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AUDIO 35 Jahre AUDIO (Vorschau)

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Digital-Quellen › NETZWERKSPIELER<br />

Als <strong>AUDIO</strong> in Heft 11/2011 den<br />

ersten Streamer des österreichisch-slowakischen<br />

Unternehmens<br />

Pro-Ject vorstellte, hatte der Tester<br />

bei der Inspektion der technischen<br />

Eingeweide zunächst Mühe, den D/A-<br />

Wandler zu finden. Auch die sonst üblichen<br />

aktiven Bauteile für die analoge<br />

Ausgangsstufe glänzten durch Abwesenheit.<br />

Letztlich fand sich dann doch noch ein<br />

gerade mal stecknadelkopfgroßes IC –<br />

zu klein für einen eindeutigen Typenaufdruck<br />

und somit erst mit etwas Recherche<br />

identifizierbar. Es vereinte tatsächlich<br />

alle Funktionen von der Digitalfilterung<br />

über die Wandlung bis hin zur Analogfilter-<br />

und Ausgangstreiberstufe in<br />

sich. Ansonsten enthielt das simple Box-<br />

Gehäuse in erster Linie ein vom österreichischen<br />

Spezialisten Stream Unlimited<br />

zugekauftes Frontend, das über Kabel<br />

oder W-LAN den Kontakt zu Netzwerk-<br />

Musikspeichern herstellt, nach Auswahl<br />

der gewünschten Musik die zugehörigen<br />

Daten anfordert, dekodiert und an<br />

besagten Kombichip weiterleitet.<br />

Mehr Aufwand zu erwarten, wäre auch<br />

unverschämt gewesen – selbst direkte<br />

Konkurrenten von Pro-Ject zogen angesichts<br />

des Preises von 7<strong>35</strong> Euro den Hut<br />

gen Wien und Bratislava: Das Stream700 -<br />

Board allein ist im Einkauf schon so teuer,<br />

dass ein komplettes Gerät zu diesem<br />

Preis eigentlich kaum machbar ist.<br />

Auch in der Stream Box RS steckt die<br />

vornehme Stream-Platine samt zugehörigem<br />

Farbbildschirm. Mit dem doppelten<br />

Budget der Ur-Stream-Box dürfen<br />

die Entwickler nun aber auch stromabwärts<br />

in die Vollen gehen. Für den Mehrpreis<br />

füllten sie das Gehäuse bis zum<br />

Rand mit Technik auf: Über die Netzwerk-Platine<br />

schichteten sie ein zweites<br />

Board eigens für den D/A-Wandler und<br />

die hinzugekommenen Digitaleingänge,<br />

den Platz daneben füllten sie mit einer<br />

POWER-RIEGEL: Ein PCM1792 von Burr-Brown wandelt auf der<br />

mittleren Platine; es folgen eine symmetrische OP-Amp-Stufe, auf<br />

Wunsch das Motorpoti sowie als letzte Instanz zwei liegend montierte<br />

E88CC, die auch vor längeren Leitungen nicht kapitulieren.<br />

opulenten Ausgangsstufe sauber aus.<br />

Dass letztere auf gleich zwei Doppeltrioden<br />

des Typs E88CC basiert und mit<br />

diesen neben den Cinch-Outputs sogar<br />

ein Pärchen symmetrischer Ausgänge<br />

bedient, bringt High Ender bereits in<br />

Champagnerlaune. Streaming mit Röhre,<br />

also die feinste denkbare Datenquelle,<br />

kombiniert mit der für viele Ohren musikalischsten<br />

Ausgangsstufen-Technik –<br />

das gab es bislang nur in sehr teuren<br />

Maschinen etwa von Ayon oder Audio<br />

Research und in einem chinesischen<br />

Spieler, der immer noch teurer ist als der<br />

Pro-Ject und dem wichtige Praxisfähigkeiten<br />

wie etwa die Gapless-Wiedergabe<br />

aktuell noch fehlen. Die Korken knallen<br />

spätestens, wenn Freunde geradliniger<br />

Anlagenkonzepte herausfinden,<br />

dass die Stream Box RS eine zuschaltbare,<br />

vollwertig-analoge Pegelregelung in<br />

Form eines ALPS-Motorpotis besitzt –<br />

und diese sogar einem zusätzlichen Analogeingang<br />

zur Verfügung stellt.<br />

An einem Pärchen Aktivboxen bildet der<br />

Pro-Ject somit einen idealen Streamer-<br />

Fotos: Archiv, MPS, Shutterstock<br />

TEST<br />

Netzwerk-Player mit Röhrenausgangsstufe<br />

PRO-JECT STREAM BOX RS 1575 €<br />

www.audio.de ›01 /2013<br />

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