht
Die Leuchtleistung von Makroblitzen ist
groß genug, das Umgebungslicht nahezu
vollkommen zu überstrahlen.
Ebenso verhält es sich mit der oben angesprochenen
Farbnahmeleuchte Dialite.
Das „U“ beider Leuchtkörper der
Leuchte ist so breit, dass man problemlos
hindurch fotografieren kann.
In beiden Fällen kann ich mich darauf
verlassen, dass die Situation mit Licht
der Qualität 5500 °K beleuchtet wird,
dem oben schon beschriebenen Normallicht,
das am häufigsten vorkommt.
Nebenbei bemerkt: Es kann natürlich vorkommen,
dass ein Patient bemerkt, dass
seine neuen Kronen in der Disco auffallen.
Alles kann man eben nicht haben!
Verblendungen, die bei 5500°K völlig unauffällig
sind, können bei UV- oder
Schwarzlicht durchaus auffallen. Feldspat,
Quarz, Glimmer, Lithiumdisilikat
oder Leucit sind strukturell vom natürlichen
Zahnschmelz/Dentin verschieden.
Musterzähne
Falls bei dieser Art des Fotografierens
dann doch mal farbstichige Bilder passieren,
ist es zweckmäßig, die ausgesuchten
Musterzähne auf einem neutral
grauen Halter platziert zu haben.
Zum Beispiel der Kelvin Capture Card
(Abb. 14), die die Kollegen Bellmann
und Hannker aus Rastede sich haben
anfertigen lassen, oder man verwendet
das My-Shade-Guide-Set aus dem Hause
SmileLine (Abb. 15).
Mit dem My Shade Guide kann man
gleich zwei Fliegen mit einer Klappe
1914 das dental labor · LIX · 12/2011 · www.dlonline.de