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Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
PURISMUS: Zugunsten hochwertiger Einzelklemmen verzichtete Cabasse auf das<br />
selten genutzte Bi-Wiring. Der Tweeter steckt in einer wulstigen Schallführung.<br />
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DER KOAX<br />
besteht aus zwei<br />
getrennten Chassis,<br />
die exakt ineinander<br />
passen. In der Mitte<br />
sitzt der Hochtöner.<br />
DIE MEMBRAN<br />
des Mitteltöners,<br />
aus feinem Hartschaum<br />
gefertigt, ist<br />
ringförmig um den<br />
Tweeter gezogen.<br />
BEIDE EINHEITEN<br />
lagern in einem<br />
exakt bemessenen<br />
Korb, der die elektrisch<br />
eigenständigen<br />
Treiber fixiert.<br />
SCHRAUBEN<br />
und andere Tools<br />
halten alle Teile am<br />
Platz und gestatten<br />
im Servicefall das<br />
Zerlegen.<br />
haupten, denn hier regierte Spielfreude<br />
pur. Ganz besonders imponierte die<br />
hochgradig genaue Raumdarstellung,<br />
die für ernsthafte Kenner kein entbehrliches<br />
„Nice to have“ darstellt, sondern<br />
eher eine Conditio sine qua non, sprich:<br />
eine Bedingung, ohne die ein vollständiges<br />
Eintauchen in die Musik gar nicht<br />
möglich ist.<br />
Der Gospel-Klassiker „Oh When The<br />
Saints“ mit dem Posaunisten Wycliffe<br />
Gordon (siehe 1. Folge der <strong>AUDIO</strong>phile-<br />
Pearls Heft-CD, Ausgabe 11/2012) entfaltete<br />
an der Pacific die volle Pracht<br />
seiner akustischen Instrumentierung.<br />
Die Band wurde in Breite und Tiefe derart<br />
exakt gestaffelt, dass man glauben<br />
mochte, Einspielung und Kette seien<br />
mehrkanalig. Schlagzeug und Posaune<br />
klangen ebenso wuchtig wie unverschleiert,<br />
selbst mit martialischen Pegeln,<br />
die einem Live-Erlebnis vermutlich<br />
sehr nahe kamen.<br />
Deutlich sanftere Töne stecken in den<br />
Werken für Cello und Klavier<br />
von Johannes Brahms, die auf<br />
der gleichen CD mit einem fünfminütigen<br />
Sonatensatz vertreten<br />
sind. Hier gefiel die Cabasse<br />
mit einer sehr natürlichen Spielweise,<br />
wie auch mit Wärme und<br />
Geschmeidigkeit. Wieder imponierte<br />
die Box mit ihrer überragend<br />
genauen Raumdarstellung.<br />
Speziell in dieser Disziplin steht die<br />
Pacific 3 allein auf weiter Flur.<br />
<strong>AUDIO</strong> 6/1999:<br />
CABASSE ADRIATIS 600<br />
Mit der Adriatis 600 übertrug Cabasse die<br />
beim Bau der großen Atlantis gewonnenen<br />
Erfahrungen auf ein kompakteres Format.<br />
Der Preis lag mit 40 000 Mark nicht mal halb<br />
so hoch wie der des Flaggschiffs, dafür<br />
waren passive Weichen verbaut, und die<br />
Anwender mussten eigene Verstärker<br />
bereitstellen. Der Dreiwege-Koax saß in<br />
einer eigenen Kugelschale vor der kantigen<br />
Basseinheit mit zwei Innentreibern. Die<br />
Koaxialeinheit kommt in abgewandelter<br />
Form noch heute in den Topmodellen<br />
La Sphère und L’Océan zum Einsatz, die das<br />
Punktstrahler-Prinzip mit vier einzelnen<br />
Wegen auf die Spitze treiben. Für ihre Zeit<br />
klang die Adriatis wahnsinnig raumgenau,<br />
hochauflösend und authentisch. Der Autor<br />
damals: Bernd Theiss.<br />
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www.audio.de ›01 /2013 21