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AUDIO 35 Jahre AUDIO (Vorschau)

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Digital-Quellen › NETZWERKSPIELER<br />

WÜRDEVOLLER RAHMEN: Um die hellgrüne Zukauf-Streamingplatine herum hat Atoll<br />

ein opulent bestücktes, dunkelgrünes Mainboard gebaut, das mit streng diskreten Ausgangsstufen<br />

(rechts oben) und überdimensionierter Stromversorgung (links) aufwartet.<br />

Auch frankophile HiFi-Fans müssen<br />

zunächst einmal Google<br />

Maps bemühen, um Brécey, den<br />

Heimatort von Atoll, zu finden. Und dann,<br />

nachdem das 2000-Seelen-Örtchen auf<br />

dem Bildschirm erscheint, viele Male<br />

per Minus-Knopf rauszoomen, bis die<br />

Lage anhand halbwegs vertrauter Nachbarstädte<br />

einigermaßen einleuchtet:<br />

Caen und Rennes, jeweils etwa 100 km<br />

entfernt. Dem Klang der Atoll-Geräte<br />

scheint die ländliche Herkunft durchaus<br />

gut zu tun: Alle getesteten Verstärker,<br />

DACs und Player des normannischen<br />

Herstellers präsentierten die Musik gewichtig,<br />

klar, stabil, gerne auch mal ein<br />

bisschen kantig – ein vitaler, ungekünstelter<br />

Klang, unverwechselbar und dennoch<br />

konsensfähig: Bei <strong>AUDIO</strong> hat ihn<br />

bislang niemand nicht gemocht.<br />

Neben klanglicher Charakterfestigkeit<br />

besitzen die HiFi-Normannen offenbar<br />

auch ein gutes Gespür für die Wünsche<br />

der HiFi-Gemeinde, antizipieren Trends,<br />

bevor sie zum Mainstream werden –<br />

und haben dann genau rechtzeitig das<br />

passende Gerät parat. Netzwerk-Player<br />

mit Vorstufen-Funktionalität auszustatten,<br />

ist ein solcher Trend, den auch Pro-<br />

Ject mit der Stream Box RS aufgegriffen<br />

hat (Seite 28). Die DSM-Modelle von<br />

Linn, die NAC-N 172 XS von Naim oder<br />

der M1 CLIC von Musical Fidelity sind<br />

weitere Beispiele. Atoll startet mit gleich<br />

zwei Player-Vorstufen, die technisch<br />

eng verwandt sind: Der ST 100 unterscheidet<br />

sich von dem hier getesteten<br />

ST 200 lediglich durch seinen etwas<br />

preiswerteren Wandlerchip (PCM1796<br />

statt PCM1792), durch eine dünnere<br />

Frontplatte (4 statt 8mm) sowie ein nicht<br />

ganz so bombastisch dimensioniertes<br />

Netzteil.<br />

Das Konzept der ST-Modelle hat es absolut<br />

verdient, gleich doppelt realisiert<br />

zu werden: Einerseits spielen sie, wie<br />

für gute Netzwerk-Player üblich, Musikdateien<br />

unterschiedlichster Formate –<br />

von MP3 bis hin zum Studiomaster –,<br />

die auf PCs und NAS-Servern im Heimnetzwerk<br />

oder auf direkt einsteckbaren<br />

USB-Sticks lagern. Andererseits holen<br />

sie übers Internet Tausende Radiostationen<br />

herbei und disqualifizieren damit<br />

das immer noch mühsam am Leben erhaltene<br />

„Digitalradio“ DAB sowohl qualitativ<br />

als logischerweise auch quantitativ.<br />

Ferner gibt’s Digitaleingänge für den<br />

Sat-Receiver, vielleicht für einen alten<br />

CD-Spieler und dank USB-B-Input auch<br />

für den PC. Zum krönenden Abschluss<br />

können noch zwei analoge Zuspieler mit<br />

dem ST 100 oder 200 anbandeln. Unabhängig<br />

von der Quelle regelt dieser die<br />

Fotos: Archiv, MPS, Shutterstock<br />

TEST<br />

Netzwerk-Player mit Vorstufenfunktion<br />

ATOLL ST 200 2000 €<br />

www.audio.de ›01 /2013<br />

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