buffed Magazin World of Warcraft (Vorschau)

Dragon’s Prophet Test
lebendige Städte, in denen Menschen und
Drachen friedlich miteinander leben. Stadtbewohner
führen ihre Echsen zu Spaziergängen
aus, ein Hausdrache döst friedlich
in der Sonne, ein anderer klaut in der ganzen
Stadt die Bettlaken und vergräbt sie,
was in eine lustige Quest verpackt wurde.
Konträr dazu gibt es Gebiete, die komplett
mit eintönigen, braunen Matschtexturen
daherkommen und in der an und für sich
hübschen Spielwelt deplatziert wirken. Die
Rüstungen für Drachen und Spieler sehen
fantastisch aus, andererseits haben Heldinnen
steife Brettfrisuren und merkwürdige
Kegel als Brüste, die ganz von alleine
auf und ab wabern. Gruselig!
Endgame kommt noch
Der erste Raid ist für Oktober geplant, ansonsten
gibt es fünf legendäre Dungeons
mit jeweils vier Bossen, die für Gruppen von
fünf Spielern ausgelegt sind. Außerdem haben
Gilden die Möglichkeit, Bosse mit Millionen
von Lebenspunkten zu beschwören,
die dann schon mal locker 15-20 erfahrene
Kämpen beanspruchen, wenn man sie bezwingen
möchte. Die Housing-Zone ist offenes
PvP-Areal. In dem kämpfen Gilden um
die Vorherrschaft und das Recht, Steuern
30
Bei größeren Events wird’s schnell chaotisch.
Die Blitzattacke sieht gewaltig aus, verliert durch
schwache Soundeffekte aber an Wirkung.
einzutreiben. Zumindest während unseres
Testbesuchs herrschte hier aber noch tote
Hose. Dafür sind Spieler-Duelle dank Echtzeit-Kampfsystem
und freundlicher Unterstützung
der Drachen echt spaßig.
Ingesamt stellten wir beim Spielen immer
wieder fest, dass Dragon’s Prophet
noch nicht fertig ist und der „Release“ einige
Monate zu voreilig war. Dass im Endgame
noch nicht viel los ist, macht noch
nichts. Eine kaum existente Geräuschkulisse,
schlecht durchdachte Quests, der
durch das entfernte Intro verwirrende Spieleinstieg,
fehlende Tutorien und diverse Abstürze
und Bugs sind in einer angeblichen
Release-Fassung schon deutlich weniger
zu verschmerzen. Mit diversen Nvidia-Karten
stürzt das Spiel derzeit regelmäßig ab
oder führt gar zu Bluescreens, vorübergehend
brachte die Suche im Auktionshaus
das Spiel zum Absturz und in Dungeon-Gruppen
greift unser Drache schon
mal den Gefährten eines Mitspielers an,
bis dieser stirbt oder seine Echse kurz
wegpackt. Auch die Performance ist alles
andere als beeindruckend und so gibt es
selbst bei niedriger Grafikeinstellung in
größeren Kämpfen immer wieder Ruckler.
Derzeit erscheinen fast täglich Patches,
welche die größten Fehler und Probleme
beseitigen und in ein paar Monaten werden
die meisten von uns kritisierten Punkte
wohl Geschichte sein. Und trotz aller
Macken macht Dragon’s Prophet einfach
Spaß, die Drachen-Spielmechaniken gibt
es so in keinem anderen Spiel und lassen
uns zeitweise auch eher langweilige
Quests und diverse Schwächen und Fehler
vergessen. Und wie bei Free2Play-Games
so üblich, riskiert man ja nichts, wenn man
sie einfach mal anspielt. Sascha Penzhorn
MMO-Wertung
Dragon’s Prophet
Ausrichtung
Stand/Version: 26.09.13 / 1.2.1188eu
Anbieter: Infernum
Termin/USK: 18.09.13 / ab 12
Kosten: 0€ / 0€/Monat / Kaufdruck mittel
Web: www.dragonspropheteurope.com
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge
Test-Kriterien
Präsentation 6
Qualität der Grafik und Animationen sind inkonsistent, mal sieht‘s toll
aus, mal total ulkig und unpassend. Die Musik hingegen klingt super,
der Spielsound aber ist reichlich schwachbrüstig.
Bedienung 6
Allein schon die Drachen sind sehr komplex, viele Aspekte werden aber
nicht anständig erklärt. Die WASD-Steuerung und Kampfkombos mit
der Maus gehen flott von der Hand.
Umfang 7
Es gibt haufenweise Quests, Dungeons im Solo- und Gruppenmodus,
sowie komplexes Crafting. Die Spielwelt ist riesig, bietet aber überwiegend
grüne, generische Fantasy-Landschaften.
Spielbalance 10
Jeder kann alle Drachen zähmen und trainieren. Alle vier Klassen sind
Schadensausteiler, daher gibt es keine großartigen Balance-Probleme
im PvE oder PvP.
Rollenspielelemente 9
Nur vier Klassen, aber hunderte von Drachen! Zahlreiche Fähigkeiten
und Outfits für Held und Pet. Charakter und Drachen sind an den bevorzugten
Spielstil anpassbar.
Inszenierung 7
Eine Handvoll cooler Zwischensequenzen, ansonsten Textwände vor jeder
Quest. Banale Quests hemmen die Motivation etwas. Wilde Drachen
jagen, fliegen, fressen, und sind super in Szene gesetzt.
Kampfsystem 8
Rasantes Echtzeitkampfsystem, viel Action und Skill, dafür etwas weniger
taktischer Tiefgang. Gute Drachen-KI kümmert sich zuverlässig um
die Bedrohung und die Heilung.
Wirtschaft 8
Auktionshaus, Spielerhandel, Sonderwährung durch tägliche Quests,
mit der man im Item Shop einkauft. Die Drachen helfen beim Sammeln
von Rohstoffen und beim Handwerk.
Gruppenspiel 9
Kein Klassen- oder Skillungszwang, Gruppen sind aus dem Grund und
dank Tool leicht gefunden, zahlreiche Dungeons. Duelle, PvP und Gilden-PvP.
Raids fehlen bislang noch.
Spieltrieb 9
Seltene Drachen finden, zähmen und trainieren macht süchtig. Komplexes
Housing im PvP-Areal. Achievements und Titel mit Statusboni.
Ingame-Events und Login-Belohnungen.
Alternativen und GesamtWertung
79
Neverwinter 81
Tera 81
Final Fantasy XIV 80
Sascha „Berserkerkitten“ Penzhorn Meint
„Dragon’s Prophet ist eine Art Zuchtsimulator für coole Drachen in einem
mittelmäßigen Spiel. Die Quests sind einfallslos,
die Story reißt mich nicht mit, die Spielwelt ist typische
High Fantasy. Aber ich will alle seltenen Drachen
sammeln und zähmen, mit ihnen Dungeons
im Alleingang bewältigen und meine Mitspieler in
Duellen vernichten. Das Drumherum ist kein
Knaller, aber auch nicht schlecht. Hoffentlich
beheben sie bald die größten Macken.“